Wie heute bekannt wurde, muss die gesamte Anrufsammeltaxi-Insel Tegernseer Tal zum Jahresende eingestellt werden. Der Grund: kein ansässiges Taxi- oder Mietwagenunternehmen will das Angebot übernehmen.
Künftig wird das Landratsamt als Betreiber daher keine AST-Fahrten innerhalb des Tegernseer Tals, Fahrten aus anderen AST-Bereichen in das Tegernseer Tal sowie Fahrten aus dem Tal in andere sogenannte AST-Inseln mehr anbieten können.
Anrufsammeltaxi existiert seit 2001
Laut dem Landratsamt Miesbach laufen die Durchführungsverträge für die vier Anrufsammeltaxi-Inseln des Landkreises Miesbach zum Jahresende ab. Zur Weiterführung des AST-Angebotes war zum Ablauf der Vertragslaufzeit eine öffentliche Ausschreibung notwendig.
Für drei der vier landkreisweiten Bereiche konnten zwar Vertragspartner gefunden werden. Der Betrieb dieser AST-Inseln geht im neuen Jahr für weitere drei Jahre wie gewohnt weiter. Doch für die AST-Insel IV (Tegernseer Tal) sei, so Pressesprecherin Gabriele Dorby, kein einziges Angebot eingegangen.
Trotz intensiver Bemühungen seitens des Landratsamts Miesbach und der Tal-Bürgermeister war es nicht möglich, Taxi- und Mietwagenunternehmen des Tegernseer Tals dazu zu gewinnen, diese AST-Insel zu bedienen.
Der Bereich umfasst das Stadtgebiet Tegernsee, die Gemeindegebiete Gmund, Bad Wiessee, Kreuth, Rottach-Egern und Waakirchen. 2001 hatte der Landkreis das System Anrufsammeltaxi als Ergänzung zur 1998 eingeführten BOB auf den Weg gebracht.
Das Ziel war es immer – neben der Zugverbindung zu den größten Ortschaften – jeden Punkt im Landkreis zu erreichen, und das zu annehmbaren Kosten. Dabei war das Angebot oft umstritten. Bereits 2006 stand das AST aufgrund hoher Defizite vor dem Aus. Der Kreistag beschloss jedoch daran festzuhalten. Nun ist das Anrufsammeltaxi, zumindest im Tegernseer Tal, endgültig gescheitert.