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Channel: Gmund – Tegernseerstimme
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Biber und Fledermäuse rocken Dägansää

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Einen spektakulären Faschingsumzug lieferten die Tegernseer heute ab. Mit viel guter Laune und bester Stimmung zog die Truppe erstmals wieder durch die enge Rosenstraße. Dabei waren vor allem zwei Themen brisant.

Einen spektakulären Faschingsumzug lieferten die Tegernseer heute Nachmittag auf jeden Fall ab. Vom Bahnhof Richtung Hauptstraße über die Rosenstraße bis zum Edeka waren die zahlreichen Wagen mit Musik und Partylaune unterwegs.

Mit viel Kreativität hatten sich alle wieder ganz besondere Highlights ausgedacht. Den Anfang machte ein Blitzerwagen mit Rathauschef Johannes Hagn. Erstmals war auch die Grundschule Tegernsee mit von der Partie. Als kleine Äpfel, Bananen und Trauben marschierte die Truppe stolz an zweiter Stelle.

Ein Bienenstock mit kleinen Bienchen wurde von Giftmaschinen mit Glyphosat verfolgt. Die Message: „Wir wollen süßen Honig schlecken und nicht an Glyphosat verrecken.“

Biber und Fledermaus rocken Dägansää

Auch die fehlende Montgolfiade in Bad Wiessee wurde nicht ausgelassen. „In Wiessää ist nix mehr los und wir Ballons machens wieder groß“, so der Slogan. Besonders beliebt war heuer der Biber, der ganze fünf Mal vertreten war. Heraus stach dabei ein Biber in Monstergröße mit leuchtenden Augen und beweglichem Kopf. Die Aussage war überall die Gleiche. Auf einem Wagen war zu lesen: „Der Biber wird gehegt, bis jeda Bam varrekt.“

Fast genauso angesagt waren die Fledermäuse aus dem ehemaligen Lederer-Hotel. Eine Truppe stellte sich die Frage, ob Josef Lederer sich jetzt nicht das Guggemos als neues Ziel setzen wolle?

Stimmung nur teilweise gut

Das Projekt das keiner checkt war der Lindenplatz in Bad Wiessee – und auch der übrige Straßenbau im Landkreis wurde harsch in die Kritik genommen. Weitere Themen waren Miss und Mister Tegernsee, die “Tinder-Überraschung”, die Groko, der Lago di Bonzo und “Waldfest All inclusive”. Auffällig waren außerdem die süßen Popcorn-Tüten, die fleißig Schnaps an die Menge verteilten.

Alles in allem ein gelungener Umzug mit beeindruckenden Wagen und einfallsreichen Kostümen. Einzig die Stimmung ließ teilweise zu wünschen übrig. War in der Bahnhofsstraße noch Party angesagt, traf man in der Hauptstraße und Rosenstraße nur noch wenige begeisterte Zuschauer an.

Große Fotostrecke von Felix Wolf:


In Gmund: Unfall mit schwerverletztem Fußgänger

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Ein 53-jähriger Tegernsee wollte heute Abend die Münchener Straße in Dürnbach überqueren, als eine 59-jährige Gmunderin mit ihrem Auto den Fußgänger erfasste. Der Mann wurde bei dem Unfall schwerverletzt.

Die Gmunderin fuhr nach Polizeiangaben gegen 18:40 Uhr von Moosrain kommend in Richtung Tegernsee. Durch den Aufprall schlug der Tegernseer schlug dem Kopf auf der Windschutzscheibe des VW auf und verletzte sich dabei schwer. Er wurde mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus Agatharied gefahren.

Der Mann befindet sich außer Lebensgefahr. Am Auto entstand Sachschaden in Höhe von rund 3.000 Euro.

Faschingsdampf am Tegernsee

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Gestern war sie wieder zwischen Tegernsee, Schaftlach und Holzkirchen unterwegs, die kohlegefeuerte Dampflok aus dem Jahr 1913. Mit Groß und Klein an Bord spuckte sie ihren heißen Atem in die Luft.

Am gestrigen Faschingssonntag war sie wieder unterwegs: Die historische Dampflok aus dem Jahr 1913. / Foto: Felix Wolf

In der Faschingszeit steht sie für Groß und Klein auf ihren Schienen bereit: die historische Dampflok aus dem Jahr 1913. Kohlegefeuerte Sonderzugfahrten auf der Tegernsee-Bahn waren auch – wie jedes Jahr – am gestrigen Faschingssonntag möglich. Im Zug gab es Souvenirs, Getränke und kleine Speisen.

Zwischen Tegernsee und Schaftlach beziehungsweise Holzkirchen kostete die einfache Fahrt für Erwachsene zehn Euro, die Rückfahrt 18 Euro. Kinder zwischen sechs und 14 Jahren zahlten sechs sowie acht Euro. Aufgrund der großen Nachfrage wurde eine weitere Lok eingesetzt. Die Züge hielten auch in Moosrain. Fahrkarten gab es direkt an und in den Zügen und erstmals auch im Internet unter www.localbahnverein.de.

Eine “alte Dame” auf kurzer Reise (Fotos: Felix Wolf):

Ski verschwinden im weißen Sprinter

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Seine Ski sah er nur noch in einem weißen Mercedes Sprinter entschwinden. Am Samstag beobachtete ein 48-jähriger Otterfinger am Oedberg in Ostin, wie ein Mann diese einlud und davonfuhr. Ein Tatverdächtiger wurde festgenommen. Aber wo sind die Ski?

Hier am Oedberg war der Otterfinger am vergangenen Samstag beim Skifahren als ihm seine Ski gestohlen wurden. / Archivbild

Gegen 17.30 Uhr am vergangenen Samstag meldete sich ein 48-jähriger Otterfinger bei der Polizei. Beim Skifahren am Oedberg in Ostin habe man ihm seine Ski gestohlen, teilte er den Beamten mit. Der Beschreibung des Otterfingers zufolge sei der Tatverdächtige ein 44-Jähriger Ungar gewesen, der mit den Skiern in einem weißen Mercedes Sprinter mit Miesbacher Zulassung geflüchtet sei. Die Polizeibeamten fahndete nach dem Mann und nahmen ihn schließlich im Bereich Schliersee/Neuhaus fest.

Bei der Durchsuchung fand die Polizei mehrere Paar Ski, eine Ausrüstung und zwei hochwertige Mountainbikes, deren Herkunft noch ermittelt werden muss. Auch müsse laut Polizeiangaben noch geklärt werden, ob diese eventuell aus weiteren Straftaten stammen. Die entwendeten Ski des Otterfingers wurden jedoch nicht gefunden.
Ebenso fehlt jede Spur von ebenfalls verschwundenen Skiern eines 51-Jährigen Miesbachers, der zur gleichen Zeit am Oedberg beim Skifahren war, und sich auch bei der Polizei Bad Wiessee gemeldet hatte.

Wo sind die Ski?

Den 44-jährigen Ungarn erwartet jetzt eine Anzeige wegen Verstoß gegen das Waffengesetz, da er ein Einhandmesser dabei hatte. Außerdem muss er mit einer Anzeige wegen Trunkenheit im Verkehr rechnen. Denn während der Aufnahme des Sachverhalts wurde bei ihm ein deutlich über dem erlaubten Grenzwert liegender Alkoholpegel festgestellt.

Daraufhin wurde eine Blutentnahme durchgeführt und der Führerschein des 44-Jährigen sichergestellt. Kurz darauf flüchtete er mit seinem Pkw. Die polizeilichen Ermittlungen zu den Diebstählen dauern an. In diesem Zusammenhang bittet die Polizei Bad Wiessee um sachdienliche Hinweise. Zeugen werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 08022/98780 zu melden. Wer kann Angaben machen

– zu Verkehrsverstößen des Täters am Parkplatz des Oedberg-Skilifts sowie auf der Fahrt nach Schliersee
– zum Verbleib der Ski der Geschädigten – diese wurden vielleicht an einem noch nicht bekannten Ort versteckt oder entsorgt.

Bei den Skiern handelt es sich um folgende Modelle:

o Ski der Marke „Salomon“ in blau mit gelber Umrandung
o Carving-Ski „Head“ Icespeed, 180 cm lang, weiß/gelb mit Aufkleber „Top on snow“ mit Namenskürzel „AH“

Dauer-Baugrube muss weg

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Mit immer wieder neuen Erweiterungswünschen beschäftigt die Gmunder Schreinerei Raßhofer die Gemeinde. Und obwohl es seit 20 Jahren eine Baugenehmigung für einen Anbau gibt, ist statt eines Gebäudes lediglich eine große Abgrabung sichtbar. Ein Grund für die Gemeinde, jetzt Druck zu machen.

Die in Gmund-Festenbach ansässige Schreinerei Raßhofer will wieder erweitern.

Schon im Juli 2017 hatte der Ortsplanungsausschuss dem Gmunder Johann Raßhofer einen Quergiebel genehmigt. Auf dem Grundstück seiner Schreinerei in Festenbach wollte er damit seine Betreiberwohnung vergrößern. Doch dafür hätte die Gemeinde vom Bebauungsplan abweichen müssen. Denn die vorgeschriebene Wandhöhe von sieben Metern hätte der Quergiebel um einen Meter überschritten.

Weil das Landratsamt sich nicht dazu bereit erklärte, eine Abweichung vom Bebauungsplan zuzulassen, musste der Bebauungsplan geändert werden. Statt eines Quergiebels schlug man einen siloartigen Turm mit Zeltdach vor.
Für Bauamtsleiterin Christine Lang gab es in jüngsten Bauausschuss-Sitzung deshalb nur zwei Möglichkeiten: Entweder, die Wandhöhe wird mit acht Metern genehmigt und das Dach bleibt wie beschlossen, oder aber man genehmigt ein Zeltdach.

Nicht genehmigte Abgrabung erhitzt die Gemüter

In diesem Zusammenhang sprach sie gleich die seit 1998 bestehende Baugenehmigung an, die vom Bauherrn bislang nicht ausgenutzt worden sei. „Stattdessen gibt es auf dem Grundstück eine Abgrabung, die nicht genehmigt ist.“ Die Gemeinde müsse sich überlegen, so Wild, ob man diese Abgrabung nicht zuschütten lassen sollte. Bürgermeister Georg von Preysing (CSU) sah das ähnlich:

Wir haben hier auf der Westseite nicht ausgenutztes Bauland. Nur, weil es sich hier um einen florierenden Betrieb handelt, dürfen wir nicht die Augen zu machen.

Ihm wäre lieber gewesen, der Bauherr hätte erst einmal sein seit 20 Jahre bestehendes Baurecht ausgenutzt. Bernd Ettenreich (FWG) wand ein, man könne Raßhofer nicht zwingen, sich mit einem Bauwerk zu verschulden, wenn „er es nicht braucht“. Woraufhin von Preysing konterte: „Wenn er jetzt etwas Neues baut, wird seine finanzielle Situation auch nicht besser.“ Barbara von Miller (SPD) sah die „Umeinanderstückelei“ bei dem „verwurschelten Ding“ im Ganzen eher kritisch. Für sie sei das ein „riesiger, massiver Bau“.

Entweder Grube zuschütten oder Bau verwirklichen

Von Preysing betonte, für ihn komme nur ein Satteldach in Frage. „Das mit dem Überbau geht gar nicht.“ Wild machte den Vorschlag, sich beim Landratsamt zu erkundigen, welche Handhabe man habe, um die Abgrabung zuschütten zu lassen. Der zweite Bürgermeister Georg Rabl (FGW) war dafür, zunächst das Gespräch mit dem Bauherrn zu suchen und zur weiteren Genehmigung auf eine Umsetzung des seit 20 Jahren brach liegenden Bauvorhabens zu bestehen.

Hier müsse eine klare Trennung her, war Franz von Preysing (CSU) der Ansicht. Man müsse klarmachen, dass man erstens keine Abgrabung wolle, dürfe aber auch keinen Druck auf Raßhofer machen, wann er sein Baurecht einzulösen hat. „Aber jetzt eine Gewerbefläche herauszunehmen, die wir mal irgendwann genehmigt haben, wäre fatal.“

Letzlich einigte sich der Ortsplanungsausschuss darauf, den Juli-Beschluss umzusetzen. Das heißt, der Quergiebel wird mit einem Satteldach ausgestattet und der Bebauungsplan entsprechend geändert. Johann Raßhofer wird desweiteren aufgefordert, seine Dauer-Baugrube zuzuschütten oder den Bau zu verwirklichen.

Am Ende bleibt nur Kopfschütteln

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Georg Graf von Preysing ist Noch-Bürgermeister von Gmund. In der Gemeinde agiert er zuweilen wie ein absolutistischer Herrscher, der gerne seine Erbfolge sichern würde. Sie denken, wir übertreiben? Dann lesen Sie hier ein Kapitel aus der Gmunder Oberstube.

Der amtierende Gmunder Bürgermeister Georg von Preysing bei der letzten Wahl / Archivbild

Am 25. Februar wird in Gmund ein neuer Bürgermeister gewählt. Bislang hat Georg von Preysing das Zepter in der Hand und möchte – soweit nachvollziehbar – dieses gerne an seinen Sohn weitergeben. Franz von Preysing von der CSU stellt sich also zur Wahl. Und auch zwei weitere Kandidaten haben ihren Hut in den Ring geworfen: Zum einen Alfons Besel von den Freien Wählern, zum anderen Johann Schmid von der SPD. Wäre schön, wenn die Bürger die Kandidaten mal jenseits von Plakaten kennenlernen könnten, dachten wir uns so Anfang Dezember 2017.

Also beschließen wir als Tegernseer Stimme, eine Diskussionsveranstaltung auf die Beine zu stellen. Zu diesem Zweck fragen wir bereits Mitte Dezember die drei Kandidaten an. Alle sagen zu einem der möglichen Termine am Mittwoch, den 7. Februar – zweieinhalb Wochen vor der Bürgermeisterwahl – schriftlich zu. Alle sind angetan von der Idee. Auch der Gmunder Stefan Scheider vom BR hat noch Platz im Terminkalender und erklärt sich bereit, die Moderation zu übernehmen. Daraufhin buchen wir am Dienstag, 19. Dezember, den gemeindeeigenen Neureuthersaal beim Pächter. Der gibt auch grünes Licht. In der Reservierungsliste ist alles frei.

Zuerst bekommt er nur einen Tag später – am Vormittag des 20. Dezember – auch die telefonische Bestätigung von der Gemeinde. Doch nur fünf Minuten später beginnt die Reise nach Absurdistan: Jemand aus dem Rathaus informiert direkt den Bürgermeister. Und der spielt die Machtkarte. Denn Georg von Preysing will lieber den Merkur, das örtliche Heimatblatt, als Veranstalter einer politisch brisanten Podiumsdiskussion. Er informiert nicht nur den Merkur über den Termin, den die Tegernseer Stimme bereits mit allen Beteiligten abgeklärt hat, sondern blockiert gleichzeitig die Zusage für den Neureuthersaal am 7. Februar. Mitarbeiter zitieren Preysing mit den Worten: “Der Merkur geht vor der Tegernseer Stimme”.

Kandidaten bleiben alle cool

Die Verantwortlichen der Zeitung nutzen den Schwung und telefonieren noch am Vormittag des 20. Dezembers alle Kandidaten ab. Sinngemäß fällt die Aussage: “Wir haben den Neureuthersaal am 7. Februar. Die Tegernseer Stimme ist raus. Der Bürgermeister will das so.” Aus dem Gmunder Rathaus gibt es parallel die Info, dass der Saal schon seit Monaten für den Merkur geblockt gewesen wären, obwohl vor Monaten noch keiner wissen konnte, welche Kandidaten es gibt und ob diese an besagtem Termin überhaupt Zeit haben.

Gleichzeitig verschickt der Gmunder Geschäftsleiter ein dürres Statement: „Eine solche Veranstaltung ist eine gute Idee – schade, dass die vorliegenden Umstände entstanden sind“. Schade finden wir das auch, vor allem weil eine solche Aktion so kurz vor der Wahl Georg von Preysing ziemlich manipulativ aussehen lässt. Sieht halt so aus, als ob der scheidende Bürgermeister Sorge hat, dass wir mit kritischen Fragen seinen Plan erschweren könnten. Könnte ja auch sein, dass wir Preysings Leistungen thematisieren. Das läuft ja beim Heimatblatt grundsätzlich unkritischer ab. Könnte auch nur sein, dass er uns einfach doof findet und zum Amtsende noch einmal den dicken Max machen möchte.

Doch es geht weiter. Wir sprechen mit den Kandidaten und die geraten tatsächlich kurz ins Schwanken, bleiben aber allesamt cool, als sie vom neuen Veranstaltungsort für die TS-Podiumsdiskussion auf Gut Kaltenbrunn hören. Alfons Besel (FWG) betont: „Ich habe euch für den 7. Februar zugesagt. Fertig.“ Der Genosse Schmid hat zwar zuerst keine Lust „zwischen die Stühle zu geraten“ – will aber trotzdem kommen. Und Franz von Preysing erklärt: “Natürlich stehe ich zu meiner Zusage.”

Jeder Kandidat eine echte Option

Für den Merkur ist diese Entwicklung wenige Tage vor Weihnachten natürlich ein Problem. Und so zaubert das Heimatblatt Ende Dezember in Abstimmung mit der Gemeinde Gmund nun doch den 1. Februar als Tag ihrer eigenen Podiumsdiskussion aus dem Hut. Sechs Tage vor der TS-Veranstaltung auf Gut Kaltenbrunn, und – wen überrascht es – im gemeindeeigenen Neureuthersaal, den der Bürgermeister für das Medium seiner Wahl doch eigentlich bereits für den 7. Februar reserviert hatte.

Dass die Wähler sich am Ende sogar für zwei Veranstaltungen so sehr interessieren, dass beide Säle voll besetzt sind, zeigt zweierlei: Der politische Diskurs in Gmund funktioniert und die drei Kandidaten haben Anhänger, für die jeder einzelne eine echte Alternative darstellt.

Und was bedeutet diese Posse für den scheidenden Bürgermeister Georg von Preysing? Der muss auf seine letzten Tage im Amt erkennen, dass politische Einflussnahme im Vorfeld einer demokratischen Wahl doch nicht immer so einfach funktioniert, wie man sich das in der Gmunder Oberstube vorstellt.

Bogensport: Der alte Bauwagen macht‘s nicht mehr

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Was viele nicht wissen: Die Bogenschützen sind auf dem Sportplatz in Finsterwald aktiv. Was noch weniger wissen: Ihre Utensilien hatten sie bisher in einem alten Bauwagen untergebracht. Was man jetzt weiß: Sie brauchen eine neue Hütte.

Die Bogenschützen trainieren auf dem Sportplatz Finsterwald (rechts), direkt neben der Gmunder Realschule.

Fragt man auf der Straße in Gmund nach, wo denn die Bogenschützen trainieren, erntet man entweder nur fragende Gesichter oder ein Schulterzucken. „Bogenschießen? Keine Ahnung.“ Dass die Sportfreunde Gmund-Dürnbach auf dem Sportplatz in Finsterwald ihrem Hobby nachgehen, ist vielen überhaupt nicht bekannt.

Mit Pfeil und Bogen und einer ausgesprochenen Präzision stehen die Schützen bei ihrem Training auf der Wiese des Sportplatzes neben der Gmunder Realschule und versuchen, aus etwa 70 bis 90 Meter Entfernung eine Zielscheibe zu treffen. Bislang hatten die Schützen ihre Utensilien dort auf dem Platz in einem alten Bauwagen untergebracht.

Statt altem Bauwagen eine neue Hütte

Dem jüngsten Ortsplanungsausschuss lag nun eine Anfrage vor, auf dem Platz eine Hütte samt Zielscheibe errichten zu dürfen. Darin sollen die für den Bogensport benötigten Sachen – unter anderem auch die Zielscheibe – künftig verstaut werden. Die Schützen selbst wollen dort bei schlechtem Wetter Unterschlupf finden, wie Gmunds Bürgermeister Georg von Preysing (CSU) mitteilte.

Verschiedene Standorte seien dafür „angepeilt worden“. Der erste Standort – in der Nähe der bisherigen Bauhütte – sei nicht möglich, so von Preysing, da sich dort die Ausgleichsfläche der Realschule befände. Den zweiten Standort hätte man in Richtung Dürnbach, also nach Norden, vorgesehen.

Damit würden die Bogenschützen auch in Richtung Norden schießen. „Das würde sich dann auch nicht mit den Fußballern beißen“, sagte von Preysing, da diese zu andere Zeiten auf dem Feld spielen würden. Franz von Preysing (CSU) hakte nach, ob man denn die 20 Quadratmeter große Ausgleichsfläche der Realschule nicht woanders hinmachen könnte, um den ersten Standort beizubehalten.

Standortfrage geklärt

Bauamtsleiterin Christine Wild erklärte, dies würde bedeuten, an anderer Stelle eine viel größere Ausgleichsfläche schaffen zu müssen. „Statt 20 Quadratmetern müssten dann 30 oder 40 Quadratmeter ausgewiesen werden.“ Der Bürgermeister verwies auf das Thema „Flächenfraß“. „Für eine Fläche, die wir wegnehmen, müssen wir die doppelte Fläche ausgleichen.“

Deshalb wäre der zweite Standort für die Hütte das gescheiteste, so von Preysing. Dies sei bereits mit den Sportfreunden so besprochen und eine zeitnahe Lösung. „Eine gute geht nicht her, weil’s so kompliziert ist.“ Eine Abweichung von der Gestaltungssatzung stellte die Bauamtsleiterin in Aussicht. Auf keinen Fall akzeptiere man ein Satteldach. Diesem Vorschlag stimmte der Ortsplanungsausschuss letztendlich einstimmig zu.

Geisenberger holt sich Gold

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Die erste Goldmedaille für den Landkreis ist gesichert. Soeben hat sich Natalie Geisenberger den ersten Platz im Rodeln geholt. Am Donnerstag ist dann die zweite Medaille für den Landkreis möglich.

Natalie Geisenberger aus Miesbach holte heute Gold

Die Lokalmatadorin Natalie Geisenberger hat bei den Olympischen Spielen gerade Gold geholt. Sie setzte sich vor der Teamkollegin Dajana Eitberger und der Kanadierin Alex Gough durch. Schon am Montag zeigte sie eine fast fehlerfreie Fahrt. Heute konnte sich die 24-jährige Miesbacherin den Sieg dann sichern.

2014 holte sie in Sotschi zweimal Gold. Als Doppel-Olympiasiegerin war ihr großes Ziel in diesem Jahr in Pyeongchang ihren Titel zu verteidigen.

Vicky fährt am Donnerstag

Für Viktoria Rebensburg aus Kreuth steht der große Tag noch an. Der Riesenslalom ist auf Donnerstag verschoben worden. Der erste Durchgang beginnt um 1.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit (MEZ). Dann sollen sich laut Wettervorhersage die Winde gelegt haben, die einen Start in der Nacht auf Montag unmöglich machten. „Wichtig ist, dass die Bedingungen für alle stimmen“, so die 28-jährige Ski-Rennläuferin Viktoria Rebensburg zum abgesagten Riesenslalom.

2010 gewann sie Gold im Riesenslalom. Vier Jahre später holte sie in Sotschi Bronze. 2015 wurde sie Vize-Weltmeisterin bei der Weltmeisterschaft in Vail/ Beaver Creek. Jetzt will sie in Pyeongchang ihre dritte olympische Medaille holen. Danach soll Schluss ein. Bei den Olympischen Spielen in Peking 2022 will sie nicht mehr antreten.


Die Betonbarone

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Sie nennen sich Entwickler. Und das klingt gleich auch netter. So wie Boandlkramer statt Sensenmann. Oder Naturpolizei statt Aasgeier. Bauentwickler, Investoren oder Zubauer haben im Tal Hochkonjunktur. Dank Boni, Erbe und Draghi will man bauen und kaufen. Da hilft man gern.

Möglichst viel Stein auf die Fläche – kommt einem doch irgendwie bekannt vor… / Archivbild
Zur Kolumne:
Das Oberland ist ein Paradies. Von Zeit zu Zeit tauchen aber ein paar faule Äpfel der Marke Quälgeist, Nervensäge und Meckerzwiebel auf. Sie verbreiten Unmut, schlechte Laune und stören die Lebensqualität. Ob an der Fleischtheke, im Gemeinderat, auf der Alm, im Café oder beim Arzt. Kurz, es sind jene Benimm-Allergiker, die unser Leben im Paradies mühsam werden lassen. Martin Calsow spürt sie einmal im Monat auf und beschreibt ihre Auswüchse. Auch eine Form der Therapie.

Ein Kolumne von Martin Calsow:

Es ist ein ganz bestimmter Männerschlag, der da auffällig ist. Kernig in der Optik, aber zuweilen auch schmierlappesk wie mittelalte Skilehrer in Ischgl, wanzen sie sich an potenzielle Kunden. Wichtigste Informationsquelle? Dorftratsch der Handwerker. Wem geht es von den Altvorderen im Tal schlecht? Wer spielt lebenstechnisch im Finale? Denn im Tal leben noch viele Ältere mit Haus. Gehen die den letzten Weg, muss es der Entwickler wissen.

Das Tal als eine einzige Baustelle

Stirbt Vati oder Mutti, ist die weit verstreute Erbenschar selten an einen Umzug ins Elternhaus interessiert. Da kommt der Entwickler mit kundigem Blick und verständnisvoller Ansprache ins Spiel (“Kriegen wir zehn Wohneinheiten hin? Locker. Sonst lohnt es sich nicht“).

Es soll Mitarbeiter solcher Firmen geben, die die Teilnahme am Leichenschmaus als Bewirtungskosten absetzen wollten. Meist sind sich die Erbenkinder zwar selbst nicht grün, aber wenn es ums Geld geht, einigt man sich auf den wichtigsten Nenner: den größtmöglichen Profit.

Den hat natürlich auch der Entwickler im Sinn. Echtes Win Win. Nach dem Werben ist vor dem Werben. Diesmal sind es sperrige Bauamtsleiter/Ausschüsse, die umgarnt oder eben gerufmordet werden wollen. Das Motto: Möglichst viel Stein auf die Fläche. Egal, ob nach oben oder unten in die Tiefe. Drumherum wird ein wenig Landhaus geklebt, damit die Feierabend-Ästheten in den Gemeinde- und Stadträten auch brav nicken. Das Tal ist für diese Männer eine einzige Baustelle, kommunale Unternehmen sind ihnen willkommen wie eine Schuppenflechte. Denn die kommen mit einem sozialen Gedanken daher. Igitt.

Was sich entwickelt, ist einzig Beton

Ein großzügiger Garten? Wozu? Reicht doch ein Rasenstück und ein Pflasterplatz für den Webergrill. Drumherum eine Lorbeerhecken-Mauer. Klar, muss es eine Tiefgarage mit dem Fuhrpark eines Mittelstand-Unternehmens sein. Der Neubesitzer aus der Stadt hat doch eine Vorliebe für Oldtimer. Die Karren sind ja auch eine Anlage. Ob die neuen Waben, zehn Monate im Jahr leerstehend, das Tal erst recht düsterer und eintöniger machen: eh wurscht. Ich bin ja weg.

Was nicht passt, wird passend gemacht. Die alte Buche hinten im Garten? Kann weg. Wald haben wir hier genug. Lieber um Vergebung bitten, als um Erlaubnis fragen. Die Strafe zahlt der Herr mit den gegelten Haaren, legt sie einfach auf den Preis drauf. Die Bude wird er los. Jede Wette.

Das ist asozial? Klar. Aber in einem Jahr, wenn da der giftgrüne Rasen drüber gewachsen ist, kräht im Ort kein Hahn mehr danach. Den gibt es ja auch nicht mehr. Weggeklagt von den ruhebedürftigen Neubürgern. Und jetzt schnell die Jalousien runter.

Wird die Wallbergabfahrt unterschätzt?

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Die Wallbergrodelbahn ist ein beliebtes Ausflugsziel bei zahlreichen Familien. Auch Unfälle unter den Rodlern bleiben nicht aus. Häufig wird die Bahn unterschätzt.

Immer wieder kommt es am Wallberg zu Rodel-Unfällen – das liegt auch daran, dass die Bahn unterschätzt wird

Vor knapp zwei Wochen kam es auf der Rodelbahn am Wallberg an einem Tag zu gleich zwei Unfällen. Zuerst krachte zwischen Wallbergkicherl und Wallbergsattel ein unbekannter Mann in eine vorausfahrende 24-jährige Münchnerin. Die Frau erlitt dabei ein Wirbelsäulentrauma. Der Mann fuhr jedoch nach kurzem Stopp weiter und ließ die Frau alleine – ohne seine Personalien anzugeben.

Der zweite Unfall verlief ähnlich. Im unteren Drittel der Rodelbahn fuhr ein unbekanntes Kind und anschließend auch noch dessen Vater in eine vorausfahrende 18-Jährige aus Essenbach. Die junge Frau erlitt ebenfalls ein Wirbelsäulentrauma. Auch hier fuhren Vater und Sohn einfach weiter.

Letztes Jahr landete einer der Unfälle sogar vor Gericht. Ein 54-jähriger Gilchinger rammte eine 47-jährige Münchnerin, die zuvor auf der Strecke stehen geblieben war. Die Frau brach sich dabei einen Teil ihres Beckens, sechs Rippen, das Schulterblatt und verletzte sich an der Wirbelsäule – sie musste mit dem Hubschrauber ins Unfallklinikum Murnau gebracht werden. Antonia Asenstorfer, Leiterin für Kommunikation und Marketing bei den Alpenbahnen sagt:

Dass es immer mal wieder zu Unfällen kommt, lässt sich in alpinen Wintersportdestinationen leider nicht vermeiden. Hier ist neben den Sicherheitsvorkehrungen der Betreiber auch immer Eigenverantwortung der Gäste gefragt.

Aktuell sei die Rodelbahn aber perfekt präpariert. „Nach den jüngsten Schneefällen ist die Rodelbahn wieder in sehr gutem Zustand und auch gut befahrbar. Aktuell gibt es kaum eisige oder apere Stellen“, erklärt sie.

Im Großen und Ganzen seien die Gäste eher vernünftig, „aber bei hohem Gästeaufkommen wie an den Wochenenden genügen natürlich auch nur wenige „Ausreißer“ oder „Rowdies“ um Gefahrensituationen zu provozieren“, so Asenstorfer weiter. Eine Problematik sei zuweilen, dass die Gäste die Bahn unterschätzen oder mit unzureichender Ausrüstung kommen. „Wir empfehlen immer festes Schuhwerk mit gutem Profil und Helm zum Rodeln und weisen darauf hin, dass die Strecke sportlich anspruchsvoll und auch für Kleinkinder nicht geeignet ist“, betont sie.

Aufgrund Ihrer Länge und Neigung gehöre die Naturrodelbahn am Wallberg nämlich zu den anspruchsvollen Strecken. Deshalb werde auch auf der Homepage auf die Sicherheitshinweise hingewiesen. Und auch an der Bahn selbst hängen Hinweisschilder, wie man sich für eine sichere Abfahrt verhalten muss.

Hier ein Abfahrts-Video der TS:

Als Co-Pilot in atemberaubenden Höhen

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Was für eine Auszeichnung. Die Luftschiff-Weltmeisterschaft wird heuer im Tegernseer Tal ausgetragen. Ein Event, den der See einem “verrückten Idealisten” zu verdanken hat und wohl weit über die Grenzen des Landkreises für Aufsehen sorgen dürfte.

Was für eine aufregende Fahrt über den See

Es ist kalt – eisig kalt. Bei dem Gedanken gleich in höhere Lagen befördert zu werden, frieren meine Fingerspitzen noch ein bisschen mehr ein. Auf der großen Wiese von Andreas Hatzl in Kreuth herrscht reges Treiben. Wo sonst Kühe einträchtig ihr Gras wiederkäuen, sind heute riesige Luftgefährten zu beobachten. Menschen die an langen Seilen ziehen, rufen und gestikulieren spiegeln die aufgeregte Atmosphäre wieder.

Als ich das Luftschiff von Andreas Merk erreiche, muss alles ganz schnell gehen. Zack der eine Journalist raus und schon finde ich mich neben dem Luftschiffpiloten und mit Kopfhörern und Mikro auf dem Co-Pilotensitz wieder.

Mit Merk in die Höhe

Wow, Copilot. Nicht schlecht, denke ich. Ein bisschen mulmig wird mir schon, wenn ich daran denke, gleich an einem riesigen, nur mit Luft gefüllten Ding zu hängen und durch die Lüfte zu schweben. Aber Merk nimmt mir die Aufregung schnell: „Solange ich rede ist alles gut. Wenn ich nichts mehr sage, muss ich mich konzentrieren. Aber auch dann würde ich mir nicht anmerken lassen, wenn etwas nicht stimmt“, lacht der Vize-Europa und Deutsche Meister.

Der hat leicht reden, muss ich schmunzeln. Sitzt ja schließlich ständig in seinem luftigen Gefährt – auch wenn das Ganze nur sein Hobby und nicht sein Hauptberuf ist. Merk ist einer von neun Luftschiffpiloten, die sich für die Weltmeisterschaft am Tegernsee qualifiziert haben. Mit ihm vier weitere Deutsche Piloten und Teams aus der Schweiz, Schweden, Polen und Litauen.

Helmut Seitz – so ein “Verrückter”

Dass die Weltmeisterschaft der Luftschiffe tatsächlich im Tegernseer Tal stattfinden kann, ist nur einem Mann zu verdanken, weiß Merk. Helmut Seitz. „Er hat sich das zur Lebensaufgabe gemacht und geht mit sehr viel Idealismus an die Sache ran.“

Auch Seitz selbst ist als Eventdirektor mächtig stolz nach der Deutschen- und der Europameisterschaft jetzt auch die Weltmeisterschaft hier her geholt zu haben. Er weiß genau, es muss sich immer erstmal ein „so Verrückter“ finden, der sich an diese Aufgabe wagt. Die letzte Luftschiff WM fand vor acht Jahren in Frankreich statt. Davor war meist Russland Austragungsort. Rund drei Jahre Vorlauf brauche man, um ein solche Event zu ergattern. „Uns hat geholfen, dass die Europameisterschaft so gut lief“, so Seitz.

Eine Woche lang werden die Teams in unterschiedlichen Wettkämpfen gegeneinander antreten. Am 22. Februar wird es dann einen neuen Weltmeister geben. Der Leutkircher Merk, der übrigens das Ratiopharm-Schiff fährt, hofft auch heuer vorne mit mischen zu können. Doch er weiß die Konkurrenz ist groß. Vor allem Ralph Kremer, der das Luftschifffahren zu seinem Hauptberuf gemacht hat, sei ein echter Gegner.

Das Tal ein bisschen bunter

Auch Organisator Seitz traut sich noch keine Prognose für einen potentiellen Gewinner abzugeben. „Es sind zu viele Gute dabei“, weiß er. Ihm stinkt nur, dass er als Organisator nicht die Möglichkeit hat selbst mitzumischen.

Morgen und Übermorgen schätzt er die Wetterverhältnisse eher schlecht ein. Aber am Sonntag sollte es perfekt sein, meint er. „Ich bin sicher, dass wir es schaffen die Anforderungen für eine Weltmeisterschaft zu erfüllen.“

Als ich 15 Minuten später aus dem Luftschiff steige, bin ich wie berauscht. Ein bisschen besser kann ich die Leidenschaft für dieses aufwendige Hobby nun doch verstehen. Dem Alltag für einen Moment entfliehen und nur noch dem Motorensummen zu lauschen hat eine befreiende Wirkung. In diesem Sinne “Glück ab, gut Land” für alle Teams, die den Himmel im Tegernseer Tal in der kommenden Woche ein bisschen bunter machen.

Alle Bilder von TS-Fotograf Felix Wolf:

Jean Claude Weber (Jury-Mitglied), Marita Krafczyk (Präsidentin des Deutschen Freiluftsportverband e.V.) und Helmut Seitz
Jean Claude Weber mit Tegernsees Bürgermeister Johannes Hagn.

„Wuids Bayern“ spielt für „Wildes Bayern“

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Zugunsten des Vereins Wildes Bayern e.V., den Herzogin Helene in Bayern mitbegründete, fand mittlerweile zum zweiten Mal ein Benefizkonzert statt. Christine Miller als Vereinsvorsitzende konnte knapp 2.000 Euro Spende in Empfang nehmen.

Ein Foto von der Gründungsversammlung: Damals war Herzogin Helene in Bayern (2.v.l.) noch 1. Vorsitzende. Inzwischen hat sie das Amt an die Wildbiologin Christine Miller (l.) abgegeben. (Quelle: Wildes Bayern e.V.)

Seit über zwei Jahren engagiert sich der Verein Wildes Bayern mit Sitz in Miesbach für den Schutz der bedrohten Tierwelt vor allem in den Bergen. Aufsehen erregte die Wildtierbiologin Miller beispielsweise bei Hegeschauen im Oberland. In Miesbach wetterte sie gegen den „Kindsmord“, der Abschuss-Politik im Staatswald. Die Herzogin und Miller beklagten, dass vor allem beim Gamswild der Mittelbau weggeschossen werde. Das sei ein „wildbiologischen Offenbarungseid“.

Erschwerend komme hinzu, dass der Staatsforst zur Hegeschau vollständige Angaben verweigere: Die Böcke würden nur noch in zwei Altersklassen unterteilt, bei den Geißen gebe es gar keine Angaben. Zuletzt wurden die Altersangaben der Staatsforst-Trophäen einfach geschwärzt, als sich Miller bei einer Hegeschau ankündigte Dabei soll diese vor allem einen Überblick zu Kondition und Zustand der Wildtiere ermöglichen – und zur bestandsgerechten Ausübung der Jagd.

„Freies Land für wilde Tiere“

Damit Millers Verein weiterhin seine Stimme für bedrohte Wildtiere und ihre Lebensräume erheben kann, veranstalteten am Dienstag die Bands „Mal and the long Breath of Dole“, „Da Maura und da Wirt“, „V:O:I“, „Tobias Sontheim“ sowie „Crust `n`Drillaz“ im Kulturzentrum Weyhalla in Weyarn ein Benefizkonzert. Die Spendensumme von 1.952 Euro wird laut Miller für das Projekt „Freies Land für wilde Tiere“ verwendet.

Die Vorsitzende des Vereins Wildes Bayern, Christine Müller, bekommt den Erlös aus dem Benefizkonzert „Wuids Bayern“.

Neben zahlreichem Infomaterial für Schulen und Bildungseinrichtungen sollen auch Spiele und anschauliche Lehrmaterialien entwickelt werden. „Insbesondere die Durchlässigkeit der Landschaft zugunsten der Wildtiere und die Abschaffung von Wanderbarrieren im Kopf der Menschen und in der Natur stehen dabei im Fokus“, so Miller.

Bei der Geldübergabe bedankte sich Miller beim Veranstalter Michael Schmid von machastattredn.de für den „Wahnsinnsabend“. Bereits im letzten Jahr wurde „wuid“ für Millers Verein „aufgspuit“. Mit dem damaligen Erlös soll im Sommer eine Kamera für ein Murmeltierprojekt eingesetzt werden.

Herzogin nicht mehr Vereinsvorsitzende

„machastattredn“ organisiert und veranstaltet Benefiz-Musik-Events im bayerischen Oberland. Durch das freiwillige Engagement vieler Helfer, Sponsoren und Bands konnten seit 2007 verschiedene regionale und internationale gemeinnützige Organisationen unterstützt werden. Millers Credo: die Wildtiere zwischen Spessart und Zugspitze kenne man nur noch aus dem Fernsehen und als Logo. Selten sei es nur noch möglich, Reh, Birkhuhn, Feldhase oder Gams draußen beobachten. Miller moniert als Expertin:

Sie alle sind Charakterarten unserer Heimat. Doch heute werden sie als Schädling behandelt und ihr Wohnraum vernichtet. So verschwinden sie aus unserem Blickfeld und aus Bayern. Für viele Wildtiere ist es kurz vor Zwölf.

In ihrem Verein gab es im vergangenen Jahr einen Wechsel im Vorstand. Herzogin Helene in Bayern gab das Amt als 1. Vorsitzende an Miller ab. Diese bedankte sich bei der Wittelsbacherin dafür, dass sie in der Anfangsphase Tore geöffnet und Wege geebnet habe. „Wir können jetzt mit Schwung weitermachen, weil uns Herzogin Helene geholfen hat, die ersten Jahre zu wachsen und unbeschadet agieren zu können“.

Die Herzogin war von der ersten Stunde an mit dabei, „weil gerade die großen Säugetiere und Vögel hierzulande oft zwischen wirtschaftlichen Interessen und grenzenlosem Anspruchsdenken der Menschen zerrieben werden“.

So war es wohl auch im vergangenen Jahr bei einem Halali. Gegen den Leiter der Forstverwaltung München erstattete Miller nun eine Anzeige wegen Strafvereitelung im Amt. Der Verstoß gegen das Tierschutzgesetz habe bei einer Drückjagd stattgefunden, die laut Miller völlig aus dem Ruder gelaufen sei. Die Hunde hätten weit über Reviergrenzen hinaus Rehe „buchstäblich zu Tode gehetzt“.

So verändert sich das Tor zum Tegernsee

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Nachdem alteingesessene Familien ihre Immobilien veräußert haben, entsteht nun ein gewaltiges Bauvorhaben am sogenannten „Viehhallenplatz“ gegenüber dem Maximilian in Gmund. Alte Gebäude, die den Ort einst prägten, werden ab kommenden Montag abgerissen.

Das alte Gebäude an der Tegernseer Straße in Gmund wird ab kommenden Montag abgerissen.

Am kommenden Montag geht es los. Am sogenannten „Viehhallenplatz“ in der Tegernseer Straße 8 im Gmunder Ortszentrum gegenüber dem REWE-Supermarkt beginnt der Abriss. Das Apothekengebäude, die Reinigung und das Wäschegeschäft, welches bereits leer steht, müssen wie im vergangenen Jahr berichtet einen neuen Ensemble weichen. Entstehen sollen dann zwei Wohn- und Geschäftshäuser. Für die dafür nötige Änderung des Bebauungsplans stimmte die Gmunder Gemeinderäte bereits im vergangenen April einstimmig.

Seit 1918 befand sich das frühere Stallgebäude des Gasthofs Herzog Maximilian von Bayern im Besitz der Familie Glasl, einer Erbengemeinschaft. Vor rund eineinhalb Jahren verkaufte die Familie das Haus dann an den Gmunder Bauunternehmer Christian Werth. Dieser hatte sich 2013 in Gmund mit der CW Baumanagement, der CW Baudienst und der CW Bauprojekte GmbH selbstständig gemacht, nachdem er den Bau der Realschule als öffentlich-privates Partnerschaftsmodell betreut hatte.

Kein Denkmalschutz – trotz Historie

Obwohl das Gebäude seit 1399 das frühere Stallgebäude des Gasthofs Herzog war und noch heute markante Malereien die Außenfassade zieren, steht es nicht unter Denkmalschutz. Werth lässt den Gebäudekomplex nun ab kommenden Montag abreißen. Nach letztem Stand sind dort insgesamt 22 Eigentumswohnungen geplant. Zuerst hatte Werth mit zehn geplant, im Juli vergangenen Jahres stieg die Zahl dann auf 13. Sie sollen in dem nördlichen Trakt mit 40 x 13 Metern und im südlichen mit 23 x 11,50 Metern untergebracht werden.

Außerdem sind noch zwei Büros, zwei Läden und ein Cafe geplant. Unter anderem soll der Rosso-Eigentümer Salvatore Rizzo ein Tagescafe im neuen Areal übernehmen. Dazu passt auch die Aussage von Werth, der im vergangenen Jahr gegenüber der TS erkärte: „Die Bewerber kommen alle aus Gmund“. Gewaltig ist der Eingriff in den Untergrund. Drei Untergeschoße sollen Kellerräume und 45 Stellplätze aufnehmen. Weitere sechs Parkplätze sind oberirdisch vorgesehen.

So sollen die Gebäude gegenüber dem Maximilian nach der Fertigstellung aussehen.

Einzige Bedingung der Familie Glasl beim Verkauf: Die Reinigung Rebelein soll dort wieder Geschäftsräume erhalten. Während der Bauphase wollte Agota Rebelein ihren Laden in die Räume der CW Baudienst auf der anderen Seite der Tegernseer Straße verlegen. Doch nun ist alles offen. So erklärt Rebelein, als einzig verbliebene Geschäftsinhaberin, gegenüber dem Merkur: “Es gibt nur vage Gespräche mit Herrn Werth über meine Zukunft.” Die Situation beschreibt sie als “ungut” und verweist auf ihre Anwälte.

Genauso so offen wie die Zukunft der Rebeleins, ist die Frage nach der Fertigstellung des Komplexes. Zwar erklärte Werth vor wenigen Monaten, dass man Ende 2018 mit dem Bau fertig sein wolle. Daher erscheint auch der Abriss, der kommenden Montag beginnt, nur folgerichtig. Doch eine offizielle Genehmigung des Bauantrags liegt nach Informationen des Landratsamtes aktuell noch nicht vor.

Die eigene Tochter für Kinderpornos missbraucht?

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Weil er kinderpornografisches Material ins Internet hochgeladen und seine Tochter schwer sexuell missbraucht haben soll, ermittelt die Miesbacher Kripo gegen einen Vater aus dem Landkreis. Der 27 Jahre alte Mann wurde vor wenigen Tagen festgenommen.

Wie die Polizei meldet, führten die Kriminalpolizeistation Miesbach und die Zentralstelle Cybercrime Bayern bereits seit einigen Monaten Ermittlungen gegen den 27-jährigen Mann aus dem Landkreis Miesbach durch. Er soll kinderpornografisches Inhalte ins Netz gestellt haben. So kamen ihm die Ermittler Ende November 2017 auf die Schliche. Bei einer Hausdurchsuchung am 9. Januar wurde dann unter anderem ein Computer sichergestellt. Cybercrime-Spezialisten werteten das Material aus.

Anfang Februar stand für die Beamten dann fest: Der Mann besitzt nicht nur pornografisches Material, er missbrauchte wohl auch seine Tochter, um dieses zu produzieren. Die Ermittler gehen davon aus, dass er das Mädchen zu diesem Zweck über einen Zeitraum von zwei Jahren hinweg schwer sexuell missbraucht haben soll. Um das Kleinkind vor weiteren Taten zu schützen, wurde der Mann am 10. Februar in seiner Wohnung verhaftet.

Zeit für Veränderung

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Du interessierst dich für Trachtenmode oder Blumen und Gärten? Du wolltest schon immer mal Gutes tun oder kreativ Räume gestalten? Dann wirf mal einen Blick in unsere Jobs der Woche.

Gut Kaltenbrunn sucht einen Chef de Partie.

Dirndl und Lederhose

Die Trachtenalm Rottach-Egern sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n Textilverkäufer/in im Bereich Trachtenmode. In Vollzeit oder Teilzeit berätst du die Kunden fachlich orientiert und baust dir dabei Stammkunden auf. Voraussetzung für diesen Job ist ein gutes Gefühl für Trends, Stil und Geschmack, Spass am Umgang mit Kunden und hochwertiger Ware sowie entsprechende Berufserfahrung im textilen Bereich.

Leidenschaft, Power und Einsatz gefragt

Lust, loszulegen und deine Talente als Chef de Partie (w/m) in Vollzeit auf Gut Kaltenbrunn einzubringen? Mitbringen muss man eine erfolgreich abgeschlossene Kochausbildung, ein umfassendes fachliches Know-How für alle Positionen und bereits einige Jahre Berufserfahrung in anerkannten Häusern. Dafür wird ein Arbeitsplatz in einer atemberaubenden Landschaft und kostenloser Verpflegung geboten.

Mit Schubkarre und Gießkanne

Die Firma Blumen und Garten Reichl sucht ab sofort eine/n Gärtnermeister (m/w) in der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau in Bad Wiessee. Das Arbeitsgebiet erstreckt sich rund um den Tegernsee, wo Gärten gepflegt und kleine und große Außenanlagen komplett neu gestaltet werden. Wichtig dabei ist neben dem Besitz eines Führerscheins eine Begeisterung an der gärtnerischen Arbeit und Spaß an Umgang mit Kunden. Hier geht´s zur Bewerbung.

Helfen in der Not

Der Caritasverband der Erzdiözese München und Freising e.V. sucht für sein Caritas-Zentrum Bad Tölz-Wolfratshausen zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n Sozialpädagogin/en (Diplom oder BA/Master) in Teilzeit. Deine Aufgaben umfassen die Einzelberatung und Beratung von Helferkreisen zum Engagement für und mit Flüchtlingen, die Vermittlung von Einsatzmöglichkeiten sowie die Zusammenarbeit mit allen Akteuren der Asyl- und Flüchtlingsarbeit. Verantwortungsvolle und vielseitige Tätigkeiten als auch ein kompetentes und engagiertes Team erwarten dich bei diesem Job.

Einsatz in 4 Wänden

Die Neumeier GmbH & Co. KG zählt im Bereich Innenarchitektur, Bauplanung und Einrichtung zu den führenden Unternehmen in Deutschland und suchen eine/n Projektleiter/in Innenausbau in Vollzeit für den Standort Holzkirchen. Dein neuer Arbeitsplatz beinhaltet anspruchsvolle und kreativ fordernde Projekte, hervorragende Karrierechancen und ein angenehmes Betriebsklima. Vorausgesetzt wird eine abgeschlossene Handwerkslehre mit entsprechender Weiterbildung (z.B. Holztechniker oder Raumdesigner), eine selbstständige Arbeitsweise und Eigenschaften wie Zuverlässigkeit und Flexibilität. Bewerben kann man sich hier.

Heute war nicht der passende Job dabei? Kein Problem, denn dies war nur ein kleiner Auszug der großen Anzahl an aktuellen Jobs. Auf Oberland-Jobs.de werden derzeit knapp 1.200 freie Stellen aus den unterschiedlichsten Bereichen angeboten. Und es kommen täglich neue Stellenangebote hinzu. Klicken Sie auch auf den „Gefällt mir“ Button der Oberland Jobs Facebook-Seite und nutzen Sie Ihre Chancen.


BOB fällt von Platz 18 auf 20

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Im Qualitätsranking der BEG ist die Bayerische Oberlandbahn um zwei Plätze nach hinten gerutscht. Für den BOB-Chef Bernd Rosenbusch – aufgrund der Gesamtpunktzahl – trotzdem ein Grund zur Freude.

Nicht an jeder Verspätung ist die “BOB” schuld. Trotzdem rutscht das Unternehmen laut aktuellem BEG-Ranking von Platz 18 auf Platz 20 ab.

Bis Ende Dezember 2017 hatten die Verantwortlichen der Bayerischen Oberlandbahn (BOB) Zeit, ihr Ergebnis im Qualitätsranking der Bayerischen Eisenbahn (BEG) zu verbessern. Obwohl die Regionalbahn seit Juli sogar mehr Qualitätspunkte bekam, rutschte sie dennoch von Platz 18 um zwei Plätze auf Platz 20 ab.

In den Jahren 2008/2009 lag die BOB noch im Minusbereich. Mit minus 64,26 Punkten startete sie die Bewertung und gelngte erst im Jahr 2016 in den positiven Bereich, als es 9,79 Punkte im Qualitätsranking der BEG gab. Während die BOB im Dezember 2017 ganze 8,12 Punkte im Bonusbereich bekam, erhielt sie jetzt sogar 4,18 Punkte mehr und erreichte damit insgesamt 12,3 Punkte von möglichen 100 – die beste Bewertung für die BOB-Verantwortlichen seit Einführung des Rankings.

Positiv bewertet: Kompetenz und Freundlichkeit

Ein Wert von Null im Punktesystem bedeutet, dass die Erwartungen der BEG gerade so erfüllt werden. Wer Minuspunkte hat, zahlt Strafe. Spitzenreiter im Jahr 2017 ist die Agilis-Nord mit 96,04 Punkten. Doch auch mit den aktuell 12,3 Punkten erhält die BOB eine Bonuszahlung.

Noch im Dezember hatte die BEG, erklärt, die Qualitätsverbesserungen der BOB resultierten aus Verbesserungen in der Außensauberkeit sowie den WC- und Sanitäreinrichtungen. Es habe weniger defekte WCs und insgesamt weniger Schmutz gegeben, so der Hauptgrund für das gute Abschneiden der BOB beim BEG-Ranking. Positiv bewerteten die Fahrgäste das Erscheinungsbild, die Kompetenz und die Freundlichkeit der Zugbegleiter.

Der Geschäftsführer der BOB, Dr. Bernd Rosenbusch / Archivbild

Trotz des schlechteren Rankings, freut sich Bernd Rosenbusch, Geschäftsführer der Bayerischen Oberlandbahn GmbH, über die kontinuierliche Entwicklung bei der Punktzahl.

Wir sind sehr stolz auf unsere Mitarbeiter, denn die gestiegenen Punkte sind auch ihr Verdienst. Wir analysieren jetzt, wie wir in anderen Bereichen auch noch besser werden können und werden alles daran setzen, dass wir auf dem Treppchen weiter nach oben klettern.

Der Meridian, der ebenfalls zur Bayerischen Oberland GmbH gehört und von München/Holzkirchen in Richtung Rosenheim verkehrt, liegt mit einigem Abstand und 33,86 Punkten auf Platz 9. Erstmals nahm der Meridian 2014 am Ranking teil. Das Ergebnis damals: minus 12,11 Punkte. Schon ein Jahr später hatte er den grünen Bereich erreicht (7,13 Punkte) und sich dann weiter gesteigert.

Das aktuelle Qualitätsranking ist unter www.beg-qualitaetsranking.de abrufbar.

Tegernseer Märchenwald

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Unter dicken weißen Hauben verstecken sich die Fichten und Tannen im Tegernseer Bergwald. Als würden sie schützend ihre dunkelgrünen Äste über sagenhafte Gestalten breiten, die darunter ihr (Un)Wesen treiben: Zwerge, Wichtel, Berggeister und Riesen …

In Wirklichkeit sind die meisten Besucher der verschneiten Hänge in ihren farbenfrohen Gewändern und Hauben zwar gar lustig anzusehen – doch als Tourengeher und Rodler eher irdischen Ursprungs. Und statt nach verborgenen Schätzen suchen sie viel mehr nach dem märchenhaften Glück der Winterfreuden!

Das aktuelle TS-Kalenderblatt mit einem Bild von Insa Calsow.

Lieber Mautflüchtling …

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Pünktlich zum Bettenwechsel in den Skigebieten rollt die Blechlawine durch das Alpenvorland samt dem Tegernseer Tal. Inklusive etlicher Urlauber, die der Maut in Österreich aus dem Weg gehen wollen. Eine Spurensuche.

Bei der “Abkürzung” über den Tegernsee spart man zwar keine Zeit, dafür aber die Vignette.

Lieber Mautflüchtling,
am Wochenende brichst du nun wieder über die deutsch-österreichischen Grenzregionen herein und ich frage mich immer, warum du das dir und den Anwohnern eigentlich antust. Ich habe mir mal ein paar Gedanken gemacht, um dich verstehen zu können.

Jahr für Jahr brichst du in Bälde bei dir zu Hause auf, um pünktlich und mit Sack und Pack bepackt die österreichischen Skiregionen heimzusuchen. Die Schweiz ist dir ja schließlich zu teuer. Aber schlau wie du bist, fährst du natürlich nicht über die Inntal-Autobahn, um in Tirol einzufallen, sondern tuckelst wie Tausende andere gemütlich über Tegernsee und Achensee, quetschst dich durch Mittenwald oder quälst dich und deine quengelnde Bagage hinter einem LKW oder einem Reisebus über den Fernpass.

Irgendwo muss man ja sparen

Klar, so ein Skiurlaub ist teuer. Grob geschätzt haut eine vierköpfige Familie in einer Woche mit Hotel, Skipass und Skischule locker 2.000 Euro auf den Putz. Wenn es denn reicht. Irgendwo muss sich da ja Sparpotential finden lassen. Mit dem Liftbetreiber über einen Rabatt diskutieren – du seist ja schließlich eine ganze Woche da? Aussichtslos! Mit dem Inhaber der Skischule verhandeln wollen – es gäbe ja genügend andere Skischulen, wo du hingehen könntest, wenn du nicht eine Vergünstigung bekommst? Viel Glück dabei!

Da bietet sich diese blöde Vignette – das Pickerl – natürlich an. Kann ich verstehen, dass du da hellhörig wirst. Warum sollst du für die Fahrt ins Skigebiet 9 Euro bezahlen, wenn du es auch kostenlos haben kannst? Nur hierzulande sollen die anderen möglichst bald zahlen, wir sind ja ein Transitland. Und die Zeitersparnis gibt es ja nun auch fast nicht mehr, seitdem auf der Inntal-Autobahn nur noch mit maximal 100 km/h gefahren werden darf. Dann lieber zeigen, wofür man sich einen SUV gekauft hat und über den Achenpass kurven.

Die Landschaft ist doch so schön

Du entgegnest mir jetzt natürlich, dass dich bei deinem 2.000-Euro-Urlaub in deinem 60.000-Euro-Auto die 9 Euro nicht weiter interessieren. Du flüchtest ja auch gar nicht vor der Maut, du fährst mit voller Absicht über den Tegernsee, weil es da ja so schön ist, wenn man zum Fenster rausschaut. Zugegeben, der gemeine Münchner sieht das genauso, weswegen er sich beim kleinsten Sonnenstrahl am Samstag und Sonntag auf den Weg zum Tegernsee macht, um pro Richtung geschlagene zwei Stunden im Auto zu verbringen.

Der bleibt dann aber wenigstens auch dort und schaut nicht nur zum Fenster (höchstens dem vom Bräustüberl) raus. Du dagegen sitzt im Auto, erfreust dich des Sees, wie er da so malerisch eingebettet zwischen den Bergen liegt, während deine Frau neben dir schläft und deine Kinder auf dem iPad Disney-Filme schauen, um sie auch ja bis zur Ankunft still zu halten.

Eine Frage drängt sich mir aber auf: Wenn du es da so schön findest, warum bist du noch nicht auf die Idee gekommen, dort auch deinen Urlaub zu verbringen? Zu viel Durchgangsverkehr vielleicht? Oder ist dir das Skigebiet zu klein? Unter 100 Pistenkilometern kommt das nicht in Frage, weil du ja eine Woche lang Abwechslung brauchst, am Ende aber trotzdem immer wieder die gleiche Piste fährst, weil die schließlich den ganzen Tag Sonne hat?

Ein Haus im Grünen

Jetzt stell dir doch aber mal Folgendes vor: Du wohnst in einem schönen beschaulichen Ort mitten im Grünen. Leider hat der Ort bis auf einen Bratwurststand nicht sonderlich viel zu bieten, während der Nachbarort den größten und schönsten Badesee überhaupt hat und so die Straße direkt bei dir vor dem Haus regelmäßig am Wochenende so verstopft ist, dass du dich nicht mal mehr traust, im Bademantel am Gartentor die Zeitung zu holen. Fändest du das toll?

Du möchtest das vielleicht nicht glauben, aber um solcher Heerscharen Herr zu werden, wurden unter anderem auch die Autobahnen gebaut. Die sollen eben verhindern, dass du dich mit den anderen Mautflüchtlingen durch die Gemeinden schiebst – quasi mitten in der Natur tonnenweise CO2 rausballerst – und dafür sorgen, dass du am Ende schneller an dein Ziel kommst. Und eins sei dir versichert: Wenn sich einer dieser ebenfalls mautsparenden LKW mal wieder um die x-te Spitzkehre schlängelt und du dahinter mit 10 km/h hertrottest, wirst du dir die Autobahn herbeisehnen.

Und die Moral von der Gschicht …

… die Maut, die zahlst du trotzdem nicht. Aber vielleicht, lieber Mautflüchtling, denkst du jetzt doch mal darüber nach, wie sinnvoll es wirklich ist, den 9 Euro zu entgehen. Verschwende ein paar Gedanken an die Anwohner, an die Natur und an dein Nervenkostüm. Sie alle werden es dir danken.

*Ach ja: Bitte alles nicht so ernst nehmen. Den Kern aber schon.

Diese Leserstimme von Andreas Gruhle erschien vor einem Jahr. Ist aber immer noch sehr aktuell, wie wir finden.

Playboys. Priester. Politiker

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Schon immer haben einige wenige einheimische Familien die Geschicke der Menschen im Tegernseer Tal bestimmt. Sie haben sich eingemischt in Politik und Wirtschaft. So wie die Familie von Preysing aus Gmund – manchmal Playboys, öfter Politiker und ab und zu sogar Pioniere.

Zwischen extrovertiert und politisch-bodenständig – Christoph von Preysing und Franz von Preysing

Mitglieder des weit verzweigten Clans Von Preysing stiegen in den vergangenen Jahrhunderten bis in den Grafenstand auf und wirkten in vielen gesellschaftlichen Bereichen mit. Auch im Tegernseer Tal haben sie sich als Priester, Politiker oder Pioniere verdingt. Oder auch mal als „Playboy“.

Der Unternehmer-Playboy

„Wo hat SAT.1 bloß dieses Großmaul aufgerissen?“, titelte die BILD-Zeitung anlässlich der Teilnahme von Christoph von Preysing im Jahr 2009 bei der Seifenoper „Gräfin gesucht“. Der Tegernseer mit der blaublütigen Familie im Rücken fängt hauptberuflich Fische, nebenberuflich Frauen – so das Image, das die „BILD“ ihm damals gab.

In der Sendung gab Christoph von Preysing einen adeligen Angeber. Blaues Blut – aber nix in der Tasche? „Fischen ist wie Hartz IV – nur man muss arbeiten“, soll er damals der BILD gesagt haben. Ob sein Image stimmt, das muss jeder selbst beurteilen. Angeblich, so die BILD, hatte er noch nie eine feste Freundin, dafür aber dutzende Affären. „In Sachen Frauen bin ich ein böser Schlingel“, so seine Einstellung vor Jahren.

Und auch wenn sich das inzwischen geändert haben sollte – Christoph von Preysing ist mittlerweile erfolgreich als Fisch-Unternehmer und Gastronom – so ist es gut, dass er gleich mehrere Geistliche in der Familie hatte. Dann sollte es auch mit der Absolution klappen.

Priester

Johann Franz von Preysing war einst Bischof von Chiemsee (1670–1687), Konrad Graf von Preysing (1880–1950) der Bischof von Eichstätt und Berlin, später Kardinal sowie entschiedener NS-Gegner. Und Konrad Kardinal von Preysing (1880–1950) wurde gar auf einer Briefmarke der Deutschen Bundespost im Jahr 1980 verewigt.

Auch Albert Graf von Preysing, geboren am 11. Juli 1883 (gestorben 14. Oktober 1946) in Kronwinkel bei Landshut, scheint einer aus dem Clan gewesen zu sein, der dem weltlichen entsagte. Er entschied sich dazu, Theologie zu studieren. Von 1920 bis 1926 war er Pfarrer in Gmund und zählt heute zu den Ehrenbürgern der Gemeinde.

Die genaue Konstellation zu Christoph oder dem amtierenden Gmunder Bürgermeister Georg von Preysing darzustellen, scheint bei den zahlreichen Kindern und Kindeskindern, die der Clan hervorgebracht hat, schier unmöglich. Fest steht, dass die Familie im 18. Jahrhundert zu den bedeutendsten Geschlechtern des bayerischen Adels gehörte. Bereits um 1135 begann die Stammreihe mit Adalhart de Prisingen. Namensträger traten im Gefolge der Wittelsbacher als Ministeriale auf.

Burg Kronwinkl / Foto: Hans-Dieter Hunger

Ältester Stammsitz war Langenpreising. Doch schon früh erfolgte die Übersiedlung nach Burg Kronwinkl bei Eching, die sich noch heute im Besitz der Familie befindet. Bereits ab der zweiten Hälfte des 12. Jahrhundert bekleideten die von Preysings wichtige Hofämter in den Herzogtümern Oberbayern und Niederbayern.

Zu den Besitzungen in unserer Region zählten unter anderem Schloss Hohenaschau, Schloss Neubeuern, Flintsbach am Inn, Riedering, Bernau am Chiemsee oder Hechendorf. Etliche Zweige starben im Laufe der Zeit aus. Doch die Linie Lichtenegg erhielt im Jahre 1766 das Grafendiplom und seit 1818 die erbliche Reichsratswürde. Die Linien Preysing-Lichtenegg und die daraus hervorgegangene Linie Preysing-Lichtenegg-Moos existieren bis heute.

Pionier der Bauern

Gutes tun – das können nicht nur Priester. Einer der Clanmitglieder der Preysings hatte sich besonders für die Bauern verdient gemacht. Der als „Almvater“ bekannt gewordene Georg Fischhaber (1886 bis 1964) hatte nach dem Zweiten Weltkrieg die neuen Bedarfe in der Landwirtschaft erkannt.

Damals mussten zahlreiche Bauern ihre Almen aufgeben, weil die finanziellen Mittel oft nicht mehr reichten und man sich dann lieber dafür entschied, den heimatlichen Hof zu retten. In dieser Zeit – im Jahre 1947 ‒ gründete der rührige Bauer, der „Unterbuchberger“ aus Gmund, den Almwirtschaftlichen Verein Oberbayern als zwanglose Vereinigung. Als „g’standener Almbauer“ vertrat er seine Berufskollegen mit großem Sachverstand und Schlagkraft und setzte sich für ihre Belange ein.

Politiker

Auch politisch Tätige hat der Clan zu Hauf hervorgebracht. Als Politiker wird beispielsweise Johann Maximilian IV. Emanuel von Preysing (1687–1764) genannt. Conrad von Preysing (1843–1903) sowie Max von Preysing-Lichtenegg (1849–1926) waren sogar Mitglied im Deutschen Reichstag, und Karl Graf Freiherr von Altenpreysing gen. Kronwinkl Preysing verdingte sich als Abgeordneter des Bayerischen Landtages.

Georg von Preysing ist Noch-Bürgermeister in Gmund / Archivbild

Aktuell leitet, bereits seit 18 Jahren, Georg von Preysing – der Onkel von Christoph ‒ die Geschicke im Gmunder Rathaus. Doch dessen dritte Amtsperiode endet bald. Kommenden Sonnntag steht die Bürgermeisterwahl an und Preysing Senior will mit seinen 64 Jahren nicht mehr antreten, auch wenn er das noch theoretisch könnte.

Doch in der Bütt steht auch gleich wieder der Nächste der Familie: Franz von Preysing, CSU-Gemeinderat und Sohn des amtierenden Rathaus-Chefs. Der 39-Jährige sieht sich als Erneuerer, tritt gegen zwei andere Kandidaten an und möchte die politische Linie des Clans gerne weitertragen. So dass es nach dem 25. Februar heißt – die Preysings: weniger Playboys, mehr Politiker.

Die Luftpiloten vom Tegernsee

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Die Luftschiff-WM im Tegernseer Tal ist in vollem Gange. Die Giganten der Lüfte sind auch heute über dem See zu beobachten. Aber einen Wermutstropfen gibt es heuer.

XXXL-Luftschiffe waren heute am Tegernseer Himmel zu sehen./ Foto: F.Wolf

Seit Donnerstag läuft sie – die erste Luftschiff-Weltmeisterschaft im Tegernseer Tal. Neun Piloten sind angetreten, um für den Titel zu kämpfen, der nur so selten vergeben wird. Die letzte Luftschiff WM fand vor acht Jahren in Frankreich statt. Davor war meist Russland Austragungsort. Rund drei Jahre Vorlauf brauche man, um ein solche Event zu ergattern, weiß Organisator Helmut Seitz. „Uns hat geholfen, dass die Europameisterschaft so gut lief.“

Eine Woche lang werden die Teams in unterschiedlichen Wettkämpfen gegeneinander antreten. Am 22. Februar wird es dann einen neuen Weltmeister geben. In den letzten Tagen waren die Wetterverhältnisse nicht immer optimal. Nicht alle Wettkämpfe konnte wie geplant ausgetragen werden. Bis jetzt seien drei von acht Flügen möglich gewesen, sagt Seitz. Wettereinschätzungen seien derzeit nicht möglich. Flug 1 werde morgen offiziell gesetzt. Dann steht fest, wer aktuell vorne liegt.

Schweiz scheidet aus

Am Samstag ging gar nichts. Am Sonntag nur vormittags. Heute lief dann endlich alles glatt und die Piloten konnten gleich zwei Aufgaben erfüllen. Und die aktuelle Wettersituation lässt voraussichtlich einen weiteren Start der Luftschiffe ab 14.15 Uhr zu. Die Luftschiffe werden wieder an der Naturkäserei starten.

Einen Wermutstropfen gibt es jedoch schon. „Die Schweiz ist wegen eines technischen Defekts ausgeschieden“, so Seitz. Damit sind jetzt nur noch acht Teams im Rennen um den Pokal. Erst am Donnerstag wird sich entscheiden, wer sich die nächsten Jahre Luftschiff-Weltmeister nennen darf. Bis dahin heißt es Daumen drücken, dass die Wetter- und Windverhältnisse stimmen und die Giganten in die Lüfte steigen können. Hier gibt’s alle aktuellen News zu den Starts.

So sah es heute aus / Bilder: Felix Wolf:

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