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Channel: Gmund – Tegernseerstimme
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Mit der Mass ins kühle Nass

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Das Tal schwitzt. Der Schweiß rinnt in Strömen. Die Klimaanlagen laufen heiß. Wie gut, dass die Erlösung in Form von erfrischenden Flüssigkeiten so nah ist!

Alles gut gekühlt / Bild: Andrea Lipovsky

Seewasser und Bier gibt es bei uns stets reichlich. Für innere und äußere Abkühlung ist also bestens gesorgt.

Da kann man zu später Stunde auch schon mal beides aufs trefflichste verbinden. Oder wie der Fotograf unseres Schnappschusses sagen würde: Dahoam is, wenn du dei Mass im Tegernsee trinkst! 😉


Heiß, heißer, Hirschbergler-Waldfest

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Bei Sonnenschein durften die Hirschbergler gestern ihr Waldfest in Kreuth feiern. Die große Hitze tat der Stimmung keinen Abbruch. Hier unsere schönsten Momente.

Die Hirschbergler haben gestern bei schönstem Wetter ihr Waldfest in Kreuth gefeiert / Quelle: Jacek Kaiser

Gestern durften die Hirschbergler in der Wallbergstraße traditionell ihr Waldfest am Sonntag feiern. Los ging es schon ab 10 Uhr. Gefeiert wurden dann bis in die Abendstunden. Auch wenn es gestern rund 33 Grad hatte und viele auch eine Abkühlung am See vorzogen, war das Fest gut besucht und die Stimmung super.

Wir haben vorbeigeschaut und ein paar Bilder für euch eingefangen.

Quelle: Jacek Kaiser
Quelle: Jacek Kaiser
Quelle: Jacek Kaiser
Quelle: Jacek Kaiser
Quelle: Jacek Kaiser
Quelle: Jacek Kaiser
Quelle: Jacek Kaiser
Quelle: Jacek Kaiser

Quelle: Jacek Kaiser
Quelle: Jacek Kaiser

Quelle: Jacek Kaiser
Quelle: Jacek Kaiser
Quelle: Jacek Kaiser
Quelle: Jacek Kaiser
Quelle: Jacek Kaiser
Quelle: Jacek Kaiser

Was hilft bei Hitze?

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“36 Grad und es wird noch heißer!” – bei diesen Temperaturen sucht jeder nach Abkühlung. Wenn man gerade nicht am See chillen kann, helfen vielleicht die folgenden Tipps vom Experten weiter.

Der Sprung in den See ist natürlich eine der besten Erfrischungen.

Die letzten Woche war es im Tal heiß. Bis zu 35 Grad stiegen die Temperaturen an. Jeder suchte nach Abkühlung im See oder Schwimmbad. Was aber, wenn man bei der Hitze arbeiten muss und auf dem Bau oder im Büro schwitzt. Die besten Tipps, um zu jeder Tageszeit und Aktivität einen kühlen Kopf zu bewahren, haben wir mal erfragt.

Schwitzen

Versuchen Sie Stress zu vermeiden, gerade auf der Arbeit, denn dieser erhöht die Körpertemperatur zusätzlich. Auch extreme Belastungen durch Sport und bei größter Nachmittagshitze sollte man am besten auf einen klimatisierten Raum oder die Abendstunden verlegen. Grundsätzlich ist allerdings Schwitzen gut, da der Körper sich so runterkühlt und auf angenehme “Betriebstemperatur” bringt. Schwitzen ist daher unsere natürliche und eigens für uns angelegte Klimaanlage.

Wer etwas gegen übermäßiges Schwitzen tun will, sollte Salbeitee trinken, da Salbei die Schweißbildung reduzieren kann. In Apotheken findet man auch sogenannte Salbeitabletten, die aber nur bei regelmäßiger Anwendung das Schwitzen minimieren können. Natürlich helfen auch andere lauwarme Tees, wie Minztees, welche ja auch die Marokkaner gerne trinke – und die kennen sich schließlich mit Hitze gut aus. Bei Antitranspiranten sollte man darauf achten, dass man diejenigen ohne Aluminium-Chlorid nimmt, da dieses laut Studien Demenzerkrankungen begünstigen kann.

Vor allem die Abende am See kann man jetzt genießen / Quelle: Felix Albrecht

Ausreichend zu trinken – das weiß jeder – ist wichtig, nicht nur an den heißen Sommertagen. Der Arzt Dr. Markus Näser aus Gmund klärt auf, dass zu kaltes Trinken genauso wie zu warme Getränke nicht optimal seien. Viel Trinken ist wichtig, aber was genau?

Klar ist, kein Alkohol, sondern Wasser und mit Fruchtsäften gesüßtes Wasser, also Schorlen. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit am Tag sollten es schon sein, bei körperlicher Arbeit sogar noch mehr. Oder man sprüht sich diese auf die Haut in Form von Hydro-Sprays, die es in der Apotheke zu kaufen gibt.

Schatten

Natürlich überrascht es nicht, dass von Apothekern und Ärzten empfohlen wird, während großer Hitze im Schatten zu bleiben. Doch ist es sogar dort in diesen Tagen manchmal zu heiß.

Wir von der TS haben da einen ganz besonderen Tipp: Ein Spaziergang im Wald! Dort ist es nämlich um einige Grad kälter als auf der Straße oder in Häusern, weil die vielen Bäume ausreichend Schatten spenden.

Kinder

Bei Kleinkindern muss man immer genau aufpassen, weil ihnen kann genauso wie Herzpatienten, die blutdrucksenkende Mittel nehmen, die Hitze besonders stark zu schaffen machen. Wenn Kinder beispielsweise einmal im Auto gelassen werden müssen, soll darauf geachtet werden, immer die Fenster ein Stück weit offen zu lassen, sodass genügend Frischluft ins Auto gelangen kann. Auch muss man die Kinder öfter ans Trinken erinnern und daran, sich nicht zu lange in der prallen Sonne – und wenn dann nur mit Kopfbedeckung – aufzuhalten. Kinder vergessen das schnell.

Vor allem bei Kindern ist bei dieser Hitze vorsicht geboten

Wenn sich dann trotz Vorsichtsmaßnahmen doch einmal ein Kind schlecht fühlt, das heißt über Kopfweh und Schwächegefühl klagt, dann kann dies auf einen Sonnenstich hindeuten. Dann sollte man laut dem Gmunder Internisten Dr. Näser so schnell wie möglich einen kühleren Ort aufsuchen, jedoch auch den Körper nicht zu schnell abkühlen (nicht kälter als 6 Grad im Unterschied zur Außentemperatur), um den menschlichen Organismus nicht zu überfordern.

Essen

Bei wirklich hohen Temperaturen empfiehlt der von uns befragte Arzt leichte Kost in kleinen Portionen wie zum Beispiel einen Salat oder gebratenes oder gegrilltes Gemüse. Besonders Herzkranke müssten darauf achten, nicht zu schwer und fettig zu essen und auch bei Salz vorsichtig sein. Salziges Essen ist dagegen für gesunde Menschen ein Muss, da wir durch das viele Schwitzen viel an Mineralstoffen verlieren.

Scharfes Essen treibt dagegen die Schweißbildung an, was wie gesagt gut für den Körper ist, jedoch dann wieder an dem Mineralienverlust beteiligt ist. Oder man nimmt übers Essen Flüssigkeit auf, zum Beispiel durch Wassermelonen und Gurken.

Haben Sie auch Tipps, Tricks oder Hausmittelchen, die gegen zu starkes Schwitzen oder generell die Hitze helfen können? Dann gerne hier in die Kommentare schreiben!!!

Auferstanden aus Ruinen

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Besonders im Sommer ist die Seepromenade in Gmund zwischen Mangfallbrücke und Seeglas besonders beliebt. Doch gerade an heißen Tagen ist es dementsprechend voll. Jetzt hat Besels Behörde eine Idee…

Für das Grundstück in Toplage an der Gmunder Seepromenade wurde eine Zwischenlösung gefunden.

Ende 2016 wurde die Gmunder Seeturnhalle in der Triftstraße in Seeglas geräumt. Die dort lebenden 25 Asylbewerber wurden in anderen Wohnungen in der Gemeinde untergebracht. Ein Jahr später wurde entschieden: das alte Gebäude soll weg. „Sie ist sanierungsbedürftig und die Unterhaltskosten wie zum Beispiel die Heizkosten sind unverhältnismäßig hoch“, erklärte Geschäftsleiter Florian Ruml damals.

Seither liegt das Grundstück in Toplage brach. Da es noch immer keine konkreten Pläne für das wertvolle Grundstück nahe des Ufers gibt, entschied sich die Gemeinde nun für eine Zwischenlösung. Und von der profitieren sowohl Einheimische als Gäste. Denn gerade in den Sommermonaten ist die Gmunder Seepromenade gerappelt voll – mit Badegästen, Spaziergängern und Hundebesitzern.

Liege- und Blumenwiese geplant

Auf Nachfrage von Josef Stecher (FWG) erklärte Bürgermeister Alfons Besel (FWG) in der vergangenen Gemeinderatssitzung, dass das Areal nun zu einer Freizeitwiese umgestaltet werden soll. Teils soll dort dann die Wiese gemäht werden, damit sich dort Badegäste und Spaziergänger ausbreiten können. Davon profitieren allerdings nicht nur die Menschen, sondern auch die Tierwelt. So soll nach dem erfolgreichen Bürgerbegehren auf einem Teil des Grundstücks eine Blühwiesen-Mischung für Bienen angesät werden.

Besel gestand allerdings, dass dieses Vorhaben komplexer sei als gedacht. Man sei sich nämlich nicht sicher, ob die passende Saat gefunden sei und die Blumen entsprechend aufgehen. „Warum lassen wir das Gras nicht einfach wachsen und warten ab, was kommt?“, fragte Michael Huber (SPD). Seiner Meinung nach sei es nämlich etwas problematisch, Blumen einzubringen, die dort nicht heimisch sind. Dieser Meinung war auch Barbara von Miller (SPD).

Doch trotz der Bedenken, soll in den kommenden Tagen das bereits mit Humus aufgefüllte Areal entsprechend bearbeitet werden. Auch der Holzzaun, der das Grundstück bisher abgrenzte, soll weg. „Wir haben intern beschlossen, dass zunächst eine schöne Wiese Sinn macht“, so Ruml, Geschäftsleiter der Gemeinde. Im Kaufvertrag ist vorgeschrieben, dass das Grundstück nur für sportliche und soziale Zwecke genutzt werden darf. Was langfristig daraus wird, bleibt offen. Bis dahin können sich Badegäste und Spaziergänger über ein Stück Wiese mehr am Seeufer freuen.

Rauch in Spänebunker sorgt für Großeinsatz

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Heute Mittag musste die Rottacher Feuerwehr anrücken. Der Grund: Aus einer Schreinerei soll es ordentlich gequalmt haben.

Aktuell läuft ein großer Feuerwehreinsatz in Rottach. / Quelle: Feuerwehr Rottach-Egern

Im Gewerbegebiet am Feichterweg in Rottach-Egern kam es heute Mittag zu einem Feuerwehreinsatz. Mitarbeiter einer Schreinerei hatten am Mittag im Spänebunker einer Absauganlage Rauch bemerkt. Aufgrund der hohen Temperaturen und den Waldbränden der vergangenen Tage, wurde sofort Alarm geschlagen. Die Feuerwehr Rottach-Egern rückte mit 30 Mann und mehreren Fahrzeugen aus. Auch drei Sanitäter des BRK sowie drei Mann der Landkreisführung der Feuerwehr waren vor Ort.

„Es kam zu keinem Brand”, so ein Sprecher der Wiesseer Polizei. In einem der Nachbarhäuser sei mittags eingeheizt worden und der Reich stieg aufgrund der aktuellen Wetterlage nicht nach oben, sondern wurde nach unten gedrückt. Dabei soll der Rauch durch die Außenluftansauganlage der Schreinerei ins Innere des Spänebunkers gelangt sein.

„Die Ausgangslage war nicht ungefährlich, da es in so einem Fall auch zu einer Staubexplosion kommen könnte“, so Kommandant Tobias Maurer gegenüber dem Merkur. Nach rund einer Stunde war der Einsatz beendet.

Quelle: Feuerwehr Rottach-Egern

Kreisch! Eine echte Kuh!

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2014 wurde eine 45-jährige Deutsche im Stubai von einer Kuhherde zu Tode getrampelt. Der tragische Unfall und das darauffolgende Gerichtsurteil schlugen hohe Wellen. Auch hier im Tal wurde eine Frau auf der Gindelalm angegriffen – und reichte einige Monate später Klage ein. Jetzt soll eine neue Maßnahme helfen.

Auch auf der Gindelalm soll eine Frau von einer Kuh angegriffen worden sein.

Allein im Jahr 2014 starben insgesamt vier Menschen an den Folgen von Kuhattacken. Vor allem der tragische Todesfall einer Deutschen von damals schlug hohe Wellen. Die 45-Jährige wurde im Stubai von einer Kuhherde totgetrampelt. Das Landgericht Innsbruck verurteilte den Almbauern nach langem Rechtsstreit zu einer Schadensersatzzahlung von 490.000 Euro an die Hinterbliebenen. Seitdem sind die Almbauern in Aufruhr.

Neue Aufklärungskampagne soll helfen

Auch hier im Tegernseer Tal kam es zu einem Kuhangriff. So soll die 74-jährige Maria Kiesel aus Schliersee nach eigenen Angaben 2. Juli 2018 nahe der Gindelalm von einem hornlosen Jungvieh umgestoßen und verletzt worden sein. An den Folgen der Attacke leide Kiesel bis heute an Schmerzen, müsse ständig zum Arzt. Im April 2019 reichte sie Klage ein.

Rückenwind bekam die Almbäuerin der Gindelalm vom Almwirtschaftlichen Verein Oberbayern (AVO). Dessen Vorsitzender Georg Mair beklagte in dem Zusammenhang eine Art Trittbrettfahrermentalität. „Warum geht man erst acht Monate nach dem Vorfall zu der Bäuerin hin und verlangt Schadenersatz?” Deswegen rät sein Verein den Almbauern zu einer Betriebshaftpflichtversicherung und zu ausreichend Warnhinweisen auf der Alm.

In freier Natur ist Selbstverantwortung gefragt, nicht Vollkasko-Mentalität.

Gemeinsam mit der Alpenregion Tegernsee Schliersee (ATS) startet die AVO nun eine Aufklärungskampagne zum Thema Almwirtschaft. Unter anderem kündigen AVO und die ATS „rund um die Rotwand in diesem Sommer verschiedene aufeinander abgestimmte Sensibilisierungsmaßnahmen“ an.

Schließlich profitieren Almwirtschaft und Tourismus voneinander. Die Almwirtschaft trage einen großen Teil zur touristischen Attraktivität der Region bei, denn nur wegen der Bewirtschaftung der Flächen können diese offen gehalten werden. „Auch bieten einige Almen eine Einkehrmöglichkeit für die zahlreichen Tages- und Übernachtungsgäste an“, betonen AVO und ATS.

Dieses Schild soll vor möglichen Gefahren warnen. / Quelle: ATS

Ein harmonisches Miteinander zwischen Almwirtschaft und Tourismus sei daher wichtig. Gemeinsam mit dem Bayerischen Bauernverband entwarfen die AVO und ATS ein Hinweisschild, das die Gäste beim Betreten der Almflächen kurz und prägnant auf die wichtigsten Regeln hinweist“, erklärt AVO-Geschäftsführer Johann Stöckl. Angesprochen werden damit auch Hunderhalter, die ihre Vierbeiner anleinen sollen. Zudem gebe es eine Alm-Knigge, der die sechs wichtigsten Verhaltensregen aufführt, Plakate, Tischaufsteller und eine Social Media Kampagne.

Achtung Weidetiere!

„Es muss wieder klar werden, in welchem schützenswerten Gebiet wir uns befinden und dass es hier auch gewisse Spielregeln gibt, an die wir uns alle halten müssen“, so Thorsten Schär, Geschäftsleiter der ATS. Die Hinweisschilder für Alm- und Kuhweiden können bei der ATS bestellt werden. Die ersten 200 Stück sind kostenfrei für die Almwirte des Landkreises. An hochfrequentierten Tagen im Sommer und Herbst wollen ATS und AVO persönlich in den Bergen präsent sein, um „den Gästen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.“

Auch in Tirol startete nach den tragischen Vorfällen eine Kampagne zur Sensibilisierung. Dort soll ein amüsantes, animiertes Video helfen, zwischen Wanderern und Almbauern beziehungsweise dessen Kühen zu vermitteln.

„Man trägt ein Stück Heimat mit sich“

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Es gibt sie noch, Menschen, die auf Individualität und Qualität setzen. Besonders wichtig sind diese Merkmale natürlich auch bei dem perfekten Dirndl, das vor allem bei uns im Tal eine enorme Rolle spielt – besonders zur Waldfest-Zeit. Wir waren bei Schneiderin Nicole Mahler zu Besuch und haben mit ihr über Trends, Tradition und ihrer Liebe zu ihrem Handwerk gesprochen.

Nicole Mahler erfüllt seit Jahren die individuellen Dirndl-Wünsche ihrer Kundinnen.

Ein Dirndl – tausend Möglichkeiten. Von den Farben über Stoffe bis hin zum Schnitt. Ein Dirndl kann die eigene Persönlichkeit ausdrücken oder eben einfach nur von der Stange gekauft werden. Doch Letzteres ist hier im Tegernseer Tal eher selten der Fall. Es ist ein Gefühl der Heimat, der Tradition, vor allem aber auch der Handwerkskunst.

Nicole Mahler arbeitet nun schon seit über 13 Jahren als Schneiderin in Gmund und hat im Laufe der Jahre die unterschiedlichsten Kundinnen getroffen und deren Dirndlwünsche in die Realität umgesetzt. In ihrer Nähstube in St. Quirin herrscht eine heimelige Atmosphäre, Bilder ihrer Familie hängen an der Wand – es ist gemütlich. Hier fertigt Mahler all die Dirndlgwanda an und „meine Kunden schätzen diese familiäre Atmosphäre sehr.“

Schon als Kind die Liebe zum Beruf entdeckt

Ihre Liebe zum Schneidern und somit zu ihrer Berufung fand die 38-Jährige schon als Kind. „Meine beiden Omas haben schon immer sehr viel genäht“ und auch sonst hatte Mahler großes Interesse an Kleidung. Dabei mussten oft ihre Puppen als Modelle herhalten. 1995 begann sie dann ihre Ausbildung zur Damenschneiderin in Rottach. Nach einigen Jahren Berufserfahrung machte sie sich selbstständig und gründete ihre „Nähstube Nicole Mahler“ bei sich zu Hause in St. Quirin.

In ihrer Nähstube herrscht eine familiäre Atmosphere.

Neben kleineren Näharbeiten, ist ihre Hauptleidenschaft in erster Linie das Schneidern von Dirndln und Tegernseer Spenzern. „Es kristallisierte sich schnell heraus, dass ich mich komplett auf Trachtengewänder spezialisiere.“ Dazu gehöre auch die Beratung für die Stoffauswahl, die Farben und den Schnitt des Dirndls oder Spenzers mit Rock. „Das Schöne an einem zweiteiligen Dirndl ist, dass man es immer wieder neu und anders kombinieren kann.“ So kommen vor allem vor der fünften Jahreszeit im Tal viele Aufträge rein:

Vor der Waldfest-Saison kann es schon mal sein, dass ich einige Nachtschichten einlege.

Doch das macht Mahler nichts aus, sie liebt ihren Beruf. „Ich bin selbst am Tegernsee groß geworden, Tracht hat schon immer eine große Rolle gespielt.“ Ihr sei es sehr wichtig, dass Tradition und Brauchtum gepflegt werden. Das macht sie nicht nur durch ihren Beruf, sondern auch in ihrer Freizeit deutlich: Sie ist seit Jahren Mitglied im Trachtenverein D’Neureuther in Gmund.

Die Kunden scheinen diese Heimatverbundenheit und das Traditionsbewusstsein zu schätzen. Laut Mahler habe sie viele Aufträge von Einheimischen, aber eben auch von außerhalb kommen Frauen mit ihren Dirndl-Wünschen zu ihr. Diese tragen oft zum ersten Mal Tracht und seien froh, wenn sie gut beraten werden.

Die einen lieben es bunt und farbenfroh, die anderen mögen es lieber schlicht und traditionell.

Hin und wieder kommen auch etwas ausgefallenere Wünsche. So hat Mahler auch immer mal wieder ganz besondere Kundinnen: „Meine jüngste Kundschaft war neun Monate alt, für die Kleine hab ich ein Taufdirndl geschneidert. Aber es ist so genäht, dass sie es auch in den kommenden Jahren noch tragen kann“, so die 39-Jährige.

„Ein Dirndl ist mehr als nur ein Kleidungsstück“

Und genau das zeichnet ein maßgeschneidertes Dirndl auch aus. Zwar hat so ein Dirndl einen stolzen Preis – allein der Spenzer kostet je nach Aufwand ab 280 Euro – dazu kommen Stoffpreis, Rock und Schürze. Doch es kann über Jahre getragen werden und traditionellerweise wird es an die Tochter oder Enkelin weitergegeben. Man trägt ein Stück Heimat mit sich.

Für Mahler ist daher das Wichtigste an ihrer Arbeit das Ergebnis: „Wenn ich meine Kundinnen auf dem Waldfest treffe und sie sich richtig wohl in ihrem neuen Dirndl fühlen – das macht mich glücklich.“ Für sie ist ein Dirndl nicht nur ein Kleidungsstück, es hat Tradition und Geschichte. „Man ist mit einem Dirndl immer richtig angezogen. Es passt einfach zu jedem Anlass.“

Wird’s zu eng auf dem Tegernsee?

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“Es lebe der Sport!” Ja, auch der Wassersport ist derzeit wieder angesagt. Doch dass auf dem See auch gewisse Regeln zu beachten sind, ist Standup-Paddlern und Konsorten manchmal nicht klar. Für die großen Schiffe eine echte Herausforderung.

Nur, wenn alle aufeinander Rücksicht nehmen, kann man den Wassersport genießen

“Eine Schifffahrt, die ist lustig, eine Schifffahrt, die ist schön…”. Oder auch nicht. So manch ein Kapitän der Bayerischen Seenschifffahrt denkt sich das vielleicht nicht mehr, wenn er regelmäßig auf die um ihn herum paddelnden und segelnden Wassersportler auf dem Tegernsee Acht geben muss. Da kann eine entspannte Bootsfahrt auch schon mal in stressige Ausweichmanöver übergehen. Obwohl viele Verbotsschilder an den Pylonen im See darauf hinweisen und auch am Steg in Seeglas Hinweisschilder angebracht sind, dass man nicht an den Anlegestellen der Seenschifffahrt ins Wasser gehen soll, gibt es immer wieder Leute, die das missachten.

Auch sogenannte “Schleppfischer”, die vornehmlich am Wochenende unterwegs sind, machen den großen Schiffen am Tegernsee teils zu schaffen. Die langen Angelrouten, die 10 bis 20 Meter weit auf jeder Bootsseite ausgeworfen werden, verheddern sich öfter in den Antrieben der Schiffe.

Der Stärkere gibt nach

Laut Betriebsleiter Lorenz Höß machen aber den Kapitänen am meisten die Schwimmer und StandUp-Paddler zu schaffen, weil die einfach nicht aufpassen, wo sie entlang schwimmen oder paddeln und dabei auch oft viel zu weit raus gelangen und die Schifffahrtsrouten kreuzen. Kapitäne müssen dann wahnsinnig aufpassen. Gott sei Dank sei noch nie in seiner Zeit bei der BSS ein schlimmer Unfall passiert.

Doch damit das so bleibt, müssen die Schifffahrtsangestellten immer die Augen offen halten und wachsam über den See streifen lassen. Denn der Stärkere, in diesem Fall das Fahrgastschiff, trage am Ende, wenn mal was passiert, immer die Verantwortung.

Segler sind das kleinste Problem

Zwar gehe er davon aus, dass zum Beispiel gerade unerfahrene Standup-Paddler eine Einweisung, wie sie sich auf dem See zu verhalten haben, erhalten, doch gehe diese bei den meisten “beim einen Ohr rein und beim anderen Ohr raus”. Viele seien ja auch gar nicht am Sport selbst interessiert, sondern eher wegen der Gaudi mit dabei und trauen sich dann schon einmal waghalsigere Aktionen, wie das Schwimmen in den aufgeworfenen Wellen der Fahrgastschiffe.

Am wenigsten Schwierigkeiten machten ihnen dagegen die Segelboote, deren Kapitäne eine Ausbildung und Zulassung dafür haben – im Gegensatz zu den Paddlern und Elektrobootfahrern. Nur manchmal müsse man diesen ausweichen und ihnen sogar zuweilen die Vorfahrt überlassen, wenn Flaute herrsche. Ansonsten haben auch Rettungsboote, Feuerwehr und Polizei selbstverständlich Vorfahrt vor den Ausflugsschiffen.

Jeder will raus auf den See – manchmal wird’s dann ganz schön eng / Quelle: Nina Häußinger

Es habe sich für Höß auch gezeigt, dass sich am Tegernsee zwar nicht die Anzahl an Wassersportlern vermehrt habe, dafür aber sehr wohl die Vielfalt an Freizeitangeboten. Standup-Paddeln gehöre ja heutzutage immer noch zu den neueren Sportarten. Wegen dieser Vielzahl an Gefahrenquellen bekommen die Schifffahrtsleute auch jedes Jahr vor der Sommersaison eine Sicherheitseinweisung, die die Mitarbeiter zur Gefahrenlage schule und auf mögliche “Hindernisse” aufmerksam mache.

Zornige Fahrgäste der Seenschifffahrt

Laut Höß käme es dann manchmal dazu, dass Schwimmer Anlegestellen behindern und der Bootsführer nicht anlegen könne. Zwar versuche der dann mit Lautsprecherdurchsagen die Badenden auf ihr Fehlverhalten aufmerksam zu machen und zum Gehen aufzufordern – jedoch sei dies in den wenigsten Fällen von Erfolg gekrönt. Dies bedeute wiederum, dass die Passagiere weder ein-, noch aussteigen können und deshalb warten müssen, was verständlicherweise für Unmut sorgt. Im schlimmsten Fall kann dann der Bootsführer gar nicht anlegen und muss den nächsten Steg anlaufen.

Dabei sei es doch ein leichtes, die dafür vorgesehenen Badestrände zu benutzen und beim Hinausschwimmen in den See auf die mit dem Horn auf sich aufmerksam machenden Schiffe zu achten, meint Höß. Ein wenig mehr Rücksichtnahme wünsche er sich für die Zukunft. Schließlich tuen auch die Schifffahrer ihr Möglichstes, selbst bei Großevents wie Regatten, den Seglern nicht in die Quere zu kommen, auch wenn sie dies streng genommen nicht müssten.


„Ich gestehe nichts ein”

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Über mehrere Jahre hinweg soll eine ehemalige Mitarbeiterin der Sparkassenfiliale in Waakirchen Geld von Kundenkonten gestohlen haben. Die Gmunderin muss sich vor Gericht verantworten. Doch sie gibt auch am zweiten Verhandlungstag nichts zu.

Eine Gmunderin muss sich derzeit in Miesbach vor Gericht verantworten. Sie soll 130.000 Euro veruntreut haben. / Archivbild

130.000 Euro – diese beachtliche Summe soll eine Mitarbeiterin aus dem Tegernseer Tal während ihrer Tätigkeit in der Sparkassenfiliale in Waakirchen veruntreut haben. Die 51-jährige Gmunderin muss sich nun vor dem Miesbacher Schöffengericht unter Vorsitz von Richter Walter Leitner verantworten. Der Vorwurf: Von Juli 2013 bis 2016 soll sie insgesamt 259-mal Geld von Konten vier verschiedener Sparkassen-Kunden abgehoben und auf ihr eigenes oder das von Familienangehörigen eingezahlt haben.

Über 15 Jahre arbeitete die Gmunderin in der Filiale in Waakirchen bis sie 2016 fristlos gekündigt wurde. Sie war in erster Linie für Kassenaufgaben und die Kontokarten-Verwaltung zuständig. Der erste Verhandlungstag war Ende Juni angesetzt. Gestern nun fand der zweite Verhandlungstag statt, das berichtet der Merkur. Die Zeugin selbst äußerte sich zu den Vorwürfen.

Dritter Verhandlungstag nötig

„Ich gestehe nichts ein. Ich habe immer gemacht, was der Kunde wollte“, soll sie vor dem Richter erklärt haben. Die Ermittlungen haben die Angeklagte stark belastet. Sie befinde sich in einer psychischen Ausnahmesituation. Vor allem als die Kripo ihr Haus durchsuchte, habe ihr das stark zugesetzt. Das bestätigte auch ein ehemaliger Kriminalhauptkommissar, der als Zeuge geladen war.

Ein 81-jähriger Miesbacher sagte ebenfalls am gestrigen Verhandlungstag aus, heißt es in der Zeitung. Er behauptete, dass einige Unterschriften nicht von ihm stammten. Dass Geld fehlte, sei ihm erst später aufgefallen, als er ein Auto anschaffen wollte. Auch die Nichte, die den Mann bei seinen Bankgeschäften unterstütze, erklärte, dass große Mengen an Geld gefehlt haben.

Noch ist kein Urteil gefallen. Es wurde ein dritter Verhandlungstag angesetzt.

Wird’s jetzt schmutzig?

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In Tegernsee scheint es zu brodeln. Bürger sollen jetzt zu üblen Mitteln greifen, um sich gegen das geplante Feuerwehrhaus zu wehren. Dabei sollen sogar Geschäftsleute geschädigt und Mieter erpresst worden sein.

Unter dem Namen von Goldschmied Jakob Atzl wurde ein Leserbrief veröffentlicht – doch er hat ihn offenbar nicht verfasst

Tegernsee baut ein neues Feuerwehrhaus. Die Pläne sind in der Stadt und unter den Bürgern mehr als umstritten. Lange hat sich die Initiative „Pro Feuerwehrhaus“ gegen einen Neubau gewehrt.

Marcus Staudacher, Petra Schmid, Isotte Herb, Barbara Staudacher und Sabine Mandl hatten sich zum Ziel gesetzt, das alte Gebäude mit seiner schmucken Fassade und den Lüflmalereien vor dem Abriss zu bewahren. „Ich bin seit ungefähr einem halben Jahr im Vorstand der Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal. Von daher sah ich mich berufen, um den Erhalt des Feuerwehrhauses zu kämpfen und fand vier weitere Mitstreiter“, erklärt Staudacher die Initiative PRO Feuerwehrhaus einst.

Mittlerweile mussten sich die Gegner geschlagen geben. Die Stadt hat den Neubau durchgewunken und steckt mitten in der Planung für die Realisierung. Doch wie es scheint, gibt es auch weiterhin Bürger, die sich gegen das Projekt stellen – mit allen Mitteln. Kürzlich wurde in der Tegernseer Zeitung ein Leserbrief zum Thema Feuerwehrhaus unter dem Namen von Goldschmied Jakob Atzl veröffentlicht. Hier wird der Stadtrat und die Planung rund ums Feuerwehrhaus massiv angegriffen. Das Projekt sei insgesamt viel zu teuer und nicht zweckmäßig. Außerdem sollten Wohnungen besser anderswo geschaffen werden, heißt es.

Atzl hat den Brief offenbar nicht geschrieben

Wie sich jetzt herausstellte, wurde der Brief aber nicht vom ehemaligen Stadtrat Atzl geschrieben. Der Tegernseer hat jetzt Anzeige bei der Polizei erstattet – gegen Unbekannt. Gerade für ihn sei das schlimm, da er ein Geschäftsmann in Tegernsee sei und das seinen Ruf schädige, meint Hagn. Und auch der Stadtrat ist sauer. Bürgermeister Johannes Hagn äußerte seinen Unmut in der gestrigen Sitzung. „Ich habe heute ebenfalls Strafanzeige gestellt im Namen des gesamten Stadtrats“, so Hagn. Er hoffe jemand oute sich.

Doch das war nicht die einzige unschöne Aktion. Auch sei dem Bürgermeister zu Ohren gekommen, dass Mieter von unbekannten Personen angesprochen wurden, sie sollen doch in ihren Wohnungen im jetzigen Feuerwehrhaus wohnen bleiben. „Angeblich ist ihnen sogar Geld geboten worden, damit sie bleiben“, so Hagn. Er verstehe nicht wieso demokratische Prozesse nicht anerkannt werden. „Das ist eine Schweinerei. Ich hoffe, dass die Person ermittelt wird. Die Strafanzeigen laufen“, betont Hagn abschließend.

Noch jemand etwas Event?

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Sechs Veranstaltungen an diesem Wochenende: Vom Stabhochsprung über diverse Waldfeste zum Triathlon. Das Tal ist eine Eventhölle. Aber da geht noch mehr, findet unser Kuschelkommentator Martin Calsow.

Noch jemand etwas Event?

Was wären wir ohne Veranstaltungen? Müde und leer läge der brunzlangweilige See da. Menschen, speziell unsere Lieblinge, die Urlauber (nicht nur die aus Mönchengladbach), brauchen Beschäftigung. Nichts ist für den Feriengast schlimmer als Langeweile. Die hat er schon in seiner Ehe. Das braucht er nicht im Urlaub. Also darf jeder Event-Esel, der eine Scheißidee hat und den Trottellummen von nah und fern das Geld aus der Tasche ziehen will, sein Fest, seine Sause machen.

Der rothosige Unternehmer aus Pinneberg, der sonst mit seinem Landrover oder seinem MG-Oldtimer („ist ne Wertanlage, weißte“) um den See fährt, weil er nichts Besseres mit sich anzufangen weiß, der braucht Paaaaarddy. „Nicht nur Insassen-Tanzen mit Peitsche und so, Digga“. Nein, muss auch mal krachen. Nichts fürchten Touristiker mehr als Stille und Beschaulichkeit. Das können die Lüneburger Heide und Tschernobyl auch.

Sechs Veranstaltungen? Das reicht nicht!

Machen wir‘s wie die Ösis: Nein, nicht Kokspartys mit falschen Russinnen auf Ibiza, sondern aus allem und alles einen Event zimmern. Sechs Veranstaltungen an einem Wochenende? Das reicht noch nicht. Darf‘s noch ein wenig mehr Event sein? Warum nicht eine High Class Runde mit Top-Managern aus der Versicherungs- und Bankenbranche zum Thema „Ethik im Job“ mit anschließender Lamborghini-Ausfahrt (bei Regen: Wellness im Bachmair-Weissach, danach Japaner-Fraß).

Oder wie wäre eine High-End Erotik Messe in uriger Altholz-Lederhosenatmosphäre auf dem Wallberg? Oder noch ein Sport-Event? Gondelrennen in Tracht von Rottach nach Gmund unter erschwerten Bedingungen, also gegen den Triathletenstrom? Hauptsache, viele kommen. Denn „viele“, das ist der Beweis, dass einige wenige einen dicken Reibach machen und viele im Stau stehen. Gmahde Wiesn, sozusagen.

Hitzige Debatte beim Ortstermin

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Es kam, wie es kommen musste, wenn sich die verhärteten Fronten zum „Grünen Wasserl“ gegenüberstehen. Eine „emotionale“ Debatte sei es gewesen, meinte Benno Zierer (FW) als Vertreter des Umweltausschusses, als er mit dem Kollegen der AfD, Christian Klingen, nach gut einer Stunde ein Resümee zog. Eine Entscheidung zur geplanten Splitt-Lagerhalle fällt erst im Herbst.

Ortstermin am Grünen Wasserl mit Vertretern des Landtags. /Quelle Klaus Wiendl

Ausgelöst hatte diesen Ortstermin mit Vertretern des Umweltausschusses aus dem Landtag eine Petition der Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal (SGT). Wie berichtet, will sie damit eine geplante Splitt-Lagerhalle des Unternehmers Lorenz Kandlinger verhindern.

Kandlinger plant am Biotop Grünes Wasserl eine 23 mal 14 Meter große und 9,40 Meter hohe Halle quer zur B318. In ihr soll der Splitt für die Talgemeinden gelagert und getrocknet werden, damit er zum „Splitten“ geeignet ist. Die SGT beruft sich darauf, dass der Neubau der Lagerhalle schon zweimal vom Landratsamt abgelehnt worden sei, bis es im vergangenen Jahr zu einer „Kehrtwende“ in Miesbach gekommen sei.

Entsprechend aufgeladen war die Stimmung heute beim Ortstermin, der nur von zwei Abgeordneten wahrgenommen wurde, wie die SGT bedauerte. Zudem seien Zierer und Klingen auch vom Umweltministerium auserkoren und an den Tegernsee geschickt worden. Vermisst worden seien die engagierten Umweltpolitiker von den Grünen und der SPD. So versuchten die beiden Gesandten sich ein Lagebild zu verschaffen, unter großer Anteilnahme von zahlreichen Vertretern des Landratsamts, des Wasserwirtschaftsamts, Kreuths Bürgermeister Josef Bierschneider, Vize-Rathaus-Chef Josef Lang aus Rottach-Egern, die SGT, den Anliegern Jochen und Birgitt Pagenberg sowie den Grundstückseigentümern Georg und Tochter Elisabeth Dießl und des Kieswerkbetreibers Lorenz Kandlinger.

Lagerhalle als „Kompromiss der kurzen Wege“

Dießl verdeutlichte den Abgeordneten mit mehreren Plänen, dass die Splitt-Lagerhalle quer zur B318 geplant werde. Damit diene sie auch als Lärmschutz. Außerdem seien links und rechts davon noch Lärmschutzwälle geplant. Bis jetzt habe der Nachbar Pagenberg Lärm und Staub direkt vor der Haustüre. „Diese Lagerhalle ist für die Talgemeinden ein Kompromiss der kurzen Wege“.

Jens Hammmersen, Anwalt der Antragstellerin Dießl, berief sich darauf, dass die nachbarschaftlichen Belange der Anlieger Pagenberg nicht nur einmal von den Verwaltungsgerichten geprüft worden seien. Grundlage dafür seien Stellungnahmen der Fachbehörden des Landratsamts gewesen, in denen der Naturschutz berücksichtigt worden sei. Der Verwaltungsgerichtshof habe klar festgestellt, dass keine nachbarschaftlichen Vorschriften verletzt worden seien. Mängel habe man nicht feststellen können. Es hätten sich Fachleute der Behörden damit auseinandergesetzt. Es gebe keine Anhaltspunkte, „dass hier etwas nicht richtig gelaufen ist“.

Schließlich diene dieses private und privilegierte Bauvorhaben öffentlichen Interessen. Außerdem werde ein Streifen von acht Metern am Wasser renaturiert. Irgendwann werde es dann eine schönerer Zustand als der derzeitige. In der Baugenehmigung seien nicht nur die Interessen des Kieswerksbetreibers und der Antragsstellerin sondern auch der Öffentlichkeit berücksichtigt worden. Er sehe keine Anhaltspunkte, so Anwalt Hammersen, dass die Verwaltung das „Rechtmäßigkeitsgebot“ verletzt habe.

Schaugestänge verdeutlicht Höhe

Auch eine Art Schaugerüst wurde herangezogen. Damit wollte die SGT die Höhe von 9,40 Metern verdeutlichen. Ihr Sprecher Johannes von Miller betonte, dass das nachbarschaftliche Problem der Familie Pagenberg nicht Inhalt der Petition sei. Das Anliegen der SGT sei, dass eine große Gewerbehalle in ein sensibles Gebiet komme, nachdem es im letzten Jahr eine Kehrtwende im Landratsamt gegeben habe, die die SGT „erschüttere“. Denn 2013 und 2015 seien Bauanträge für die Splitthalle noch dem „öffentlichen Interesse“ entgegengestanden und abgelehnt worden. Miller sieht die „Gefahr von Präzedenzfällen“.

Wie wolle man künftig argumentieren, wenn nicht einmal so ein sensibler Bereich in Zeiten von Volks- und Bürgerbegehren heilig sei. „Das ist der Bevölkerung nicht vermittelbar“. Dass dieses „heikle Thema“ einmal geregelt werden sollte, sei der SGT „klar“. Aber dass man „Gesetze einer Schutzfunktion so austauschen“ könne, habe man nicht erwartet. Dies sei schwer nachvollziehbar. „Das wird von ihrer Seite aber sehr emotional gesehen“, wandte Dießl erregt ein.

Bierschneider braucht „trockenen Splitt“

Zuständig für diesen Uferstreifen am See auf Kreuther Gemeindegebiet ist Josef Bierschneider. Seit 20 Jahren gebe es den Versuch, mit dem Eigentümer und dem Landratsamt eine Lösung zu finden. Nun sei eine gefunden worden. Seine Kollegen im Tal hätten sich an dieser Stelle zum Bau einer Splitt-Lagerhalle entschieden. Bisher habe man vom Kieswerk im Winter keinen Splitt beziehen können, weil er nass gewesen sei. „Wir brauchen ihn trocken“, damit er gestreut werden könne.

Die Gemeinde habe zwischen nachbarlichen Schutz und wirtschaftlichen Interessen des Kieswerks abwägen müssen. Und dies ist nach Meinung Bierschneiders mit der Baugenehmigung gelungen. Zumal das Kieswerk dafür sorge, dass der Ringsee auf Dauer mit dem Geschiebe aus der Weißach nicht verlandet. Der Splitt diene auch zum Streuen auf Fuß- und Wanderwegen. Die Straßen würden gesalzt werden. In Rottach-Egern würden damit auch die Dammwege „gesplittet“, ergänzte Josef Lang. Für den Splitt habe die Gemeinde im Bauhof zwar „eine Halle“. Diese würde mit der neuen Lagerhalle aber frei. Darin könnten dann weitere Fahrzeuge untergebracht werden.

„Wir werden das nun in unsere Fraktionen tragen“, meinte Zierer vom Ausschuss abschließend. Wenn die Sache in den Landtag komme, würde die SGT davon erfahren. Dies könne aber bis September oder Oktober dauern, denn es müssten nun erst Stellungnahmen der Ministerien eingeholt werden. Auch wenn es heute emotional „hoch hergegangen sei“, versuchte Zierer die Wogen zu glätten, „wäre es gut, wenn man sich danach wieder in die Augen schauen könnte“.

Kreuz weg – Leben wird sicherer

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Manch einer hat es vielleicht schon bemerkt. Das Kreuz am Strandbad Hubertus fehlt. Nein, nicht ein Kruzifix, ein Badekreuz. Auch Badeinseln und Rutschen sind von den öffentlichen Strandbädern am Tegernsee verschwunden. Was soll denn das?

Das Kreuz am Hubertus. Jetzt liegt es verwaist neben dem Wasserwachtsgebäude.

2017 fällte der Bundesgerichtshof (BGH) ein Urteil mit weitreichenden Folgen. Von jetzt an jetzt haften Gemeinden für etwaige Badeunfälle an ihren Seebädern. Das betrifft natürlich auch unsere Seegemeinden Gmund, Rottach, Bad Wiessee und Tegernsee besonders.

Grund für das Urteil ist ein Fall aus dem Jahre 2010. Damals hatte sich ein 12-jähriges Mädchen unter Wasser in einer Boje verfangen und drohte zu ertrinken. Das Kind war minutenlang unter Wasser, bis die Badeaufsicht es bemerkte und das Kind aus dem Wasser zog. Das Mädchen überlebte, trug jedoch irreparable Hirnschäden davon. Die Familie des Mädchens verklagte daraufhin die Gemeinde auf Schmerzensgeld und Schadensersatz. Am Ende stellte der Bundesgerichtshof einen grob fahrlässigen Pflichtverstoß der Badeaufsicht fest und konkretisierte daraufhin die Pflichten.

Laut dieser herrscht bei Badeunfällen eine sogenannte “umgekehrte Beweislast”. In der Praxis bedeutet das, dass nicht die Schuld eines Angeklagten nachgewiesen wird, sondern dass der Beschuldigte seine Unschuld beweisen muss. Die Gemeinden müssen also beweisen, dass sie nichts hätten tun können, um den Unfall zu vermeiden.

Wie unsere Gemeinden damit umgehen

Auch unsere Gemeinden rund um den See haben Badestellen, für die sie haften. Nach und nach wurden deshalb auch am Tegernsee Maßnahmen ergriffen, die vor Unfällen schützen sollen. Zunächst haben einige Gemeinden Badeinseln oder Badekreuze entfernt, um so das Unfallrisiko zu minimieren. Mancherorts wird jetzt sogar darüber beraten, ob auch Stege abgerissen werden müssen.

In Wiessee liegt seit diesem Sommer jedenfalls das große Holzkreuz, das bisher am Badestrand am Hubertus schwamm, verwaist neben dem Haus der Wasserwacht. Die Gemeinde bestätigt auf Nachfrage, dass das Kreuz wegen eines zu hohen Haftungsrisikos abmontiert wurde. Es wird wohl auch nicht wieder aufgestellt werden, so Geschäftsleiter Hilmar Danzinger. In Wiessee sei derzeit sogar der Steg auf dem Prüfstand.

In Gmund werden voraussichtlich keine Stege dran glauben müssen, so der Geschäftsleiter Florian Ruml. Das Badefloß in Seeglas sei bereits zusätzlich gesichert worden. Trotzdem ist auch hier noch nichts final entschieden. Ruml erklärt:

 

Darüber ob das Floß am Seeglas bleiben darf, werden wir in einem Gremium oder Gemeinderat entscheiden.

 

In Rottach geht man, klar, radikaler vor. An der Ringseeanlage wurden beide Badeinseln entfernt. Man will hier kein Risiko eingehen und Unfälle vermeiden. Einen extra Bademeister zu engagieren, der an den öffentlichen Stränden ein Auge auf die Sicherheit hat, ist für die Gemeinden keine Option. Schließlich seien die Strände öffentlich zugänglich und 24 Stunden am Tag betretbar.

Mit 25 Jahren an der Spitze der Tal-FDP

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Der FDP-Ortsverband Tegernseer Tal hat einen neuen Vorstand gewählt. Vor allem aufgrund seines Alters ist der neue Vorsitzende, der die Liberalen der Talgemeinden die kommenden zwei Jahre führen wird, eine eher außergewöhnliche Erscheinung. 

Der Vorstand setzt sich zusammen aus (v.li.): Antje Helmers (stv. Ortsvorsitzende), Klaus Freiburg (Beisitzer), Anian Orlob (Ortsvorsitzender), Helga Freiburg (Beisitzerin).

Am 1. Juli wählte der FDP-Ortsverband des Tegernseer Tals einen neuen Vorstand. An der Spitze der Liberalen am Tegernsee wird künftig der gerade mal 25-jährige Weißacher Anian Orlob stehen. Orlob, der  gerade seine Bachelorarbeit in Wirtschaftswissenschaften schreibt, wird den Ortsverband nun die kommenden zwei Jahre leiten und damit auch durch die Kommunalwahlen 2020 führen.

Dessen Vorgängerin, Antje Helmers, wurde am selben Tag im Gasthaus Schießstätte in Tegernsee verabschiedet. Zur Übergabe überreichte die Vorsitzende der Landkreis-FDP Ursula Lex einen Präsentkorb an Helmers und dankte ihr unter dem Applaus der versammelten Mitglieder für ihre bisherige Arbeit. „Antje hat mit viel ehrenamtlichem Engagement unglaublich wertvolle Arbeit geleistet und ich bin sehr froh, dass sie unserem Orts- und Kreisverband als Stellvertreterin bzw. Beisitzerin erhalten bleibt“, so Lex.

Klare Ziele für die kommenden Jahre

Letztlich haben zeitliche Gründe Helmers dazu bewogen, nicht mehr als Vorsitzende zu kandidieren: „Den Ortsverband zu leiten war mir eine große Ehre und ein Vergnügen, derzeit bin ich aber mit anderen Dingen so ausgelastet, dass ich die vielfältigen Aufgaben, gerade im Kommunalwahlkampf, in nächster Zeit nicht stemmen kann“, so die ehemalige Vorsitzende. „Ich freue mich aber sehr, mit Anian Orlob einen dynamischen und hoch engagierten Nachfolger zu haben.“

Orlob selbst erklärte in seiner Antrittsrede, er wolle in den kommenden Jahren vor allem die Kernthemen der FDP voranstellen und dem seiner Meinung nach ausufernden Verbotswesen eine freiheitliche Alternative gegenüberstellen. „Bürgerrechte und Selbstverantwortung sind mir ein wichtiges Anliegen. Dazu ist die Stärkung des Tals als attraktiver und naturnaher Wohn-, Wirtschafts-, Arbeits- und Freizeitstandort das wichtigste Entwicklungsziel.“

Wirt des Tegernseer Hofs steigt aus

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Seit nicht mal einem Jahr hat Marco Privitera das Lokal im Tegernseer Hof in Finsterwald gepachtet. Doch nun gibt es bereits einen Wechsel – Privitera steigt aus. Wer übernimmt?

Marco Privitera, Pächter des Wirtshauses im Tegernseer Hof, verlässt den Betrieb.

Die Gäste des Tegernseer Hofs in Finsterwald in Gmund müssen sich an einen neuen Wirt gewöhnen. Denn nach nur einem Jahr steigt der 26-jährige Pächter Marco Privitera aus. Nachdem das Hotel samt Wirtshaus zunächst aufgrund des gerichtlichen Namens-Streits mit der Stadt Tegernsee für Schlagzeilen sorgte, schien das Gastrokonzept in den vergangenen Monaten aufzugehen. Immer mehr Gäste und Einheimische entdeckten das Lokal mit dem schattigen Biergarten wieder für sich.

Vergangenen Montag dann die Überraschung: Privitera verlässt den Tegernseer Hof nach nur einem Jahr. Bereits am 22. Juli wird er aus dem bestehenden Vertrag ausscheiden. Die Entscheidung wurde laut Merkur „einvernehmlich“ getroffen. Philipp Schreibauer bedauert Priviteras Entscheidung: „Die Initiative ging von Marco aus.“

Schreibauer ist Geschäftsführer der HOTEL Tegernseer Hof GmbH, eine Tochtergesellschaft der Aureus Immobilien und Anlagen GmbH, die wiederum das Areal besitzt. Inhaber und Gesellschafter Kristian Nicol Worbs hatte den ehemaligen Feichtner Hof vor drei Jahren Bräustüberl-Wirt Peter Hubert abgekauft. Worbs splittete damals den Betrieb, sodass das Wirtshaus verpachtet und das Hotel von der Familie übernommen wurde.

Freundschaftliche Trennung

Laut Schreibauer, künftiger Schwiegersohn im Familienbetrieb Worbs, verlief die geschäftliche Trennung von Privitera im Guten. Den genauen Grund für diese Entscheidung kennt er allerdings nicht. Nur so viel: „Marco hat sich anders orientiert.“ Auch Privitera selbst hält sich bedeckt. Warum er den Tegernseer Hof verlässt und ob er dem Tegernseer Tal als Wirt erhalten bleibt, darüber schweigt der 26-Jährige.

„Wir danken Marco Privitera und seiner Lebensgefährtin Veronika Meuer für ihr Engagement und den Einsatz im vergangenen Jahr, der das Wirtshaus über die Grenzen des Tegernsees hinaus wieder etabliert hat“, so Schreibauer. Und nicht nur die Gastronomie wurde gut angenommen, auch das dazugehörige Hotel floriert. „Wir sind von Mai bis Oktober ausgebucht.“

Hotel und Wirtshaus in einer Hand

Doch was passiert jetzt mit dem Lokal in Finsterwald? Feststeht: Priviteras Weggang bedeutet auf keinen Fall das Ende. „Er wird lückenlos ab 24. Juli weitergeführt“, so der Geschäftsführer gegenüber dem Merkur. Schreibauer wird das Wirtshaus selbst übernehmen. Auch das komplette Personal wird übernommen.

Zusätzlich soll ein leitender Angestellter ins Team kommen. Wer das ist, will Schreibauer aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht verraten. Der 32-Jährige sieht insgesamt viele Vorteile darin, dass Hotel und Wirtshaus künftig in einer Hand sind. „Vieles ist nun sicherlich einfacher.“


Wiessees Ortsmitte ziert weiter ein Bauloch

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Der Unmut in der Gemeinde über die Baugrube am Wiesseer Lindenplatz wächst. Eigentlich sollte hier schon ein Wohn- und Geschäftshaus fast bezugsfertig stehen. Nun gibt es weitere Verzögerungen für das „Lake Life“, wie dessen Bauträger mitteilt.

Der Baubeginn auf dem Grundstück des ehemaligen Haus Ursulas am Lindenplatz verzögert sich weiterhin. / Quelle: Nina Häußinger

Dass Bad Wiessee einen schwierigen Untergrund hat, ist bekannt. Der Seeton verzögert etliche Bauvorhaben, ob Strüngmanns Hotelprojekt an der Seepromenade oder auf dem ehemaligen Jodbadgelände das Aktivitätshotel samt Medizin-Zentrum der Schweizer Investoren von SME.

Der Unterschied aber ist, dass deren Projekte entweder noch keine Baugrube kennzeichnet oder diese fernab der Ortsmitte entsteht. Doch am Lindenplatz kreuzen sich alle Wege von Einheimischen wie Touristen. Er ist das Aushängeschild des Ortes. Damit er attraktiver wird, wurde viel Zeit und Geld auf die Neugestaltung der Grünfläche verwendet.

Erneute Probebohrungen

Doch daneben, auf dem Grundstück des einstigen Hauses Ursula, ist der Anblick alles andere als erfreulich. Seit Monaten schon klafft dort eine oftmals mit Grundwasser gefüllte Baugrube. Sie vermittelt nicht den Eindruck, dass hier mit Hochdruck an einer Verbesserung der Situation gearbeitet wird. Das Richtfest sollte eigentlich schon im Dezember vergangenen Jahres gefeiert werden, doch ständig habe nachjustiert werden müssen, wie Marco Wendler von der WM-Eigenheimbau GmbH aus Ismaning mehrmals vorgab.

Waren es zuletzt Terminfindungsprobleme mit der Rohbaufirma, so ist es jetzt eine „weitere notwendige Probebohrung“. Ohne sie können „die statischen Berechnungen der letzten Spundwände nicht fertiggestellt werden“, erklärt Wendler auf Nachfrage. „Erst wenn die Bohrung durchgeführt wurde und deren Ergebnis feststeht, kann die Statik fertiggestellt, die Spundung ausgeführt und der normale Baubetrieb fortgesetzt werden“.

Das „Lake Life“ soll sechs Gewerbeeinheiten und 22 Wohnungen erhalten, zum Preis zwischen 300.000 und 1,1 Millionen Euro. Die Wohnfläche beträgt insgesamt 1.400 Quadratmeter, für Geschäfte und Gewerbe sollen 600 Quadratmeter zur Verfügung stehen. Stellplätze werden in einer Tiefgarage geschaffen. Im März vergangenen Jahres, beim Abriss des Hauses Ursula, war Wendler als Bauherr noch optimistisch: „Voraussichtlich im Herbst 2019 sollen die Wohnungen und Geschäftsräume bezugsfertig sein“. Doch die Realität sieht anders aus.

 

200 Jahre alte Buche musste gefällt werden

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Sie zierte über zwei Jahrhunderte den Rottacher Ortsteil Sonnenmoos und widerstand sämtlichen Stürmen. Die weitausladende Buche prägte das Ortsbild. Doch Anfang der Woche war sie zum „Sterben“ verurteilt.

Die Buche prägte Kutschenmuseum und Gäuwagerl (links) – Das blieb von ihr (rechts) / Quelle: Privat

Die Anwohner können sich immer noch nicht damit abfinden, dass die mächtige Buche neben dem hölzernen Gaul vor dem Café Gäuwagerl nicht mehr steht. Den Baum konnte man nicht übersehen, er stand wie ein Wahrzeichen da. Doch Anfang der Woche kam sein Ende. „Beim letzten Sturm in Verbindung mit einem Gewitter wurde die Buche an entscheidenden Ästen stark beschädigt“, erklärt Bürgermeister Christian Köck auf Nachfrage. Bedauerlicherweise hätten sich dann starke Risse gezeigt.

Die Gefahr habe bestanden, dass große Äste herabfallen könnten. „Dies war für uns ein hohes Sicherheitsrisiko“. Durch die Begutachtung des Baumexperten Christian Brunner aus Rottach-Egern und der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamts habe sich dann gezeigt, „dass der Baum von einem tödlichen Pilz befallen ist. Er hatte keine Chance zu überleben“, da die Buche auseinander zu brechen drohte.

„Das ist sehr bedauerlich, denn sie war fast 200 Jahre alt“ so Köck. Man habe den Stock stehen lassen, weil durch die Jahresringe das Alter dokumentiert werden könne. Dies soll nun mit einem „Taferl“ angezeigt werden. Auf alle Fälle werde es eine Ersatzbepflanzung im Herbst geben. Köck kann sich eine „schöne Kastanie“ als Schattenspender vorstellen. Die vielen Kinder, die dort unterwegs seien, könnten dann im Herbst Kastanien des heimischen Gewächses sammeln.

Der Pilz und ein starker Sturm besiegelten das Ende der Buche / Quelle: Privat
Ein kahle Fläche nun statt eines Schattenspenders / Quelle: Klaus Wiendl
Die Gemeinde plant einen neuen Baum zu pflanzen / Quelle: Privat

Cyberattacke auf Wiesseer Rathaus

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Waren bisher große Unternehmen oder der Bundestag Cyberangriffen ausgesetzt, so war es vergangenes Wochenende das Computer-Netzwerk im Wiesseer Rathaus. Zu spüren bekam das auch der Gemeinderat.

Cyberattacke auf’s Wiesseer Rathaus – das hatte Auswirkungen

Gleich zu Beginn der Gemeinderatssitzung gestern überraschte Bürgermeister Peter Höß (Wiesseer Block) mit der Meldung, dass letzten Freitag ein Cyberangriff auf das Rathaus erfolgt sei. „Ab Freitagabend bin ich mit den Mitarbeitern im Rathaus in Kontakt gewesen, um die Technik wieder einigermaßen herzustellen“. Der Begriff Cyberattacke“ sei zwar „stark überzeichnet“, so Geschäftsleiter Hilmar Danzinger auf Nachfrage, doch die kommunalen Softwareprogramme haben „entweder gar nicht funktioniert oder nur noch sehr langsam reagiert“.

Aus diesem Grund haben man die Netzwerkfirma der Gemeinde aus München, die auf kommunale Softwarelösungen und Datensicherheit spezialisiert sei, gebeten, den Sachverhalt per Fernwartung zu überprüfen. „Festgestellt wurde besagter Virenbefall eines Rathausservers“, so Danzinger. Wenige Stunden seien dann die Sicherheitstechniker aus München ins Rathaus gekommen und habe bereits am Freitag und Samstag „alle Sicherheitsprobleme beheben können“.

Negatives Resultat dieser Wiederherstellung sei ein geringfügiger Datenverlust, „da befallene Dateien gelöscht werden mussten“. Es sei allerdings bereits gelungen, diese Datenverluste in der vergangenen Woche wieder zu rekonstruieren. „Der Arbeitsablauf im Rathaus läuft seit Mitte dieser Woche – mit kleineren Einschränkungen – wieder reibungslos“. Die Sicherheitstechnik im Rathaus war und ist laut Danzinger immer auf dem neuesten Stand, „da unser IT-Techniker im Rathaus – dankenswerter Weise – immer auf die neuesten und besten Sicherheitslösungen gepocht hat“. Wäre dies nicht der Fall, „hätten wir mutmaßlich mit einem viel gravierenderen Datenverlust rechnen müssen, was jetzt eben nicht der Fall war“.

Wiessee kam mit „blauem Auge“ davon

Nach Aussage des Münchner Expertenteams sei kein kommunales Netzwerk gänzlich vor solchen Negativereignissen geschützt. Wiessee habe diese Situation mit einem „blauen Auge“ überstanden und hoffe darauf, dass dies „das einzige und letzte Mal war“.

Der Angriff hatte zur Folge, dass auch die Gemeinderäte keine Möglichkeit hatten, ihre Sitzungsunterlagen rechtzeitig zu prüfen. Doch Danzinger verwies gestern darauf, die Papiere noch rechtzeitig vor Sitzungsbeginn als Mail verschickt zu haben. Doch der ein oder andere Gemeinderat scheint auch diese nicht bekommen zu haben. Dennoch wurde die Sitzung mit allen wesentlichen Tagesordnungspunkten fortgesetzt. Allein die „Genehmigung der öffentlichen Niederschrift“ musste auf die nächste Zusammenkunft des Gemeinderats verschoben werden.

Täglich millionenfache Netzwerk-Attacken

Der gezielte Angriff auf den Rechner der Gemeinde ist nur ein Beispiel von vielen. Täglich werden nach Kenntnissen von IT-Spezialisten weltweit mehrere Millionen Cyberattacken gestartet. Nicht alle sind erfolgreich, aber dennoch sei klar: die Gefahrenlage bleibt für Unternehmen wie Privatpersonen akut. Erschreckend ist nach Kenntnissen des Magazins “Digitale Welt” wie einfach es die Angreifer haben, wenn sie E-Mail-Konten oder Firmennetzwerke kapern. Bislang galt die devise, dass erst etwas passieren müsste, bis in Sicherheitsmaßnahmen investiert wird. Dies schein außer Kraft  gesetzt zu sein – eine gefährliche Entwicklung, urteilt das Branchen-Magazin.

Wie einfach es ist, demonstrierte Anfang des Jahres ein 20-Jähriger aus Hessen. Er machte auf sich aufmerksam, weil es ihm gelungen war, mehr als 1.000 E-Mailkonto-Daten von zahlreichen Prominenten und Politikern in Deutschland zu knacken. Was sich, im Nachhinein, wie ein Streich eines Jugendlichen anhört, verdeutlich laut „Digitale Welt“ umso mehr, wie schwach das Thema IT-Sicherheit hierzulande ausgeprägt ist.

 

Biker nach Sturz schwer verletzt

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Heute Vormittag kam es in Tegernsee zu einem schweren Radunfall. Ein Rottacher war alleine mit seinem E-Bike unterwegs. Jetzt ist klar, was passiert ist.

Der Hubschrauber flog den Mann ins Krankenhaus / Quelle: Lisa Staudinger

Wie berichtet kam es heute Morgen zu einem schweren Unfall in der Nähe der Gallaun. Jetzt ist bekannt, was genau passiert ist. Ein 76-jähriger Rottacher war mit seinem E-Bike unterwegs. Er fuhr auf der Forststraße vom Alpbachtal kommend in Richtung Pfliegeleck. Der Mann stürzte plötzlich schwer, krachte auf den Boden und zog sich dabei eine Fraktur und – trotz Fahrradhelm – ein Schädel-Hirn-Trauma zu. Glücklicherweise konnte er noch selbst mit seinem Handy einen Notruf absetzten. Der Forstweg sei nach Angaben der Polizei eher wenig frequentiert.

Polizei und Bergwacht kümmerten sich um die Erstversorgung des Rottachers. Im Anschluss wurde er mit dem Heli in ein Krankenhaus gebracht.

Ursprünglicher Artikel

In der Nähe des Riedersteins in Tegernsee fliegt gerade ein Hubschrauber. Eine Person muss vom Berg gerettet werden. Laut Wiesseer Polizei ist jemand mit dem Fahrrad schwer gestürzt.

Die Person sei schwer verletzt und muss mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht werden. Weitere Informationen folgen.

Strüngmann stellt abgespeckte Hotelpläne vor

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Schon mehrmals in den vergangenen fünf Jahren hat der Unternehmer Thomas Strüngmann seine bisherigen Pläne für ein Luxus-Hotel an der Wiesseer Seepromenade über Bord geworfen. Nun gibt es offenbar einen „optimalen“ Entwurf, der auf einer Sondersitzung des Gemeinderats der Öffentlichkeit vorgestellt wird.

Im Oktober gehen die Abrissarbeiten auf dem Areal weiter

Ob „Banane“, „Hufeisen“ oder „Zickzackform“, sie waren in den zurückliegenden Jahren der Strüngmann-Gruppe Athos Service GmbH zu komplex, zu wuchtig. Der neue Entwurf soll statt ursprünglich einmal 210 nur noch etwa 95 Zimmer aufweisen, wie in einer nicht-öffentlichen Sitzung bereits Ende März bekannt wurde. Diese Planung passe sich außerordentlich harmonisch in die Landschaft und vor allem die direkt angrenzende Bebauung ein, erklärte damals Professor Stephan Heller, Sprecher der Strüngmann-Gruppe.

Bei dem nun geplanten „kleinteiligeren“ Objekt mit „alpenländischer Baukultur“ würden natürliche Baustoffe und viel Holz verwendet. Auch ein großzügiger Spa- und Wellnessbereich ist geplant. Zudem sei ein Restaurant am See vorgesehen, das öffentlich zugänglich sei. Fester Bestandteil wird auch die von Beginn an geplante flankierende Entwicklung von Wohn- und Geschäftsgebäuden bleiben. Doch auch hier wurde offenbar abgespeckt. Statt der einst geplanten fünf Wohn- und Geschäftshäuser sollen jetzt nur noch zwei gegenüber dem Hotel Bellevue entstehen.

Im Herbst erfolgen weitere Abrisse

Die anderen beiden Häuser mit größeren Wohnungen sollen dem Hotel angeschlossen und von dort aus auch betreut werden. Insgesamt seien die Gebäude verschiedentlich groß geplant. So der Stand im Frühjahr. Doch Gemeinderat wie Planer sind sich sicher, das neue Hotel werde Bad Wiessee bereichern und ein „wertvoller, außerordentlich schöner und stimmiger touristischer Bezugspunkt für den gesamten Tegernsee werden“.

Anfang Oktober soll mit dem Abriss auf dem Lederer-Gelände und dem ehemaligen Haus des Gastes begonnen werden. Zeitgleich werde auch das Hotel Wittelsbach dem Erdboden gleich gemacht. Dies bestätigte indirekt auch Betreiber Rudolf Krippner. „Ich gehe davon aus, das Hotel nur noch bis Ende der Saison zu betreiben“.

Der erste Spatenstich für das „Leuchtturmprojekt“ soll dann nach dem nächsten Winter erfolgen. Wie berichtet, waren zuletzt weitere Probebohrungen wegen Wiessees schwieriger Bodenverhältnisse notwendig. Die Erkenntnisse aus den 15 Probebohrungen bis in eine Tiefe von 25 Metern dürften nun Strüngmanns Planern vorliegen.

Die Probebohrungen wurden im Juni durchgeführt / Quelle: Klaus Wiendl

Ziel sei es, so Heller, „das, was wir anfangen, von der Zeit, den Kosten, den technischen Machbarkeiten sauber zu evaluieren“, damit die Baumaßnahme dann auch „schnell realisiert“ werden könne. Die Zielsetzung sei: „Keine Bauunterbrechung“. Fertig sei inzwischen die Anlagenplanung und weitere Details. Mit den Erkenntnissen der Probebohrungen soll nun am 8. August der Öffentlichkeit das neue Hotelkonzept in einer Sondersitzung des Gemeinderats vorgestellt werden.

 

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