Der neue REWE-Markt, dessen Richtfest vergangenen Donnerstag war, will großflächig für sich werben, auch nachts. Dies stößt im Gemeinderat auf Ablehnung. Er will es eine Nummer kleiner.

Der neue REWE-Markt in Gmund soll Teil eines neuen Zentrums der Gemeinde sein – doch zu viel Aufmerksamkeit soll auch nicht sein. (Foto: Montage, REWE Group)
Mit elf „Werbeanlagen“ will die Betreiberin des REWE-Marktes, Kerstin Bradtke, auf sich aufmerksam machen. Darunter sind nicht nur einige REWE-Logos an der Straßenseite und der Tiefgarageneinfahrt, sondern auch Angebotstafeln mit den Sonderangeboten. Teilweise in einer Größe von 1,5 auf drei Metern. Vorgegeben hatte Bürgermeister Georg von Preysing (CSU): „Wenn wir das kleiner haben wollen, dann sagen wir das“.
Zwar war man im Ortsplanungsausschuss sichtlich froh, dass der Markt kommt (hier der TS-Bericht zum Richtfest), aber die Mehrheit wünschte sich mehr Augenmaß. Wenngleich es auch hieß, wenn der Markt etwas verkaufen wolle, brauche man eben solche Werbung. Otmar Straßmüller (FWG) warb dafür, es so zu lassen, „denn die Werbung entspricht der Größe des Marktes“.
Gemeinderat stimmt für reduzierte Werbung
Dagegen war sein Fraktionskollege und Vize-Bürgermeister Georg Rabl: „Die Plakatwand an der Tiefgarageneinfahrt ist schon sehr groß. Hier wäre eine Reduzierung von drei auf zwei Meter nicht verkehrt.“ Er hoffe, dass die Werbeanlagen nicht die ganze Nacht leuchten. Große rote strahlende Werbung würde sonst auf einen Rotlichtbezirk hinweisen, „den wir doch nicht wollen“. Rabl plädierte für ein Ende der beleuchteten Werbung um 22 Uhr. Denn wer um drei Uhr Nachts da vorbeifahre, dem sei es völlig „wurscht“, ob da eine REWE-Markt sei oder nicht.
Die Mehrheit im Gemeinderat stimmte für eine Reduzierung der Werbeanlagen und einigte sich auf einen Kompromiss: statt sechs sollen es nur vier Angebotstafeln werden. Christine Zierer (FWG) wollte wissen, wieso Gmund eigentlich eine Werbeanlagensatzung habe, wenn in diesem Fall so großzügig darüber hinweggegangen werde. Deshalb forderte sie, dieses Thema auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung zu setzen.
14 Gemeindewohnungen geplant
Ein anderes Thema war die Bebauung eines eigenen Grundstücks an der Hirschbergstraße mit zwei Wohnhäusern für sozial schwache Mitbürger und anerkannte Asylbewerber. Südlich des Bauhofs sollen dafür insgesamt vierzehn Wohneinheiten entstehen, für die Gmund bereits 600.000 Euro im Haushalt eingeplant hat. Wie viel das Projekt kostet, ist nun unklar. Gmund hofft von einem Förderprogramm des Freistaats profitieren zu können und hat den ersten Planentwurf bereits an die Regierung von Oberbayern geschickt. Der Ausschuss gestern befasste sich mit der Aufstellung eines Bebauungsplanes.

An der südlichen Verlängerung des Bauhofes in Gmund sollen zwei Wohnhäuser auf Gemeindegrund entstehen.
Zum Zeitplan des Projekts sagte Baureferatsleiterin Christine Lang auf Nachfrage: „Voraussichtlich stellen wir im Mai den Bauantrag. Dann hängt es davon ab, wie schnell die Baugenehmigung erteilt wird und wie zügig die Ausschreibung erfolgen kann“. Der erste Spatenstich sollte im Herbst erfolgen. Mit der Fertigstellung rechnet Lang Ende nächsten Jahres. Erst dann wird sich die bereits lange Warteliste auf eine Gemeindewohnung etwas entspannen lassen, denn bezahlbarer Wohnraum ist knapp, sofern es ihn überhaupt im Tegernseer Tal gibt.