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BOB fährt nicht mehr ins Tal

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Durch den Schneefall der letzten Nacht kommt es erneut zu Problemen bei der Bayerischen Oberlandbahn. Aktuell fährt kein Zug mehr ins Tal.

Aktuell fahren die Züge der BOB wieder nicht mehr ins Tal

In der Nacht hat es einiges an Neuschnee gegeben. Das bekommt jetzt auch die Bayerische Oberlandbahn zu spüren. „Derzeit ist die Bahnstrecke der Bayerischen Oberlandbahn zwischen Lenggries / Tegernsee und Holzkirchen witterungsbedingt wegen der starken Schneefälle nicht befahrbar“, heißt es von Seiten der BOB.

Es kommt zu starken Verspätungen und Zugausfällen im Gesamtnetz der Bayerischen Oberlandbahn. Aktuell sind Busse sind im Einsatz. Aber auch hier kann es witterungsbedingt zu Problemen kommen.


Abwechslung im Wintergrau

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Jetzt geht’s im Wintergrau allmählich ans Eingemachte: Schnee, Regen und Sonne im wilden Wechsel. Büsche und Wiesen ragen in verwaschenem Braun unter der schmelzenden Schneedecke hervor. Die Wege werden immer eisiger. Obwohl die Tage schon wieder länger werden, schlägt einem die anhaltende Winterstimmung schnell mal aufs Gemüt. Durchhaltevermögen ist angesagt.

Das aktuelle Kalenderblatt von Martin Calsow

Und anregende Abwechslung. Denn nicht von ungefähr hat der Jahreskreis an diese Stelle das bunte Faschingstreiben gesetzt. Laut, farbenfroh und auch mal grell soll es die dunklen Schatten des Winters vertreiben, während sich die Natur noch immer im Winterschlaf befindet.

Wird „Grünes Wasserl“ zur Nagelprobe für “Grünen Landrat”?

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Am Freitag hatte, wie berichtet, das Verwaltungsgericht München den Antrag eines Nachbarn gegen eine Baugenehmigung am Grünen Wasserl in allen Punkten abgelehnt. Mit einer Klage wollte Jochen Pagenberg den Bau einer Lagerhalle für Splitt im Landschaftschutzgebiet verhindern. Der Gerichtsentscheidung am grünen Tisch, ohne mündliche Verhandlung, widerspricht nun der promovierte Jurist.

Kläger und Anlieger Jochen (mit Kappe) und Birgitt Pagenberg beim Ortstermin des Landratsamts im Oktober 2018

Im Eilverfahren versuchte Pagenberg im September die vom Landratsamt einen Monat zuvor erteilte Baugenehmigung für eine Splitt-Lagerhalle zu verhindern. Sie soll mit einer Grundfläche von 330 Quadratmetern und einer Höhe von 6,80 Metern im Quellgebiet und Auwald-Komplex der Ringseebucht errichtet werden. Antragstellerin ist Elisabeth Dießl als Eigentümerin des 6.900 Quadratmeter großen Areals zwischen der B318 und dem Biotop Grünes Wasserl. Damit Dießls Baupläne „im öffentlichen Interesse“ realisiert werden können, sprang Rzehaks Behörde über ihren Schatten. Es erteilte Befreiungen von der Landschaftsschutzverordnung, vom Bauverbot an Gewässern und vom gesetzlichen Biotopschutz.

Noch im Jahr 2013 sah dies Rzehaks CSU-Vorgänger als Landrat, Jakob Kreidl, anders. Sein Haus erließ damals eine Beseitigungsanordnung für die Lagerung von Kies und Abraum im Landschaftsschutzgebiet des Ringsee-Ufers und untersagte jegliche gewerbliche Tätigkeit auf dem Areal. Das Landratsamt begründete diese Entscheidung, dass die „Flussachse Weissach – Mangfall“ wie auch der „Tegernsee und dessen Uferbereiche“ eine „Biotopachse von überregionaler Bedeutung“ sei.

Diese Flächen seien auch in der amtlichen Biotopkartierung erfasst und erfüllten die Kriterien des Bundesnaturschutzgesetzes, erwidert nun Pagenberg in seiner Stellungnahme an die Tegernseer Stimme und zitiert nochmals das Landratsamt von 2013: „Eine Befreiung von der Landschaftsschutzgebietsverordnung werde daher für einen Lagerplatz an dieser naturschutzfachlich wertvollen Stelle nicht gewährt“. Der Lagerplatz beeinträchtige auch das Landschaftsbild.

Die Lagerhalle als „Einklang von Ökologie und Ökonomie“

Als sei es der Schnee von gestern, änderte das Landratsamt seine Einschätzung grundlegend. Nun überwiege das „Einzelinteresse“. Dies führte dazu, dass ein Teil der Lagerfläche mit Aushub bedeckt und das Biotop mit etwa 600 Kubikmetern Abraum aufgefüllt wurde. „Das sinnlose Verfüllen des Grünwassers, das einhergeht mit der Vernichtung aller Pflanzen und Lebewesen in diesem Bereich, war die erste fundamentale, von Ihnen zugelassene Umweltsünde, in diesem Fall und in Bezug auf unser Grundstück zugleich eine Straftat. Ein Strafverfahren läuft“, schrieb Pagenberg in einem offenen Brief im Oktober an Rzehak. Dessen Naturschutzbehörde sieht darin kein Problem: „Die Erweiterungen des Biotops sind nach zwei Wachstumsperioden vollständig eingewachsen“.

Wie Hohn klingt es für Pagenberg, wenn das Landratsamt sein „Gesamtkonzept“ als „wertvollen Beitrag zum Naturschutz“ im Landkreis einstuft. Zumal es „ein gelungenes Konzept“ sei, „Ökologie und Ökonomie in Einklang zu bringen“. Es lässt offenbar außer Acht, dass die Fläche unter der Schotter-Aufschüttung im Flächennutzungsplan der Gemeinde Kreuth noch immer offiziell als “Grünfläche” geführt und in Rottach-Egern als Naturdenkmal „Beim grünen Wasserl“ bezeichnet wird.

Ungehinderter Flächenfraß im Landkreis

Pagenberg fordert Rzehaks Behörde nun auf, „die Meinungsänderung zur Entscheidung von 2013 zu erklären“. Außerdem will er dargelegt wissen, wieso in einer Demokratie das „Einzelinteresse vor dem Allgemeininteresse“ stehe. Deshalb hat Pagenberg bereits Rechtsmittel gegen die Entscheidung der 9. Kammer von Richterin Dürig-Friedl eingelegt. „Zudem muss auch im Hauptsacheverfahren noch über die Sache entschieden werden“, so das Landratsamt zuletzt. Pagenberg, der alle rechtlichen Mittel ausschöpfen will, trägt sich auch mit dem Gedanken einer Petition an den Landtag. Unterstützung erhält er von Naturschützern im Landkreis.

In der Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal (SGT) sind Mitglieder befremdet darüber, dass das Gericht Pagenbergs Klage „als Streit unter Nachbarn“ eingestuft habe. Hauptsächlich seien „nachbarschaftliche Auswirkungen auf den Immissionsschutz, optische Beeinträchtigungen und der Hochwasserschutz“ bewertet worden. Völlig außen vor sei das einstige Bauverbot im Landschaftsschutzgebiet gelassen worden, das bereits mit der Teil-Ausbaggerung des Biotop-Grundes und der Aufschüttung „künstlicher Inseln“ umgangen worden sei.

Was das Landratsamt als „Retentions-Maßnahme“ wertet, sieht man bei der SGT als „massive Aushebelung“ von Naturschutz-Vorschriften. Der frühere Miesbacher SPD-Stadtrat Karl Brutscher, ein kämpferischer Naturschützer, forderte in seinem Brief vom Freitag das Verwaltungsgericht auf, die erteilte Baugenehmigung „ersatzlos aufzuheben“. Weiter will der pensionierte Finanzbeamte das „Grüne Wasserl sorgfältigst renaturiert“ wissen. Außerdem bittet er Dürig-Friedl „dringend“, die „Vorschriften der Alpenkonvention“ einzuhalten. „Denn der Flächenfraß selbst bei Landschaftsschutzgebieten geht in unserem Landkreis munter weiter“.

Das Winter-Chaos der BOB

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Gut zwei Wochen, zuletzt im Januar, fiel eine Bahnanbindung des Landkreises an München aus. Nun droht dieses Chaos erneut, denn die BOB hat den Betrieb nach dem Schneefall am Wochenende teilweise eingestellt. Dass dies bei gutem Willen nicht nötig ist, beweist die Tegernsee-Bahn, die zumindest bis Schaftlach die Strecke freihält.

Aktuell fahren nur die Züge zwischen Tegernsee und Schaftlach

Ein Kommentar von Klaus Wiendl

Das Tal fühlt sich abgehängt, trotz der Bekenntnisse der CSU zur Elektrifizierung, meist nur Lippenbekenntnisse in Wahlkampfzeitetn. Denn bei Zügen unter Strom wären nicht nur die Weichen beheizt, auch modernere Schneefräsen kämen zum Zug. So forderte der CSU-Kreisverband die Zukunftsfähigkeit der Bahnanbindung mit dem „zügigen Ausbau der Elektrifizierung und des Halbstundentaktes“.

Jetzt müssten die Weichen gestellt werden, damit der Landkreis auch in Zukunft eine vernünftige Bahnanbindung an die Landeshauptstadt habe. Insbesondere Berufspendler, Schüler und Urlaubsgäste seien auf die Bahn angewiesen, hat man bei der CSU erkannt. Damit könne man im Landkreis den Pkw-Verkehr in Zukunft reduzieren, weil man mehr Tagesgäste auf die Schiene bekomme.

Es sei aus Sicht der CSU im Landkreis dringend geboten, die Bahn-Infrastruktur zukunftsfähig auszurichten und den Halbstundentakt voranzubringen. Deshalb werden die Bayerische Eisenbahngesellschaft, die DB Netz AG und die Bayerische Oberlandbahn unverzüglich aufgefordert, alle notwendigen Schritte zu unternehmen, um die Elektrifizierung der Strecken zeitnah umzusetzen und die Umsetzung des Halbstundentaktes zügig einzuleiten. Zugleich soll der Landrat im Interesse aller Landkreisgemeinden gleichlautende Forderungen gegenüber BEG, DB Netz AG und BOB  vertreten und so öffentlichen Druck ausüben.

Keine Lösungen für Zehntausende BOB-Pendler

Diese Forderungen stammen nicht etwa aus jüngster Zeit. Bereits vor vier Jahren hatte sich die CSU als Regierungspartei in Bund und Land das Thema, das den betroffenen Bürgern unter den Nägeln brennt, auf die Fahnen geschrieben. Doch geschehen ist seitdem nichts. Gerne wurde die Elektrifizierung ab Holzkirchen von den CSU-Wahlkreisabgeordneten Ilse Aigner und Alexander Radwan in Festtagsreden thematisiert, doch ohne Erfolg. Stattdessen redet man lieber über Lufttaxis für Reiche. Aber gute Lösungen für Zehntausende von BOB-Fahrgästen fallen unter den Tisch.

Erst für das Jahr 2032 ist die Elektrifizierung angepeilt. Doch ein Aufstand der Landkreisbürgermeister über dieses Hinausschieben auf den Sankt Nimmerleinstag ist nicht bekannt. Lieber verteufelt man die verstopften Straßen. Das ist einfacher und kostet nichts. Sonst müsste man ja in den ÖPNV investieren. So werden Pendler wieder aufs Auto umsteigen, um wenigstens im Schneckentempo ihr Ziel zu erreichen. Die BOB schafft nicht mal dieses.

Zu Gast „beim Knoll“ in Gmund

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1.066 landwirtschaftliche Betriebe gibt es im Landkreis Miesbach. Sebastian Andrä führt einen davon. Er war der erste in der Viehzuchtgemeinschaft Tegernsee, der sich einen Melkroboter anschaffte. Der ist das Highlight in seinem Stall. Und wir wissen jetzt: ein Laufstall ist viel mehr als nur ein großes Zuhause für Tiere.

Der Hof „beim Knoll“ in Gmund. / © Rose Beyer

Sebastian Andrä hat drei eigene Kinder und ist für 70 Milchkühe und deren 120 „Kinder“ verantwortlich. Die stehen in seinem 2009 errichteten Laufstall. Und täglich werden es mehr. Und auch wieder weniger. Und das geht so: Kündigt sich bei Andräs die Geburt eines Kälbchens an, so wandert das Muttertier rund eine Woche vor dem errechneten Geburtstermin in die sogenannte „Abkalbebox“. So nennt man einen abgetrennten Teil in dem rund 50 mal 23 Meter umfassenden Laufstallgebäude auf dem Anwesen im Gmunder Ortsteil Moosrain.

„Beim Knoll“ – diesen Namen trägt der Hof. Bewirtschaftet wird er von Sebastian Andrä mit Familie. Die Aufgabenverteilung ist genau geregelt. Während Sebastian sich hauptsächlich um‘s Füttern, die Holzarbeit und alle weiteren Außenarbeiten kümmert, macht Sophie, die 18-jährige Tochter, die bereits ihre Ausbildung zur Landwirtin abgeschlossen hat, die Arbeiten rund um die Liegeboxen und das Besamen. Mutter Bettina ist die „Herden-Managerin“ und gemeinsam mit Sophie für‘s Kälber-Tränken zuständig. Die beiden kleinen Geschwister helfen wo sie können, etwa bei der Feldarbeit oder beim Versorgen der hofeigenen Hühner.

Hier liegt Flora in der Abkalbebox. / © Rose Beyer

Gerade liegt „Flora“, eine siebenjährige Kuh, die bereits sieben Kälber auf die Welt gebracht hat, im weichen Stroh der Abkalbebox und wartet auf die Niederkunft ihres achten Kalbes. Meistens muss der Mensch bei der Geburt nicht mithelfen. Wenn es Komplikationen gibt, dann ist die Hilfe der Bauersleute gefragt. „Wir können die Kuh mittels Kamera beobachten“, erzählt Sebastian Andrä und deutet auf das an der Stalldecke befestigte, technische Hilfsmittel. So muss man nicht dauernd im Stall zugegen sein, sondern macht einfach mal kurz den Laptop an und kann nach dem rechten sehen.

Laufstallanforderungen sind groß

So ein Laufstall eröffnet ihm ganz neue Möglichkeiten, berichtet der Landwirt. Als er im Jahr 2007 den Hof von seinen Eltern übernommen hatte, hätten bald die Planungsarbeiten für einen neuen Stall begonnen, erinnert er sich. Eine fachgerechte Planung bei so einem Stallvorhaben sei mit das wichtigste. So meint zumindest Stefan Bauer, der als Architekt am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Traunstein als Bauberater für Landwirte von Berchtesgaden bis Bad Tölz zuständig ist.

Umfangreiche gesetzliche Vorgaben regeln Mindestanforderungen für Ställe. Wie etwa, dass eine Kuh in der biokonformen Milcherzeugung einen Mindestraum von 6 Quadratmetern haben muss. Geregelt sind sämtliche Bereiche im Stall, von der Dachfläche, der Belichtung, der Gestaltung der Liegeflächen, die Fress- und Laufplätze, den Melkplatz oder die Abkalbeboxen.

Insgesamt leben 70 Milchkühe und deren 120 ‘Kinder’ auf dem Hof in Gmund. / © Rose Beyer

Wie ein Stall für wen gebaut werden muss, das sei total individuell und abhängig vom bestehenden Hof, vom Typ des Landwirts und vor allem, was der Landwirt erreichen will. Will er auf biokonforme Milcherzeugung umstellen oder einen staatlich bezuschussten Stall errichten, das sind zum Beispiel zwei besondere Ziele. Nicht zuletzt ist natürlich auch der Preis ausschlaggebend, den ein Stall kosten darf, meint der Bauberater. Pro Kuh-Platz nennt er eine Hausnummer von rund 10.000 Euro, mit denen man rechnen muss.

Vom buckelnden Bauern zum Kontrolleur von Tier und Technik

Andrä ist froh, dass er sich damals zum Laufstallbau entschlossen hat. Denn ein solcher Stall ist viel mehr als ein großes Zuhause für Tiere. Besonders die tiergerechte Haltung (viel Bewegung, da die Tiere herumlaufen können), der Kuhkomfort (die Kuh kann sich hinbewegen wo sie will) und die Arbeitserleichterung für die Landwirte sprechen dafür. Der Landwirt kommt sozusagen in die angenehme Lage vom „buckelnden Bauern“ zum Kontrolleur für Tier und Technik – zum Tiermanager.

Gemeinsam mit seiner Tochter Sophie kümmert sich Sebastian Andräs um die Tiere. / © Rose Beyer

„So bin ich nicht mehr so mit den Alltagsarbeiten beschäftigt und kann mich dafür mehr um die Tiere kümmern, auf ihre Gesundheit und ihr Verhalten achten“, beschreibt Andrä die Vorteile. Zwar gibt es immer noch zwei feste Stallzeiten – morgens und abends – aber insgesamt wird der Tag planbarer und man steht verbringt viel weniger Zeit im Stall. Kann derweil andere Arbeiten auf dem Anwesen verrichten.

Die rund 50 bestehenden Kühe zogen also 2009 von der vorherigen Anbindehaltung in den neu gebauten Laufstall um. Neu erworbene Tiere gesellten sich zur Herde hinzu und natürlich wurden auch wieder neue Kälbchen geboren, die die Herde verstärkten.

Von der Abkalbebox ins „Iglu“

Ist ein Kälbchen auf die Welt gekommen, so bleibt es die ersten 24 Stunden bei seiner Mutter in der Abkalbebox. Anschließend zieht es für die kommenden vier Wochen um in ein sogenanntes „Kälberiglu“. Das Kunststoffzuhause sieht aus wie ein Iglu, steht im Freien und bietet optimale Verhältnisse für das kleine Tier.

Nach der Geburt verbringen die Kälbchen vier Wochen lang in einem dieser sogenannten Kälberiglus. / © Rose Beyer

„Als ursprüngliches Steppentier mag es die Kuh kalt“, weiß Sebastian Andrä. „Der Stoffwechsel funktioniert am besten bei Null bis 15 Grad Celsius.“ So bekommt das Kälchen in seinem Iglu seine tägliche Milch aus dem Kübel und ein wahres Wohlfühlklima in seiner Behausung. An die zwanzig Iglus besitzen die Andräs. Besetzt sind allerdings nicht immer alle zur selben Zeit, meint der Tierhalter. Und zwar auch deshalb, weil es gut ist, wenn sie eine Zeitlang leerstehen. Das ist gut für die Hygiene.

Nicht alle Tiere dürfen ihr Leben lang auf dem Hof bleiben, so erfährt man es im Gespräch. Die weiblichen Tiere behält der Viehzüchter. Die männlichen Tiere – Stiere nennt man sie – werden im Alter von vier bis fünf Wochen – da haben sie ein Gewicht von ungefähr 75 bis 80 Kilogramm – auf dem Viehmarkt in Miesbach meist an Mastbetriebe verkauft.

Vom Iglu in den „Kindergarten“ und ins „Landschulheim“

Die Rinder-Mädchen – sogenannte „Kiasal“ dürfen nach rund vier Wochen von ihrem Iglu in den Laufstall umziehen. In Gruppen Gleichaltriger – so einer Art „Kindergarten“ – leben sie dort die kommenden drei Monate. Neben Milchnahrung bekommen sie auch Heu und eine spezielle Kraftfuttermischung zu Fressen. Kommt der Frühling, so dürfen sie im hofeigenen Obstgarten das Grasen lernen.

Das ganze Leben der jungen „Mädchen“ ist darauf ausgerichtet, sie auf‘s „Kinderkriegen“ und Milchgeben vorzubereiten. So wandern sie im Bereich des Laufstalles immer um einen Bereich weiter. Das Gebäude ist eingeteilt in Grppenbereiche, in denen die etwa Gleichaltrigen gehalten werden. Sind sie ungefähr eineinhalb Jahre alt, so werden sie mit Sperma eines Stieres „belegt“, das heißt befruchtet. Diese Aufgabe erledigt Tochter Sophie, die neben ihrer Ausbildung zur Landwirtin auch die Tätigkeit der „Besamungstechnikerin“ ausführt.

Sind die jugendlichen Kühe trächtig, ziehen sie eine Zeit lang ins “Landschulheim”. / © Rose Beyer

Sind die jugendlichen Kühe – der Bauer nennt sie jetzt „Kalbinnen“ dann garantiert trächtig – festgestellt durch einen Test, so dürfen sie noch einmal raus aus dem Laufstall. Zu diesem Zweck ziehen sie für ein paar Monate in eine Art „Landschulheim“, entweder auf eine Almweide oder zum Partnerbetrieb der Andräs ins nahe Waakirchen.

Das Highlight des Stalles – der „Melkroboter“

Als Vollerwerbsbetrieb leben die Andräs von der Milchviehhaltung. „Jeden zweiten Tag kommt der Milchfahrer“, sagt Bauer Sebastian. Geliefert wird die gewonnene Milch damit an „sternenfair” – das ist die Marke der MVS Milchvermarktungs-GmbH in Pfaffing. „Produziert wird im Lohnverfahren“, erklärt Andrä, „so gibt es kein Überangebot an Milch.“ Und das wiederum garantiert den Milchbauern einen stabilen Milchpreis. Für einen Teil der Milchmenge kann ein Preis von bis zu 40 Cent pro Liter garantiert werden.

Im Durchschnitt gibt jede Milchkuh rund 30 Liter Milch täglich. „Im Schnitt 2,5 mal pro Tag bewegt sie sich dazu ins AMS“, erklärt der Landwirt. AMS – Automatisches Melksystem – so heißt der „Melkroboter“ in der Fachsprache. Andrä war der erste in der Viehzuchtgemeinschaft Tegernsee, der sich damals – 2009 – einen Melkroboter anschaffte. Damit läuft Melken sozusagen automatisch. Die Kuh verspürt einen Druck im Euter, wenn sie gemolken werden sollte und kann sich dann selbsttätig zum Melken bewegen. Das findet Andrä gelebtes Tierwohl. „Das Kalb trinkt ja auch, wann es will“, meint er.

„Gelenkter Kuhverkehr“ – so nennt man das Prozedere in einem modernen Laufstall, wie ihn Andrä sein eigen nennt. Wassertrinken, Fressen, Melken, das Fell bürsten, die Kuh bleibt den ganzen Tag in Bewegung und tut eine bestimmte Schrittzahl. Wie viele, das misst ein sogenanntes „Pedometer“, vergleichbar mit einem Schrittzählerband. Über dieses wird die Kuh auch vom Melkroboter erkannt. Dort bekommt sie ihre ausgezählte Futterration verabreicht, mit einer zweiten Kamera überwacht und auch die Milchwerte werden genau festgehalten. Die Milch läuft über eine Leitung in die Kühlkammer und wird später vom Milchfahrer abtransportiert.

Von der Abkalbebox zur Abkalbebox

Während des Besuches auf dem „Knoll-Hof“ wird so schnell klar: dieses Gebäude ist viel mehr als nur ein großes Zuhause für Rinder. Es ist ein ausgeklügeltes, durchdachtes System, in dem der Tisch für die Tiere 24 Stunden am Tag gedeckt ist. Und das es dem Landwirt ermöglicht, seine Milchviehhaltung in einem 2.0-Level zu erledigen.

Andrä hat ihn in Holzleimbauweise errichten lassen. Und extra von Süd nach Nord gebaut, damit die Luft von West nach Ost zirkulieren kann. Er öffnet die automatischen „Curtains“ – eine Art Riesen-Jalousie und begründet: „So haben unsere Kühe immer frische Luft“, begründet er.

Im Geiste bereitet er sich schon auf den kommenden Arbeitstag vor. Zwei mal wird er dann wieder seiner festen Stallzeit nachgehen. Rund zehnmal im Stall vorbeischauen. Und wahrscheinlich wird „Fussel“, eine der Töchter von „Flora“ in der Abkalbebox Platz nehmen. Eine Jungkuh, die ihre eigene Geburt auch schon in der Abkalbebox auf dem „Knoll-Hof“ erlebt hat.

BOB hat weiter Probleme

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Seit gestern geht wegen der Schneemassen bei der Bayerischen Oberlandbahn wieder teilweise nichts mehr. Heute fahren zwar wieder Züge ins Oberland. Trotzdem kommt es weiterhin zu Ausfällen.

Ins Tal fahren wieder Züge – im Stundentakt / Archivbild

Seit gestern geht bei der Bayerischen Oberlandbahn wieder teilweise nichts mehr. Tagsüber endeten alle Züge in Holzkirchen. Ab dort wurde Schienenersatzverkehr eingerichtet. Gegen Abend wurde zumindest die Strecke zwischen Tegernsee und Schaftlach wieder freigegeben. Jedenfalls die Tegernsee Bahn hat es geschafft die Gleise freizuräumen.

Auf den restlichen Strecken kommt es auch heute noch zu starken Beeinträchtigungen. Vor allem Pendler aus Bayrischzell brauchen wohl Geduld – dort ist eine Weiche gebrochen. Deshalb ist der Zugverkehr von Holzkirchen derzeit komplett eingestellt. Hier sind Busse im Einsatz.

Züge verkehren im Stundentakt

Zwischen Holzkirchen und Lenggries und Holzkirchen und Tegernsee verkehren die Züge derzeit im Stundentakt. Fahrgäste Richtung Tegernsee müssen in Schaftlach umsteigen.

Alle genauen Infos zur aktuellen Lage gibt es hier.

Planet X wird boarisch

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Nach 10 Jahren ist es wieder soweit: Im Planet X Jugendzentrum in Tegernsee soll es wieder ein Konzert geben. Und dabei wird etwas ganz besonderes für unsere Heimat-Fans geboten.

Der OIMARA bringt den nächsten Monat Stimmung ins Jugendzentrum.

Am 16. März dürfen Fans der Bayrischen Musikszene nicht fehlen: im Jugend- und Kulturzentrum Tegernsee sind die neusten “Sternchen” zu Besuch.

Der OIMARA, oder einfach nur Beni Hafner, ist für die meisten Einheimischen mit einem Interesse der Bayerischen Musikszene ein Begriff, denn der junge Tegernseer hat sich mittlerweile einen Namen als Songwriter, moderner Gstanzler und Improvisateur gemacht. Mit frechen Texten und klangvoller Musik eroberte er die Herzen im Sturm.

Tickets nur an der Abendkasse

Auch die Band „Micart“ hat einiges zu bieten. Der „Music-Outlaw“ Mick B. Hardt stellt in diesem Konzert ihr neues Album vor. Der klassische Rock’n’Roll wird hier durch Country, Blues und Americana beeinflusst. Der Outlaw wird von seinen Bandkollegen Claus Zöllner und Markus „Maggi“ Gerold am Bass und dem Schlagzeug für einen einschlagenden Rhythmusblock begleitet.

Am Samstag, den 16.03. gibt es die Tickets für 15 Euro (ermäßigt für 10!) nur an der Abendkasse im Jugend- und Kulturzentrum Tegernsee (Max-Josef-Str. 13, Tegernsee).

Also dann, vorbei schaun’ und abrockn’!

Die Band Micart tritt demnächst im Planet X auf.

Vier LKW krachen ineinander

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Vor einer guten Stunde kam es auf der A8 Richtung München zu einem schweren Unfall. Beteiligt sind vier LKW. Der Verkehr ist stark beeinträchtigt.

Vier LKW krachen auf der A8 ineinander / Foto: Thomas Gaulke

Gegen 11:20 Uhr kam es auf der A8 Richtung München – Höhe Valley zu einem schweren Unfall. Vier LKW stießen bei dem Crash zusammen. Ein 32-jähriger Holztransporter-Fahrer (Fahrzeug war unbeladen), erkannte das Stauende zu spät und fuhr auf einen weiteren Sattelzug auf. Ein weiterer LKW, gelenkt von einem 35-Jährigen, war ebenfalls unachtsam und schob den Holztransporter so zusammen, dass sich beide Fahrzeuge ineinander verkeilten. Der Fahrer zog sich dabei eine Platzwunde am Kopf zu. Vorsorglich wurde er ins Krankenhaus nach Agatharied gebracht.

Über umherfliegende Trümmerteile fuhr dann ein weiterer Sattelzug, der sich am Auflieger einen „Platten“ holte. Zwei von drei Fahrstreifen waren somit komplett blockiert und es bildete sich ein Stau, der bis zum Irschenberg reichte.

Rettungsgasse wurde nicht gebildet

Vor Ort waren neben der aufnehmenden Autobahnpolizei Holzkirchen, die Feuerwehr Weyarn, die Autobahnmeisterei Holzkirchen und ein Irschenberger Abschleppunternehmen. Letzterer musste mit Hilfe der Feuerwehr zur Unfallstelle geleitet werden, da zum wiederholten Male die Rettungsgasse nicht gebildet wurde Unvernünftige Lkw-Fahrer blockierten auf zwei Spuren die Fahrstreifen, so dass für schwere Rettungs- und Abschleppfahrzeugen kaum ein Durchkommen war.

Es entstand ein Gesamtschaden von rund 200.000 Euro. “Die Unfallstelle konnte schon gegen 14.30 Uhr wieder geräumt werden, was dem guten zusammenwirken der eingesetzten Rettungs- und Bergekräfte zu verdanken war”, heißt es von Seiten der Polizei. Die Stauungen lösten sich dann zügig auf.

Bilder von Thomas Gaulke:


Winterparadies am Tegernsee

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Kaiserwetter am Tegernsee. Schöner kann die Schneelandschaft eigentlich nicht sein. Wir haben jetzt schon ein paar traumhafte Eindrücke gesammelt.

Kaiserwetter am Tegernsee

Gestern Schneechaos – heute Winterparadies am Tegernsee. Nachdem der Winter uns gestern nochmal eine ordentliche Portion Schnee gebracht hat, dürfen sich Wintersportler und Naturbegeisterte jetzt freuen. Das Wetter lässt keine Wünsche offen.

„Montag und Dienstag ist dann schönes und kaltes Winterwetter mit Sonne angesagt, die Nächte werden sehr frostig“, so der Wetterxperte Hans Wildermuth aus Schaftlach. Also ab auf die Piste oder die Spazierwege – denn schon ab Mittwoch soll es wieder wolkig werden.

Hier schonmal unsere schönsten Bilder von Peter Posztos:

Geldstrafe oder Freispruch für Ex-Sparkassen-Manager?

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Da sein Verfahren von der Hauptverhandlung vergangene Woche abgetrennt wurde, saß der Ex-Vorstand der Kreissparkasse (KSK) nur noch allein auf der Anklagebank des Landgerichts. Es versucht die zahlreichen Geldflüsse für allerlei Reisen, Geschenke und Wohltaten des ehemaligen Bankchefs Georg Bromme aufzuklären. Doch Böck war daran kaum beteiligt, wie der Prozess heute zeigte.

Hofft auf Freispruch, der Ex-Manager der KSK, Roland Böck / Foto: Thorsten Jordan

Es war der Tag der Plädoyers, in dem Verfahren mit eigenem Aktenzeichen. Es gehe bei Roland Böck nur noch um Untreue, so Staatsanwalt Jürgen Rohrmüller. Für ihn spielten weder die Tatkomplexe Geschenke, Renovierung des Landratszimmers noch Brommes Beratervertrag bei der Strafverfolgung von Böck noch eine Rolle. „Die dem Angeklagten zur Last gelegten Taten sind vorläufig eingestellt, weil die wegen dieser Taten zu erwartende Strafe nicht ins Gewicht fällt“.

Für die Übernahme der Renovierungskosten des Landratsamts durch die Sparkasse sah Rohrmüller keine Mittäterschaft Böcks, weil dafür kein Vorstandsbeschluss gefasst worden sei. Und im Verwaltungsrat sei Böck nicht stimmberechtigt gewesen. Hier könne man keine Verantwortung Böcks feststellen. Auch mit Brommes Beratervertrag sei Böck nachvollziehbar „nicht befasst gewesen“, zumal er auch schon vorzeitig am 30. September 2011 aus seinem 5-Jahres-Vertrag ausgeschieden sei. Für diese Tatkomplexe beantragte der Strafverfolger einen Freispruch.

Allein aus der Verwaltungsratsfahrt nach Wien 2011 will Rohrmüller als „zentralen Punkt“ Böck noch einen Strick drehen. Der Ausflug für 46.683 Euro mit Ehefrauen habe reinen Freizeitcharakter gehabt und kein Informationsprogramm. Böck habe zwar nicht die Reise ausschlagen können, aber er hätte laut Staatsanwalt die komplette Bezahlung durch die Sparkasse verhindern können. „Warum Wien und nicht Miesbach“, fragte Rohrmüller, „warum wurde kein Eigenbeitrag der Ehepartner geleistet“. Bei der „schlechten Geschäftslage“ der KSK sei doch ein 5-Sterne-Hotel „unverhältnismäßig“ gewesen. Böck habe durch seine Teilnahme an der Fahrt die Tat nur gefördert. Deshalb gehe die Staatsanwaltschaft von einem untergeordneten Vorwurf aus.

„Rechtswidrigkeit“ der Wien-Fahrt

Dennoch sei Böck der Beihilfe zur Untreue schuldig, weil er an der Fahrt teilgenommen habe. „Ihm hätte die Rechtswidrigkeit auffallen müssen, er nahm sie billigend in Kauf“, so der Ankläger. Dass es keine Beanstandungen solcher Reisen in den Jahresabschlüssen der Sparkasse mit Konsequenzen gegeben habe, sei zweitrangig. Die „Hauptverantwortlichen“ dieser Reise seien ohnehin Bromme und Ex-Landrat Jakob Kreidl als damaliger Vorsitzender des Verwaltungsrats. Da sich aber Böck geständig gezeigt habe, seien bei einem Urteil auch die berufsrechtlichen Folgen zu berücksichtigen. Deswegen hielt der Staatsanwaltschaft eine Geldstrafe zu 120 Tagessätzen mit je 150 Euro für angemessen. Außerdem müsse Böck seinen Anteil an den Prozesskosten tragen.

Der inzwischen 50-Jährige schilderte nochmals eindringlich, welches Klima unter Bromme in den Jahren 2009 und 2011 in der Miesbacher Zentrale herrschte. Dessen „extensive Ausgabenpolitik“ sei nicht auszuhalten gewesen. Dass er Differenzen mit dem Vorstandsvorsitzenden Bromme gehabt habe, sei noch „vornehm“ ausgedrückt. Da es dann zu einem „totalen Zerwürfnis“ mit Bromme gekommen sei, habe er, Böck, um eine vorzeitige Auflösung seines Vertrages gebeten.

„Denn es ist mir klar geworden, dass ich da schnell wieder weg muss“. Auch seine Vorgänger seien von Bromme „abserviert“ worden. Ab 1. Oktober 2011 sei Böck dann freigestellt und anschließend arbeitslos geworden. Nach einer Ausbildung bei der Bayerischen Landbank habe ihn dann die Sparkasse Landsberg-Dießen ab 1. August 2012 als Vorstand unter Vertrag genommen.

„Fairer“ Strafverfolger

Einer der beiden Anwälte Böcks, Prof. Eckhart Müller, würdigte gegenüber Staatsanwalt Rohrmüller, dass es von ihm „fair“ gewesen sei, bis auf die Wien-Fahrt alle anderen Tatkomplexe nicht mehr anzuklagen. „Sie haben mich nach dieser langen Beweisaufnahme überrascht, wie sie dies würdigen“, so der Strafverteidiger. Doch sein Mandant hätte es „schöner befunden“, wenn er für den Beratervertrag Brommes nicht auch angeklagt worden wäre. Schließlich sei dessen Arbeitsverhältnis schon beendet gewesen, als Brommes Vertrag in Kraft trat.

Relativieren wollte Müller aber die Wien-Fahrt des Verwaltungsrates. „Sie war mit einer siebenstündigen Sitzung keinesfalls eine reine Vergnügungsfahrt. Müller bemühte als Vergleich eine Sitzung der Staatsregierung auf der Zugspitze. „Wenn dort alle Ministerpräsidenten eine Sitzung abhalten, wird dort sehr intensiv gearbeitet“. Eine Freizeitveranstaltung sei dies sicher nicht.

Doch die Verwaltungsräte einer Sparkasse, die seit zig Jahren unbeanstandet an auswärtigen Sitzungen teilnehmen würden, „sollen sanktioniert werden“. Wenn die Sparkassenaufsicht dies schon nicht beanstandet habe, müssten doch diejenigen, die an solchen Reisen teilnehmen, keine Zweifel haben. Nirgends würden solche Fahrten beanstandet, doch Fälle gebe es genug, so Müller.

„Praxis des Verschweigens“

Wenn selbst die Regierung von Oberbayern über diese „Praxis des Verschweigens“ von Auffälligkeiten in Nebenberichten nicht informiert werde, „wieso soll denn der Angeklagte davon Kenntnis haben“. Zumal erst 2014 mit Auffliegen des Skandals der Angeklagte nachträglich davon erfahren habe, dass seine Teilnahme an der Fahrt zumindest fragwürdig gewesen sei.

Außerdem sei in einem Orientierungsrahmen für Sparkassen, der im April 2014 nach den Missständen in der Kreissparkasse erstellt wurde, eine Mitnahme von Begleitpersonen aus Repräsentationsgründen in „angemessenem Umfang auf Kosten der Sparkasse“ nach wie vor zulässig. Für seinen Mandanten Böck habe die Anordnung Brommes gegolten, dass die Mitnahme der Ehefrauen „dringend erwünscht“ war, um „repräsentativ“ mit ihnen auftreten zu können. Böck habe bei der Mitnahme seiner Ehefrau sein „ungutes Gefühl unterdrückt“.

Strafmaß am „untersten Rand“

Aber diese Hartnäckigkeit, mit der in diesem Fall die Strafbarkeit verfolgt wurde, habe ihn in seiner langjährigen Tätigkeit als Strafverteidiger überrascht. Für Böck in seiner Stellung sei es unmöglich gewesen, Bromme von der Wien-Fahrt abzuhalten. „Wie soll das gehen, die Teilnahme ist eine Dienstplicht“. Der Verwaltungsrat habe sie angeordnet. Müller warb für eine „Strafbarkeit am untersten Rand“. Alle Gesichtspunkte würden für eine Verwarnung mit Vorbehalt sprechen, zumal die Schadenswiedergutmachung mit 2.700 Euro erfolgt und sämtliche Geschenke verpackt zurückgegeben worden seien.

Böcks zweiter Verteidiger Stephan Horster richtete den Blick auf die Verhältnismäßigkeit des womöglich angerichteten Schadens seines Mandanten. Von der bei Böck in der Anklage aufgelisteten Schadenssumme mit insgesamt einer halben Million Euro seien nur noch 2.800 Euro übriggeblieben, dies seien nicht einmal ein Prozent, so Horster. In seinem letzten Wort als Angeklagter meinte Böck, es hätte keine Hauptverhandlung für ihn „in dieser Größe“ sein müssen. Nachdem er einen langen „Spießrutenlauf“ in seinem heimatlichen Umfeld hinter sich habe, so Böck, „wünsche ich mir einen vollständigen Freispruch“.

Das Urteil soll am Mittwoch gefällt werden.

Straßensperre wegen Lawinengefahr in Kreuth

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Der Sonntag bescherte dem Tegernseer Tal nochmal eine ordentliche Portion Schnee. Nicht nur Schneeglätte führt seitdem auf den Straßen zu Problemen. Aktuell gibt es wieder eine Sperrung in Kreuth – noch ist unklar wie lange.

Die Straße Richtung Achensee ist aktuell erneut gesperrt / Archivbild Lukas Saak

Nach fast zwei Wochen Schneechaos im Januar hatte sich das Wetter wieder beruhigt. Am Sonntag kam jetzt aber nochmal eine ordentliche Ladung Schnee im Tal an. Das führt erneut zu Problemen auf den Straßen.

Die B307 in Kreuth musste schon im Januar wegen Lawinengefahr gesperrt werden – das scheint nun wieder der Fall zu sein. Seit gestern ist die Bundesstraße nach Österreich erneut unbefahrbar, das bestätigt die Geschäftsleiterin der Gemeinde Kreuth Sabine Dirigl auf Nachfrage.

Dauer der Sperrung noch unklar

Laut Dirigl werde es heute Nachmittag ein Treffen der Lawinenkommission geben. Wie lange das dauert und wann letztendlich ein Entschluss getroffen werden kann, könne sie noch nicht sagen. „Ich weiß ja nicht, ob die Einsatzkräfte da vielleicht hoch müssen oder ob sie eine Einschätzung von jemand anderem brauchen“, erklärt sie.

Sollte es aber zu Sprengungen kommen, werden Landratsamt und Lawinenkommission zusammenarbeiten. Für heute und vermutlich auch die kommenden Tage, bleibt die Straße aber zunächst gesperrt.

Wie das Tal glitzert

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Das Tal scheint gerade in einen Topf voll mit Glitzer gefallen zu sein. Wohin man blickt, funkeln die Wiesen und der See. Traumwetter für Skifahrer, Wanderer und Fotografen. Auch wir konnten es heute nicht lassen und mussten das Paradies für die Nachwelt festhalten.

Der See zeigt sich heute von seiner schönsten Seite / Foto: Nina Häußinger

Glitzernde Eiskristalle wohin man blickt. Das Tegernseer Tal zeigt sich in diesen Tagen von seiner schönsten Seite. An den Uferpromenaden rund um den See flanieren die Spaziergänger und genießen die wärmende Sonne. Vor den Liften drängen sich die Wintersport-Liebhaber, um durch den pulvrigen Schnee zu gleiten.

Solche paradiesischen Tage gibt es auch hier nur selten. Deshalb haben wir auch heute wieder ein paar schöne Eindrücke für euch gesammelt.

Bilder von Peter Posztos:

Bilder von Hans Wildermuth:

© Hans Wildermuth
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© Hans Wildermuth
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Massive Kritik an BOB und Meridian

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Seit dem Schneechaos im Januar kommt die Bayerische Oberlandbahn nicht mehr richtig auf die Füße. Auch am Sonntag fuhren teilweise wieder keine Züge mehr ins Oberland. Die Pendler sind genervt. Jetzt gibt es ein Krisengespräch.

BOB und Meridian müssen jetzt zum Krisengespräch – die Probleme sind zu groß

Die Probleme bei der Bayerischen Oberlandbahn (BOB), dem Meridian und der Ostallgäu-Lechfeld-Bahn reissen nicht ab. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) hat die Geschäftsführung jetzt „aufgrund der anhaltenden und für die Fahrgäste untragbaren Qualitätsprobleme“ zu einem kurzfristigen Krisengespräch am 8. Februar einbestellt, heißt es von Seiten der BEG. Die BEG plant, finanziert und kontrolliert im Auftrag des Freistaats den Regional- und S-Bahn-Verkehr in Bayern.

„Trotz regelmäßiger Interventionen durch die BEG, zahlreicher bereits umgesetzter Maßnahmen und eines umfassenden Qualitätsmonitorings, waren die BOB und der Meridian auch in den vergangenen Monaten immer wieder von Qualitätsproblemen in Form von Zugausfällen, unakzeptablen Zugkürzungen, mangelnden Fahrgastinformationen oder einer unzureichenden Disposition im Störfall betroffen“, so die Verantwortlichen der BEG.

Durch den Wintereinbruch im Januar habe sich die Lage insbesondere bei der BOB nochmals deutlich verschärft. Seit Dezember 2018 kommen außerdem erhebliche Startschwierigkeiten beim Betrieb des Ostallgäu-Lechfeld-Netzes hinzu. „Die Tatsache, dass es bei einem Verkehrsunternehmen in gleich mehreren Netzen zu so massiven Problemen verschiedenster Ursachen kommt, ist absolut ungewöhnlich. Zu den Transdev-Netzen BOB, Meridian und Ostallgäu-Lechfeld-Bahn sind bei der BEG seit Fahrplanwechsel im Dezember 2018 die mit Abstand meisten Fahrgastbeschwerden aller bayerischen Verkehrsunternehmen eingegangen. Wir erwarten nun einen klaren und für die BEG nachvollziehbaren Maßnahmenplan zur dauerhaften Stabilisierung des Betriebs in allen drei Netzen“, so Thomas Prechtl, Geschäftsführer der BEG.

Im Fokus steht das Oberlandnetz

Besonders im Fokus stehen soll dabei das Oberlandnetz, das in den vergangenen Wochen von ganz erheblichen Winterproblemen betroffen war. „Es trifft zwar zu, dass zahlreiche Ausfälle und Einschränkungen im Betrieb der BOB seit Jahresbeginn zunächst auf eine mangelhafte Räumung durch die Infrastrukturbetreiber DB Netz und DB Station&Service zurückzuführen sind. Es hat sich dennoch erneut gezeigt, dass insbesondere das Störfallmanagement der BOB vollkommen unzureichend ist und die Fahrgastinformationen oftmals fehlerhaft, unvollständig und widersprüchlich sind“, so Prechtl.

Die BEG habe von der BOB in den vergangenen Jahren immer wieder die Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung der Fahrzeugsituation, der Fahrgastinformationen sowie der Betriebsabläufe gefordert und die Umsetzung in regelmäßigen Gesprächen mit der BOB kontrolliert. Die erneute Zuspitzung im Januar 2019 habe jedoch gezeigt, dass die bereits umgesetzten Maßnahmen offensichtlich nicht weitreichend genug gewesen seien, um auch bei längerfristigen Großstörungen für einen stabilen Betrieb zu sorgen. Vor diesem Hintergrund erwarte die BEG konkrete Lösungsansätze, die bei zukünftigen Großstörungen (z. B. Wintereinbrüche) für einen deutlich stabileren Betrieb sowie insbesondere zuverlässige Fahrgastinformationen sorgen.

Meridian zu unzuverlässig

Beim Meridian stellt die aktuelle Fahrzeugsituation, welche zu zahlreichen Zugkürzungen führt, das derzeit dringlichste Problem dar. „Es kann nicht sein, dass die geforderten Kapazitäten beim Meridian so unzuverlässig bereitgestellt werden. Die zahlreichen Beschwerden der Fahrgäste hierzu sind absolut berechtigt“, so Prechtl. Zwar habe die BEG auch eine Gesprächsrunde mit dem Fahrzeughersteller Stadler zur Lösung der Fahrzeugprobleme beim Meridian einberufen – die BEG erwartet bis zur dauerhaften Stabilisierung der Fahrzeugsituation jedoch weitere kurzfristige Maßnahmen, etwa den vorübergehenden Einsatz zusätzlicher Ersatzfahrzeuge. Prechtl betont:

Das derzeitige Bild, welches die drei Transdev-Netze der Öffentlichkeit gegenüber vermitteln, trägt nicht dazu bei, Fahrgäste auf Dauer an den Verkehrsträger Eisenbahn zu binden und insbesondere neue Fahrgäste zu gewinnen. Wir erwarten einen Maßnahmenkatalog, mit dessen schnellstmöglicher Umsetzung endlich merkliche Verbesserungen für die Fahrgäste erzielt werden sollen.

Den Verantwortlichen ist bewusst, dass auch die DB nicht unschuldig an der Situation ist. Ein Auftaktgespräch mit DB Netz habe bereits am 18. Januar 2019 stattgefunden. Für Februar seien weitere Gespräche mit DB Netz zur Lösung der Infrastrukturthemen terminiert.

Form für neues Feuerwehrhaus steht

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Anfang Dezember waren noch die beiden Varianten „K“ und „L“ im Rennen um das neue Feuerwehrhaus. Doch zu viele bauliche Möglichkeiten erschwerten damals das Vorstellungsvermögen. Den Durchblick sollte eine Klausur bringen. Deren Ergebnis präsentierte gestern Abend der Bürgermeister.

Die „L-Variante“ des Feuerwehrhauses macht nun das Rennen / Planskiźze: Claudia Schreiber

Seit Jahren ringen der Stadtrat und engagierte Bürger darum, ob das alte Feuerwehrhaus erhalten oder durch einen Neubau ersetzt werden soll. Nachdem die Schlachten mit hitzigen Diskussionen geschlagen sind, herrscht im Ratssaal nun offenbar Einigkeit über die künftige Form. Es stand zwar nicht auf der Tagesordnung, dennoch wollte Bürgermeister Johannes Hagn (CSU) die Empfehlung der Stadtrats-Klausur öffentlich machen. Bei deren Teilnehmern, darunter auch Mitglieder der Feuerwehr, wurden die Variante „K“ und „L“ gegeneinander mit Bauklötzchen durchgespielt. Bei beiden Formen wären Dachwohnungen möglich.

Die Variante „K“ wäre ein Riegel an der nördlichen Grundstücksgrenze geworden. Im Obergeschoß sollten nur Teilbereiche überbaut werden. Die Kosten wurden mit 5,8 Millionen Euro veranschlagt. Das Model „L“ besteht aus einem Quer- und Anbau nach Süden, in Form eines Winkels. Ideal sei laut Architektin Claudia Schreiber damals, dass die Einsatzzentrale beide Seiten der Garagen überblicken könne.

Beide Fahrzeughallen würden wegen der erforderlichen Höhe von mindestens 4,50 Metern weitgehendst nicht überbaut werden. Im Erdgeschoß wären auch die getrennten Umkleiden und Duschen für Damen und Herren unterzubringen. Und der Keller biete durch den Winkel noch mehr Flächen. Diese Variante wäre nach Schreibers Berechnungen die Sinnvollste, aber auch mit 6,2 Millionen Euro die Teuerste.

Die neue Feuerwehr in L-Form

Sie wurde es dann auch. Denn vieles spreche für die L-Form, wie Hagn das Ergebnis der Klausur preisgab. Sie erscheine nicht nur städtebaulich vorteilhafter, auch das Rangieren der langen Gespanne gestalte sich leichter. Die L-Variante biete zudem aus Sicht des Immissionsschutzes eine bessere Abschirmung zur Nachbarbebauung. Alle in der Klausur hätten laut Hagn die Wohnungen begrüßt. Jedoch seien sie nicht ideal für die Baustruktur. Denn die Tiefe des Baukörpers entspreche nicht einem Wohn- und Geschäftshaus.

Diese technische Umsetzung mit Wohnraum würde auch Mehrkosten von etwa 700.000 Euro verursachen. Sie könnten allerdings noch nicht „genau beziffert“ werden, da mehr als zwei Wohnungen dann barrierefrei erreichbar sein müssten. Der Lift dafür sei aber nicht an der Stelle, an der ihn die Feuerwehr benötige. „Stark diskutiert“ worden seien die Dachformen. Alles sei denkbar.

Ein Sattel- oder Walmdach, oder wegen der Nähe zum geplanten Hotel nebenan auch ein Flachdach. Wichtig wäre aber den Teilnehmern gewesen, dass Baukörper und Dach aus „einem Guss sind“ und nicht mit zwei verschiedenen Dächern. Zwingend sei allerdings weder eine Anlehnung an eine traditionelle Bauform noch der Wunsch nach Wohnungen. Wenn Wohnungen, „dann nicht um jeden Preis“. Sie dürften im Ergebnis zu keiner schlechteren Kubatur führen. Das Resümee der Klausur laut Hagn:

Das Raumprogramm für die Feuerwehr hat Priorität.

Im März werde dann im Stadtrat die Visualisierung „mit einer gelungenen Optik“ auf die Tagesordnung gesetzt. Bis dahin sollen auch Vorschläge für ein Zwischengeschoss erarbeitet werden. „Dann diskutieren wir weiter“.

Ex-Vorstand der Kreissparkasse wegen Untreue verurteilt

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In über zwanzig Verhandlungstagen vor der Wirtschaftskammer des Landgerichts musste sich der ehemalige KSK-Vorstand Roland Böck mit den Vorwürfen der Untreue, Vorteilsnahme und Vorteilsgewährung auseinandersetzen. Doch geblieben davon ist wenig, was dem 50-Jährigen anzukreiden wäre. Dennoch sprach ihn das Gericht wegen Beihilfe zur Untreue mit einer Geldstrafe von 30 Tagessätzen zu je 200 Euro für schuldig.

Heute fiel das Urteil für Ex-Manager der KSK, Roland Böck / Foto: Thorsten Jordan

Böck muss 3.300 Euro an die Kreissparkasse zurücküberweisen, wovon er bereits freiwillig 2.200 auf ein Anderkonto gezahlt hatte. Weitere 5.000 Euro sind an eine gemeinnützige Einrichtung zu zahlen. Mit dieser Strafe, so die Begründung durch Richter Alexander Kalomiris, sei man am „unteren Rand“ bei Untreue geblieben. Die Höchststrafe dafür seien zwei Jahre und neun Monate. Das Urteil könnte Signalwirkung auf die anderen Mitangeklagten Georg Bromme, Jakob Kreidl und Martin Mihalovits haben. Denn Böcks Beitrag am „Gesamtgefüge“ sei untergeordnet gewesen.

Obwohl der Ex-Bankvorstand nur eine „kleine Randfigur“ im Strafkomplex gewesen sei, traf ihn dieses Strafmaß sichtlich. Sein Verteidiger hatte nur auf eine Verwarnung plädiert. Diese Geldstrafe wurde mit einem Jahr auf Bewährung angesetzt. Außerdem hat Böck die Kosten des Verfahrens zu tragen.

Ein weiterer Bericht folgt.


Rottacher Bienen-Familie kämpft

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Der Kampf um die Bienen in Bayern ist in vollem Gange. Noch eine Woche ist Zeit, um für die Artenvielfalt und damit ein neues Gesetz zu unterschreiben. In Rottach kämpft heute eine Bienen-Familie um jede Unterschrift.

Thomas Tomaschek kämpft mit der ganzen Familie für Unterschriften / Foto: Amra Tatarevic

Seit 31. Januar läuft das Volksbegehren „Artenvielfalt und Naturschönheit in Bayern“. Zehn Prozent der Bayern müssen sich bis zum 13. Februar in die Listen in den Rathäusern eintragen – für den Erfolg sind damit fast eine Million Unterschriften notwendig. Beantragt wurde das Volksbegehren von der Kleinstpartei ÖDP, mittlerweile werden sie von vielen anderen Parteien und Gruppen unterstützt.

Auch die Grünen im Tal sind jetzt aktiv geworden. Thomas Tomascheck aus Rottach steht seit heute um 14 Uhr mit der gesamten Familie vor dem Müller in Rottach und versucht so viele Passanten wie möglich von einer Unterschrift zu überzeugen. „Ungefähr 500 Personen aus Rottach müssten unterschreiben“, erklärt er. Aktuell sei man bei rund 100 Unterschriften – und noch ist Zeit.

Eine Bienenfamilie kämpft um Artenvielfalt

„Wir bekommen viel Zuspruch“, freut sich Tomaschek. Trotzdem gebe es natürlich auch Kritiker. Ein Bauer sei auch schon am Stand vorbeigekommen. „Der sieht natürlich viele Auflagen, die dann auf ihn zukommen würden“, erklärt der Rottacher. Dabei sei der Erfolg des Volksbegehrens auch eine Chance für die Landwirte, weil es zum Beispiel neue Förderungen gebe. „Ich kann nicht nachvollziehen, dass das nicht alle wollen“, meint Tomaschek.

Zusammen mit der ganzen Familie – allesamt verkleidet als Bienen – steht er deshalb heute noch bis 17 Uhr im Rottacher Zentrum, verteilt Flyer und klärt auf. Denn er ist sich sicher: „Wir müssen was machen“. Auch für eine enkeltaugliche Zukunft, dass auch die noch eine Biene sehen können. Das Rottacher Rathaus hat heute noch bis 20 Uhr geöffnet. Und auch am Samstag den 9.2. kann man von 10 bis 12 Uhr unterschreiben.

Knapp eine Million Unterschriften nötig

Ziel des Volksbegehrens ist es, das Sterben der Insekten durch ein neues Naturschutzgesetz zu stoppen. 75 Prozent der Insektenarten seien mittlerweile schon ausgestorben. Gefordert wird außerdem ein massiver Ausbau der Bio-Landwirtschaft. Hier geht’s zum kompletten Gesetzesentwurf.

Sollte innerhalb von zwei Wochen die geforderte Hürde von knapp einer Million Unterschriften gemeistert werden, kann der Landtag das Volksbegehren innerhalb von drei Monaten annehmen und zum Gesetz machen. Er kann es aber auch ablehnen oder selbst einen Vorschlag machen. Bei kompletter Ablehnung kommt es zum Volksentscheid. Das letzte Volksbegehren, das angenommen wurde, führte 2013 zur Abschaffung der Studiengebühren in Bayern.

Kommt auch das Aus für Gottesdienste?

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Recherchen der Tegernseer Stimme brachten es Anfang Januar ans Licht: das Ende der Schlosskonzerte in der Pfarrkirche St. Quirinus. Grund war der strengere Brandschutz mit zusätzlichen Fluchtwegen. Ist sogar eine komplette Sperrung der Kirche nötig?

Die Pfarrkirche St. Quirinus – sind auch die Gottesdienste gefährdet?

Mit Jahresbeginn wurde klar, dass die traditionellen Tegernseer Schlosskonzerte der letzte kirchenmusikalische Höhepunkt sein würden. Denn Veranstalter, Kirchenverwaltung und Künstler sahen sich unversehens mit strengeren Brandschutzauflagen für die Schlosskirche konfrontiert. Vor allem ein weiterer Fluchtweg fehlt, zudem geht das Hauptportal nach innen, statt nach außen auf.

Dies sei nun nach „1.000 Jahren Kirche und 40 Jahren Schlosskonzerte“ plötzlich von Brandschützern moniert worden, beklagte Bürgermeister Johannes Hagn (CSU) im Stadtrat. Nach Gesprächen mit den Verantwortlichen möchte er aber festhalten, dass weder Monsignore Walter Waldschütz noch die Kirchenverwaltung beim Brandschutz „ein Mitspracherecht“ haben.

Fluchtwege fehlen

Bemängelt werden vom Ordinariat und dessen Gutachtern nicht vorhandene Fluchtwege. Die Auflagen verlangen, dass eine bestimmte Anzahl von Besuchern in einer bestimmten Zeit die Kirche verlassen können. Die Baulast für die Kirche aber trage historisch bedingt durch die Säkularisation der Freistaat und damit die Regierung von Oberbayern.

Fazit sei nach seinen Gesprächen, so Hagn, solange es keinen zusätzlichen Fluchtweg aus der Kirche gebe, würden die sogenannten „Sofortmaßnahmen“ greifen. Bisher bestehe das Problem, dass der zweite Fluchtweg vom Altarraum über die Sakristei in die gotische Sakristei und erst dann in den Hof führe.

„Nicht fürs Konzert ins Gefängnis“

Ziel seiner Gespräche sei es gewesen, so Hagn, das Konzert mit Chor und Orchester im Altarraum den Sofortmaßnahmen entsprechend anzupassen. Doch dies sei nicht möglich gewesen. Solange diese Einschränkungen gelten, seien „keine Schlosskonzerte mehr möglich“. Lediglich die liturgische Nutzung der Kirche ist noch möglich. Doch auch dafür hatten die Gutachter einen Rahmen festlegt. Sollte darüber hinaus etwas stattfinden, müsse jemand die Verantwortung übernehmen. In diesem Fall wären es Waldschütz und das Ordinariat. Doch niemand werde wohl gegen Brandschutzauflagen verstoßen. Denn keiner will laut Hagn „für ein Konzert ins Gefängnis“.

Für die Zukunft der Konzerte würden mit Kantor Sebastian Schober bereits Ausweichorte gesucht werden. Wann der zusätzliche Fluchtweg geschaffen werden könne, sei nicht vorherzusagen, da auch der Denkmalschutz mitrede. „Gelten die Einschränkungen nur für Konzerte im Altarraum oder auch für die Empore“, fragte Rudolf Gritsch (CSU) „Auch auf der Empore ist die Anzahl von Musikern und Chorsängern beschränkt“, entgegnete Hagn. „Daher sind die Schlosskonzerte, wie wir sie kennen, nicht mehr möglich“.

Gottesdienst nur noch in einem bestimmten Rahmen

Als Mitglied der Kirchenverwaltung sagte Norbert Schußmann (CSU), dass er bereits im Dezember über diese Sofortmaßnahmen unterrichtet worden sei. Man habe es auf „eigene Kappe“ genommen, dass die beiden Konzerte zum Jahreswechsel noch stattfinden konnten. Dafür seien zusätzliche Feuerwehrleute im Kirchenschiff postiert worden, „obwohl dies eigentlich schon nicht mehr ging“. Anders sei es wohl beim Musikfest Kreuth in der Kirche, meinte Vize-Bürgermeister Heino von Hammerstein (BürgerListe). Da würden nur acht Sänger auftreten, zudem sei keine Bestuhlung des Mittelgangs vorgesehen, wusste Schußmann. Dies gleiche im Prinzip einem Gottesdienst.

In der Schlosskirche in Tegernsee wird es erstmal keine Konzerte mehr geben

Die „Nutzungseinschränkung“ der Kirche sei laut Schußmann so gravierend, dass sie diese „eigentlich zusperren“ wollten. „Komplett“, betonte der Kirchenmann. Es gebe jetzt nur noch „eine Duldung“ für Gottesdienste. Nirgends dürften zusätzlich Stühle stehen, nur für Geistliche und Ministranten. Die Empore sei auf 30 Personen begrenzt, der Chor aber habe 35 Mitglieder.

Vielleicht könne man durch eine Verbesserung der Zugänge die Zahl etwas erhöhen, hoffte Schußmann. „Was macht man, wenn die ganze Kirche wegen einer Beerdigung voll ist“, wollte Peter-Friedrich Sieben (FWG) wissen. Doch Schußmann konnte nur auf die Auflagen der Brandschützer  verweisen. Ob denn die Gefahr bestehe, dass die Kirche nicht mehr nutzbar werden könnte, hakte Sieben nach. Schußmann: „Ich weiß es nicht“.

 

 

Frau mit Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht

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Gestern kam es an der Sutten zu einem schweren Skiunfall. Eine Frau wurde von hinten angefahren und stürzte auf den Kopf. Auch wenn sie zunächst weiterfuhr, musste später der Hubschrauber kommen.

Eine Frau musste gestern mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht werden / Archivbild von Martin Luther

Gestern kam es gegen 11.30 Uhr im oberen Teil der Suttenabfahrt zu einem schweren Skiunfall. Eine 73-jährige Frau aus Hausham war mit den Skiern auf dem oberen steilen Hang der Suttenabfahrt unterwegs.

Plötzlich wurde sie von hinten – wohl von einem zweiten Skifahrer – angefahren und stürzte. Sie schlug mit dem Kopf auf der Piste auf und zog sich trotz Skihelm eine schwere Gehirnerschütterung zu. Trotzdem fuhr die Frau nach dem Sturz zunächst weiter. Erst später verschlechterte sich ihr Zustand so sehr, dass sie mit einem Hubschrauber in Krankenhaus gebracht werden musste.

Polizei sucht zweiten Skifahrer

Der andere Skifahrer, der mit der Frau kollidiert war, blieb zunächst stehen und erkundigte sich, ob es der Frau gut gehe. Da die Frau erklärte, dass alles in Ordnung sei, fuhr der Mann weiter ohne seine Personalien zu hinterlassen.

Die Polizei sucht jetzt den Mann, der an dem Unfall beteiligt war. Es handelt sich laut der Beschreibung eines Zeugen um einen zirka 65-jährigen Mann, bekleidet mit einem blauen Skianzug und einer Mütze. Der Mann sprach mit ausländischem Akzent.

Zeugen werden gebeten sich bei der Polizeiinspektion Bad Wiessee unter Tel. 08022-9878-0 zu melden.

Details zum autofreien Tag in Gmund

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Als erste Gemeinde im Tal will Gmund ein Zeichen setzen: im April soll für einen Tag die Hauptstraße zwischen Bahnhof und Kaltenbrunn gesperrt werden. Warum? Weil auch Einheimische am Verkehr schuld sind. Jetzt gibt es Details, was genau geplant ist.

Die Straße von Kaltenbrunn Richtung Bahnhof soll für einige Stunden gesperrt werden / Foto: Lukas Saak

Ein autofreier Tag im Tegernseer Tal? Für die einen ein großer Wunsch, für die anderen ein Alptraum. Die Gemeinde Gmund will trotz der Diskussionen aber einen Versuch wagen. „Wir können natürlich nicht alle Straßen sperren, das ist klar“, erklärt Johann Schmid (SPD), Mitglied im Gemeinderat und im Arbeitskreis Verkehr. Man beschränke sich deshalb auf die Strecke zwischen Bahnhof und Gut Kaltenbrunn. „Das ist zumindest ein Anfang, es geht hier ja auch mehr um ein Symbol.“

Stattfinden soll die Aktion „Autofreie Stunden in Gmund“ am 7. April im Rahmen des „Klimafrühlings Oberland“. Von zirka zehn Uhr vormittags bis 16:00 Uhr soll die B 318 dann von Abgasen und Motorengeräuschen befreit werden. Grund für den Aktionstag ist der Wunsch nach einem Umdenken in der Bevölkerung: „Der Durchfahrtsverkehr in Gmund ist laut Statistiken in den vergangenen Jahren nicht gestiegen“, so Schmid.

Aber wenn man ehrlich ist, ist der Verkehr gefühlt immer mehr geworden und daran sind auch wir Einheimischen Schuld.

Dem Arbeitskreis Verkehr in Gmund, der durchschnittlich zehn Mitglieder zählt, will die Einheimischen deshalb durch verschiedene Angebote für das Thema Verkehr, Nachhaltigkeit und Natur sensibilisieren. „Uns geht’s ja nicht um das Verteufeln des Autoverkehrs. Auf dem Land werden wir immer Autos brauchen – aber muss wirklich jede Strecke damit zurückgelegt werden?“ Dem Arbeitskreis gehe es laut Schmid darum, auch Einheimische daran zu erinnern, das Auto für eine kurze Strecke auch mal stehen lassen zu können.

Um das zu verdeutlichen, ist auf dem Bahnhofgelände einiges geplant. „Der Arbeitskreis hat sich beim gestrigen Treffen ausgetauscht und Ideen gesammelt.“ Neben einer Radlwerkstatt vom Holzkirchner ADFC soll es unter anderem ein Gewinnspiel, eventuell einen Radlparcour und Dokumentationen über radlfreundliche Städte geben. „Wir haben auch bereits mit mehreren Fahrradhändlern, darunter Guggenbichler in Gmund und Franz Zehendmaier mit seinem Rosi-Roller aus Kreuth, gesprochen.“

Planungen schreiten voran

Zudem wolle man mit Vertretern der BOB und des RVO sprechen, ob sie nicht im Namen des ÖPNV an dem Aktionstag teilnehmen wollen. Im Bahnhofsgebäude selbst plant der Arbeitskreisverkehr die Besucher über die Pläne der Gemeinde für das Bahnhofsareal zu informieren. „Außerdem wollen wir uns noch mit Anton Grafwallner in Verbindung setzen, damit auch die Belange der Menschen mit Behinderung angesprochen werden.“

Für die Verpflegung ist am Aktionstag ebenfalls gesorgt. „Die Familie Bogner aus Rottach kümmert sich um’s Essen. Das war uns sehr wichtig, dass wir auch mit der Verpflegung das Thema Nachhaltigkeit und Regionalität einhalten.“ Die Feuerwehr soll derweil für die Getränke sorgen. „Und jeder, der mim Radl zum Aktionstag kommt, bekommt ein alkoholfreies Getränk umsonst“, so Schmid.

Über die Kaltenbrunnerstraße werden wohl viel ausweichen, wenn die Straßen von Kaltenbrunn Richtung Bahnhof gesperrt wird

Anfang März will sich der Arbeitskreis erneut treffen und die Details besprechen: „Wir hoffen, mit dem Tag an die Vernunft der Menschen appellieren zu können“, so Schmid abschließend. Bleibt nur zu hoffen, dass bis dahin dann auch das passende Radlwetter im Tal herrscht.

Tegernseer soll von Ehefrau umgebracht worden sein

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Ein 60-jähriger Tegernseer wurde Mitte vergangenen Jahres tot in seinem Bett aufgefunden. Die Umstände waren zunächst unklar. Jetzt wurde die Ehefrau festgenommen.

Am 8. August 2018 wurde ein 60-jähriger Mann in Tegernsee leblos in seinem Bett aufgefunden. Der Hausarzt konnte damals nur noch den Tod des Mannes feststellen. Die Todesursache war jedoch unklar. Deshalb wurden Beamte der Kriminalpolizei Rosenheim und später auch Ermittler der Kriminalpolizei Miesbach hinzugezogen.

In der Folge wurde eine rechtsmedizinische Untersuchung des Leichnams verordnet. Das Ergebnis und die Erkenntnisse weiterer aufwendiger und langwieriger Ermittlungen führten schließlich zum Verdacht einer vorsätzlichen Tötung.

Unter Verdacht stand schließlich die 47-jährige Ehefrau des Opfers. Gestern wurde die Frau verhaftet und in die Justizvollzugsanstalt gebracht. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei Miesbach und der Staatsanwaltschaft München II dauern an.

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