So richtig will der Winter doch noch nicht ankommen im Tal. Zwar ist es vor allem nachts schon zapfig kalt. Am Wochenende kommt aber erstmal der Föhn zurück.
Heute Morgen waren die Wiesen am Tegernsee mit Frost überzogen / Quelle: Nina Häußinger
Trübe Tage – und ab und zu blitzt die Sonne mal durch die Wolken. So ist die Wetterlage aktuell am Tegernsee. „Zur Zeit hat sich bei uns eine Nebellage festgesetzt. Die Tiefdruckgebiete haben sich in die Biskaya zurückgezogen und wir liegen in einer südlichen Strömung, die sehr milde Luft über die Alpen schafft“, erklärt unser Wetterfrosch aus Schaftlach Hans Wildermuth.
Allerdings kann sich diese Luft noch nicht bis zum Boden durchsetzen, dort liegt eine feuchtkalte Luftschicht, in der sich das Nebeltreiben abspielt. Mal zieht sich der Nebel ins Vorland zurück, dann flutet er wieder die Täler. Der Frosch weiter:
Das Wochenende ist geprägt von einer markanten Föhnlage. Sie hat am Samstag ihren Höhepunkt und kann die Nebelschicht auch mal dauerhaft wegräumen.
Ungewöhnlich mild wird es dann auf den Bergen mit um die zehn Grad in 1500 Meter Höhe – allerdings nicht wolkenlos – mit mehr Wolken am Samstag als am Sonntag. In den Tälern und im Vorland, wenn sich der Nebel oder eine Dunstschicht hält, werden kaum fünf Grad erreicht, ansonsten wird es deutlich wärmer. „Am Samstag, wenn der Föhn bis in die Täler durchgreift, kann die Temperatur über zehn Grad ansteigen. Das gilt besonders für Süd-Nord ausgerichtete Täler, wie das Tegernseer Tal oder das Isartal, es kann auch richtig stürmisch werden“, so Wildermuth.
Nebelgrenze bei Gmund / Quelle: Peter Posztos
Am Sonntag schwächelt der Föhn zwar, bestimmt aber weiterhin das Wettergeschehen. Gegen Abend hört er langsam auf. „Trotzdem kann man nicht von einem Föhnzusammenbruch sprechen, da kein Frontdurchgang stattfindet. Es bleibt auf jeden Fall über das ganze Wochenende trocken, das ist sicher“, meint der Schaftlacher Wetterfrosch.
Woher kommt der Föhn eigentlich?
Verursacht wird die Föhnlage von unwetterartigen Entwicklungen im westlichen Mittelmeer und über Südfrankreich, die Starkregenfälle dort tangieren uns aber nicht. Auch die Südalpen werden wieder von heftigem Regen in den Tälern und Schneefällen in den Hochlagen geplagt – dieses Mal mehr westlich im Bereich Piemont.
Nach Föhnende wittert am Montag der Nebel wieder seine Chance und versucht die Täler und das Vorland zurückzugewinnen. Am Dienstag zieht aus Westen eine schwache Störung herein, die sich besonders in mehr Bewölkung bemerkbar macht und den Nebel etwas aufmischt. Falls es regnen sollte, dann nur wenig.
Ab Wochenmitte unbeständig
Ab Wochenmitte kommt eine stärkere Südwestströmung in Gang, mit der weiterhin milde Luft einströmt und auch eine gewisse Unbeständigkeit aufkommt, dazwischen gibt es föhnige Phasen. Nebel wird dann kein Thema mehr sein.
Diese Entwicklung setzt sich nach aktueller Erkenntnis bis ins Wochenende fort. Bis dahin ist weiterhin kein Wintereinbruch in Sicht, vielmehr wird die nicht allzu mächtige Schneedecke auf den Bergen eher an Substanz verlieren.
„Nach dem Wochenende, das ist allerdings noch lange hin und außerhalb des hier üblichen Prognosezeitraums, erkennt der aufmerksame Wetterfrosch Anzeichen für eine Umstellung der Wetterlage auf eine winterliche Form“, meint der Frosch abschließend.
Nebel ab Gmund Richtung Holzkirchen / Quelle: Hans WildermuthAufnahme vom Gassler Berg. Interessant die scharfe Abgrenzung des Nebels von der Umgebung und der herausragende Taubenberg. / Quelle: Hans WildermuthIn Kreuth ist heute strahlender Sonnenschein / Quelle: Martin Calsow
Gestern Nachmittag ist ein Ersatzzug des Meridian entgleist. 100 Menschen befanden sich im Zug. Laut Medienberichten wurde eine Person leicht verletzt. Es kommt weiterhin zu Behinderungen.
Gestern Nachmittag ist an der Hackerbrücke ein Meridian entgleist / Quelle: Lino Mirgeler
Gegen 16 Uhr ist gestern Nachmittag ein Zug des Meridian an der Hackerbrücke in München entgleist. Im Zug befanden sich rund 100 Fahrgäste. Sie seien Richtung Bahnhof Hackerbrücke evakuiert worden, heißt es von Seiten der Pressestelle. Laut Medienberichten wurde mindestens eine Person leicht verletzt. Die Pressestelle des Meridian erklärt weiter:
Zu den Ursachen der Entgleisung können zum jetzigen Zeitpunkt keine Aussagen gemacht werden, da zunächst die Untersuchungen abzuwarten sind.
Beim entgleisten Zug handelt es sich wohl um einen Ersatzzug. Fabian Amini, Geschäftsführer der Bayerischen Oberlandbahn GmbH erklärt: „Den Ersatzzug haben wir zur Entlastung des Meridianverkehrs bei dem Dienstleister TRI beauftragt, der diesen eigenständig mit eigenem Personal und Fahrzeugen fährt. Wir haben TRI bereits mehrfach beauftragt und sie fahren diesen Ersatzzug seit April dieses Jahres montags bis freitags je ein Mal morgens von Kufstein nach München und nachmittags zurück. Bisher wurden die Leistungen reibungslos und ohne irgendwelche Komplikationen für uns erbracht. “
Aufgrund der blockierten Gleise kommt es bis zur Räumung der Strecke zu Einschränkungen im Regionalverkehr. Die Ostallgäu-Lechfeldbahn wendet vorzeitig in München Pasing. Der Meridian verkehrt nicht zwischen München Hauptbahnhof und München Ostbahnhof. Die Meridian-Züge von bzw. nach Kufstein enden bzw. beginnen in Rosenheim. Fahrgäste von Kufstein nach München können ab Rosenheim den Meridian von Salzburg nach München nutzen. Dieser hält allen Unterwegshalten, an denen sonst der Kufsteiner Meridianzug hält, damit Fahrgäste zu- und aussteigen können.
Engpässe Richtung Salzburg möglich
Anders als wegen des Salzburger Christkindlmarkts geplant verkehren die Züge jedoch nicht mit drei Zugteilen, sondern – aufgrund der geringen Bahnsteiglängen an den Unterwegsbahnhöfen zwische Rosenheim und München – mit nur zwei Zugteilen, wodurch es zu Kapazitätsengpässen kommen kann. Für diese bittet das Meridianteam um Verständnis. In der Gegenrichtung können die Fahrgäste aus München nach Kufstein den Meridianzug Richtung Salzburg bis Rosenheim nutzen und in Rosenheim Richtung Kufstein umsteigen. Die Züge der BOB sind von der Sperrung am Münchner Hauptbahnhof nicht betroffen.
Die entgleisten Fahrzeuge sollen mit einem Kran eingegleist werden, der voraussichtlich heute in den frühen Morgenstunden eintreffen wird. „Wir bedauern dieses Ereignis außerordentlich und besonders auch den Schreckmoment, den dieses Ereignis bei unseren Fahrgästen sicherlich ausgelöst hat“, so Fabian Amini, Geschäftsführer der Bayerischen Oberlandbahn GmbH. „Es ist mir und uns bei der Bayerischen Oberlandbahn wichtig zu sagen, dass wir ein offenes Ohr für unsere Fahrgäste haben: Die Kolleginnen und Kollegen des Kundenservice sind telefonisch rund um die Uhr unter 08024 997171 erreichbar.“
Johann Schmid sitzt schon seit mehr als 20 Jahren am Gmunder Ratstisch. Gemeinsam mit Barbara von Miller führen sie die Kandidaten-Liste für 2020 an. Wer zur nächsten Wahl an deren Seite stehen will, steht jetzt fest.
Die anwesenden SPD-Kandidaten bei der Aufstellungsversammlung rund um Johann Schmid (vo. 2. v. li.) und Barbara von Miller (vo. 3. v. li.) / Quelle: SPD Gmund
Am vergangenen Donnerstag, 21. November, erfolgte die Aufstellungsversammlung der Gmunder SPD. Insgesamt 19 Namen stehen auf der Kandidatenliste. PädagogInnen, HandwerkerInnen, KünstlerInnen, MedizinerInnen und StudentInnen stehen auf der KandidatInnen-Liste. Die Frauenquote ist hoch. Alle Namen findet man auf der Liste unten. Momentan vertreten neben Johann Schmid seine KollegInnen Barbara von Miller sowie Michael Huber die SPD im Gmunder Gemeinderat. Wie dies in Zukunft aussehen wird, wird sich dann zum Wahltag am 15. März 2020 zeigen.
Ziele sind klar formuliert
Die Ziele der SPD Gmund Liste für die nächsten sechs Jahre sind indes klar. Die „Roten“ wollen die Zukunft sozial und nachhaltig gestalten. Dazu gehört vor allem, die Bürgerinnen und Bürger zu beteiligen. Man kann sich neue Formen der Bürgerbeteiligung wie etwa ein „kommunales Vorschlagswesen“ vorstellen. In jedem Fall sollen langfristige Entwicklungsziele mit der Bürgerschaft abgestimmt werden.
Natürlich sollen das lebendige Kultur- und Vereinsleben für die Zukunft erhalten und gefördert werden, der kommunale Wohnungsbau fortgeführt und vielleicht auch eine Wohnraumtauschbörse ins Leben gerufen werden. Auch Betreuungs-und Pflegeeinrichtung für ältere Mitbürger im Gemeindebereich sowie ein bedarfsgerechtes Kinderbetreuungsangebot liegt der SPD-Gruppe am Herzen. Die geplante Hochwasserschutzmaßnahme sieht man dagegen nur bei Vereinbarkeit mit dem Ortsbild.
Wenn es nach der SPD geht, dann soll Gmund eine vorbildhafte Kommune werden. Die Schulwegsicherheit soll durch Beseitigung von Gefahrstellen im Rad- und Fußwegenetz verbessert, die Umwelt geschützt, und der Außenbereich geschont werden, wenn es um eine geordnete Ortsentwicklung geht. Auch ein kommunales Nahwärmenetz wäre sinnvoll und machbar, meinen die „Roten“. Und wo man kann, will man die Bürgerinnen und Bürger zur Energieeinsparung motivieren und dabei auch Hilfestellung anbieten.
Ein 62-jähriger Gmunder befand sich heute früh, am Sonntag den 24. November, gegen 3 Uhr morgens zu Fuß auf dem Weg nach Hause, als er in der Münchner Straße im Gmunder Ortsteil Dürnbach von drei angeblichen Kriminalpolizisten aufgesprochen wurde.
Die angeblichen Polizisten meinten, der Gmunder sollte sich ihnen gegenüber ausweisen. Da die Beamten sehr jung aussahen und mit einem alten Ford Fiesta mit Münchner Kennzeichen unterwegs waren, bat der Gmunder die Beamten, sich vorher auszuweisen. Der Gmunder hatte also berechtigte Zweifel an der Echtheit der Beamten. Der Gmunder fotografierte dabei mit seinem Handy das Fahrzeug der angeblichen Beamten samt Kennzeichen.
Aus diesem Grund wurden die drei angeblichen Polizisten wütend und entrissen dem Gmunder sein Handy im Wert von 800 Euro. Als er an der Fahrzeugtür sein Handy zurückforderte, wurde ihm gewaltsam die Tür gegen die Hüfte geschlagen, so dass er schlussendlich zu Sturz kam. Die drei angeblichen Täter flüchteten und verunfallten gegen 5 Uhr in Valley. Eine sofort eingeleitete Fahndung nach den flüchtigen Tätern verlief negativ.
Der leicht verletzte 62-jährige Gmund wurde mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus Agatharied gebracht, dort erstversorgt und anschließend wieder nach Hause entlassen. Die ersten Ermittlungen ergaben, dass das von den drei angeblichen Polizisten genutzte Fahrzeug bei einem Einbruch am 23. November aus einer Münchner Kfz-Werkstatt entwendet wurde.
Eigentlich ist es ja eher die Zeit um den Jahreswechsel, die einen dazu bemüßigt, Bilanz zu ziehen. Doch oft sind die Tage zwischen den Jahren so vollgestopft und träge zugleich, dass diese letzte Novemberwoche viel mehr zum Innehalten einlädt – und zum Träumen.
Morgenstimmung am Tegersee mit Blick auf Wallberg. / Quelle: Nina Häussinger
Zum Träumen davon, was für einen das Leben erst lebenswert macht. Was wahres Glück bedeutet und echte Erfüllung. Dabei geht es meist weniger um materielle Dinge, sondern vielmehr um den Alltag mit Familie, Beruf, Freizeit und Freunde. Ob das Leben stimmig ist. Und falls nicht, ob sich daran etwas verändern lässt.
Oft fragt man sich, was für das neue Jahr von Bedeutung ist. Träumen wir einfach mehr! Frühe Morgenstunden, wie diese am See, haben ihren ganz eigenen Zauber, sich seinen Herzensträumen zu widmen. Und sie erinnern einen gerne daran, dass darin der erste Schritt liegt, etwas in seinem Leben zu verändern. Und wenn es heute noch nicht klappt, dann vielleicht morgen…
Seit etwa fünf Jahren werden Liebhaber von hochwertigen Pralinen und Schokoladenkreationen im Wiesseer Ortszentrum fündig. Auf diesen Genuss werden Kunden ab dem neuen Jahr verzichten müssen, denn Eybel hat den Pachtvertrag gekündigt. Die Tristesse am Lindenplatz schreitet damit unvermindert voran.
Wieder ein Geschäft weniger in Bad Wiessee. Die letzten Tage der Schokoladenquelle. / Quelle: Klaus Wiendl
Im August machte Müller-Brot gegenüber von Eybel seine Back-Filiale dicht. Seither blickt man in der kleinen Fußgängerzone einmal mehr in gähnend leere Schaufenster. Nicht die einzigen im Ort. Über zehn Geschäftsräume stehen leer. Nun kommt ab dem neuen Jahr ein weiterer hinzu. Denn Andreas Eybel beendet den Pachtvertrag in Bad Wiessee, wie Doreen Hauptmann vom Unternehmen auf Anfrage bestätigt.
Zwar sei Wiessee ein „schwieriges Pflaster“, das wohl keinen Gewerbetreibenden „glücklich“ mache, jedoch sei dies nicht der Hauptgrund für die Schließung der Filiale, die sich gerade für das Weihnachtsgeschäft rüstet. Die „Veränderung“ in Waakirchen sei der Anlass. „Wir wollen da einfach moderner werden, das Sortiment umstellen und die neue Produktlinie verbreitern“, erklärt Hauptmann. Mit vielen modernen Kreationen gehe die traditionsreiche Schokoladenmanufaktur heute ganz neue Wege, wird im Internet geworben. Aromatische Gewürze, exotische Zutaten und frische Früchte würden die Schokoladenliebhaber mit auf eine Reise rund um die Welt nehmen.
Nur noch eine Eybel-Filiale
Neue Wege geht man am Firmensitz mit Events im Dark-Secret Café. Dafür brauche man die „Manpower“ eben in Waakirchen, anstatt sie auf Filialen aufzuteilen. Für Hauptmann und das Unternehmen sei es aus organisatorischen Gründen einfacher, alles unter einem Dach zu haben. Denn auch Eybel sei mit „Personalproblemen konfrontiert“, wie viele Firmen im Tegernseer Tal. Laut Hauptmann ist es schwer, Fachverkäufer zu finden.
Im Vordergrund der Schließung stehe eben der Handlungsaufwand. Man verdiene das Geld leichter, wenn man nicht immer alles von einem Ort zum anderen schieben müsse. Dennoch tue es „weh“, so die Schokoladen-Fachfrau, eine Filiale zu schließen, „aber wir haben es uns gut überlegt“. Als einzige Filiale bleibe nur noch das „Knusperhäuschen“, ein Traditionsgeschäft in Geretsried. Dafür gebe es derzeit keine Pläne, da es schon seit Jahrzehnten von einer Familie geführt werde. „Da werden wir nicht dran rütteln“.
In Bad Wiessee würden zwar Touristen und ältere Leute die Eybel-Produkte lieben, doch wenn man angesichts der Personalsituation den „Level“ nicht halten könne, bringe das eben nichts. Mit dem Café in Waakirchen würden Kunden ohnehin lieber dorthin kommen. Inzwischen aber gebe es von ein paar Geschäften auch Anfragen, ob sie Eybel-Pralinen in Wiessee verkaufen dürften. Hauptmann glaubt, „dass die wirklichen Fans der Schokomanufaktur keine großen Nachteile haben“.
Am Freitagnachmittag ist in München ein Ersatzzug des Meridian entgleist. Die Bergung ist mittlerweile abgeschlossen. Die Schienen müssen nun repariert werden. Unklar bleibt, warum der Zug überhaupt von der Strecke abkam.
Am Freitag ist an der Hackerbrücke ein Meridian entgleist / Quelle: Lino Mirgeler
Am Freitagnachmittag ist an der Hackerbrücke in München ein Ersatzzug des Meridian entgleist. Am Samstag musste ein Kran anrücken, um den Zug wieder auf die Gleise zu Stellen.
„Nach der Entgleisung des Ersatzzugs am Freitag liefen die Arbeiten zur Eingleisung der Fahrzeuge und Räumung der Strecke auf Hochtouren, um die vielbefahrene Strecke kurz vor dem Münchner Hauptbahnhof wieder verfügbar zu machen“, heißt es von Seiten der Pressestelle. Die Räumung der Strecke sei am Samstag nachmittags abgeschlossen worden.
Warum ist der Zug entgleist
Da jedoch die Eisenbahninfrastruktur am Ort der Entgleisung noch instandgesetzt werden muss, bleibt die Strecke München Hauptbahnhof – München Ost für die Meridianzüge nach und von Kufstein und größtenteils auch für die Züge nach und von Salzburg gesperrt. Die Züge beginnen bzw. enden daher meist in München Ost. Dies gilt auch für den entgleisten Ersatzzug, der ab heute wieder planmäßig im Einsatz sein wird. „Um den Fahrgästen, die die Ersatzzüge nutzen, die Möglichkeit zu geben, ihre Anliegen und Fragen direkt zu klären, werden Mitarbeiter von TRI kommende Woche die Fahrten ab Kufstein und ab München begleiten“, so der Pressesprecher weiter.
Die Meridianzüge von und nach Salzburg, die ab und bis München Hauptbahnhof verkehren können, müssen andere Gleise als gewohnt nutzen. Daher sind Fahrgäste gebeten, am Münchner Hauptbahnhof besonders auf die Durchsagen und Anzeigen zu achten. Warum es überhaupt zur Entgleisung des Zuges kommen konnte, ist derweil nicht bekannt. Von Seiten der Pressestelle der BOB heißt es:
Der Hergang des Vorfalls ist momentan noch Gegenstand von Ermittlungen der zuständigen Behörden, weswegen wir zu den Gründen, die zur Entgleisung geführt haben, nichts sagen können.
Die FDP bringt Spannung und Auswahl in den Landratswahlkampf. Die Partei schickt eine weitere Frau für den Landkreis Miesbach ins Rennen.
Die KandidatInnen der liberalen Liste. / Quelle: FDP
Die FDP bringt Spannung und Auswahl in den Landratswahlkampf. Mit großer Mehrheit wurde am vergangenen Dienstag, 19. November, Ursula Lex, von den Mitgliedern der Kreis-FDP, zur Landratskandidatin aufgestellt. Lex ist Kreisvorsitzende der FDP, Landesvorsitzende des Liberalen Mittelstands und seit Anfang des Jahres Kreisrätin in Miesbach. Weiter ist Lex Geschäftsführerin eines familiär geführten Handwerksbetriebes, Mutter und seit 36 Jahren verheiratet.
Einen Landkreis führen wie ein Unternehmen
In Ihrer Bewerbungsrede kündigte Lex an, im Falle ihrer Wahl, vor allem überparteilich und transparent zu arbeiten. „Ein Landkreis sollte wie ein Unternehmen, planvoll und mit klaren Zielen geführt werden. Wir stehen vor gewaltigen Herausforderungen. Deshalb ist es besonders wichtig, dass wir alle, frei von Parteiinteressen, neue intelligente Wege finden, aber auch bereits beschrittene, nachweisbar positive Wege weiter gehen“, so die Kandidatin.
Zu den größten und dringendsten Problemen zählt Lex Wohnraumknappheit und die kollabierende Infrastruktur im Landkreis. Sie sei sich völlig darüber im Klaren, dass man zur Bewältigung dieser Herausforderungen weitsichtig planen und langfristig denken müsse. „Vor allem brauchen wir kluge Lösungen, die zugleich Platz für das kaum zu bremsende Anwachsen der Bevölkerung und der dadurch notwendigen Infrastruktur schaffen, ohne unser größtes Kapital, die Naturfläche unnötig dafür zu opfern.“
Im Weiteren führte Lex aus, dass der Landkreis, um nicht zu überaltern, für junge Menschen und Familien attraktiver werden müsse. Dazu gehöre neben einer guten ärztlichen Versorgung, einem durchdachten Verkehrskonzept, günstigem Wohnraum und Arbeitsplätzen auch eine funktionierende Internet- und Mobilfunkversorgung. „Was soll es, groß von 5G zu reden, wenn wir nicht einmal ausreichend 4G zur Verfügung haben?“ Außerdem wolle sie Bürokratie abbauen und Kosten sparen:
Nur wemma zamm dean samma guad. Oder auf hochdeutsch, nur gemeinsam sind wir stark!
Nach der Wahl der Landratskandidatin stellte die Kreis-FDP auch ihre KandidatInnen für den Kreistag auf. Hier sind alle aufgeführt:
1. Ursula Lex, 2. Martin Eberhard, 3. Florian Hupfauer, 4. Anian Orlob. 5. Antje Helmers, 6. Lorenz Juffinger, 7. Nicole Maurer, 8. Melanie Maurer-Rack, 9. Daniel Sorcik, 10. Angela Stickel-Rack, 11. Dr. Claus Fahrer, 12. Senay Yavuz. 13. Guido Lex, 14. Jakob Ritzinger, 15. Thomas Merkl, 16. Michaela Lex, 17. Robert Rabitsch, 18. Klaus Freiburg, 19. Anita Ernst, 20. Alexander Lex, 21. Aleyna Yavuz, 22. Wolfgang Schneider, 23. Hildegard Weiß, 24. Dr. Paul Bingler, 25. Christine Gutberlet, 26. Markus Schneider, 27. Ebru Arslan, 28. Werner Dippold-Kiening, 29. Petra Gerling, 30. Andrej Berg, 31. Kurt Ludwig Gutberlet, 32. Monika Gossler, 33. Helena Berg, 34. Anna-Maria Dippold, 35. Sybille Fahrer, 36. Foad Sedgi, 37. Dirk Kreder, 38. Luba Berg, 39. Felix Gebauer, 40. Klaudia Zannoni-Orlob, 41. Reinhard Megele, 42. Eva Hupfauer-Silbernagl, 43. Johann Bayersdorfer, 44. Ramona Wolf, 45. Günter Gossler, 46. Anatoli Berg, 47. Jakob Isele, 48. Helma Mamber, 49. Reinhart Werner, 50. Johannes Kraus, 51. Heidemarie Schneider, 52. Helga Freiburg, 53. Sergay Berg, 54. Jutta Fischer, 55. Peter Griese, 56. Volker Stolz, 57. Alessa Quintess, 58. Jens Mamber, 59. Dr. Hiltrud Jaeger, 60. Herbert Hupfauer
Bei Traumwetter haben sich gestern zahlreiche Wanderer auf in die Tegernseer Berge gemacht. Die Bergwacht musste nachmittags zum Wallberg ausrücken.
Die Bergwacht musste gestern einen Mann am Wallberg retten / Quelle: Felix Albrecht
Das Wochenende war mild und warm am Tegernsee. Zahlreiche Wanderer waren in den Bergen unterwegs. Auf den Wallberg musste die Bergwacht Rottach-Egern am Sonntag mit 25 Personen ausrücken, das berichtet der Merkur. Auch Kollegen aus Hausham unterstützten mit eine Drohne bei der Suche.
Gesucht wurde um zirka 16 Uhr eine erschöpfte Person. Gegen 19.30 Uhr konnte ein 53-jähriger Mann aus Greiling unterhalb des Wallberggipfels gefunden werden. Er hatte sich mit dem seinem Hund auf den Weg zum Gipfel gemacht.
Die FWG stellt für das kommende Jahr einen Landratskandidaten. Der Mann ist kein Unbekannter.
Haushams Bürgermeister Jens Zangenfeind (stellvertretender Kreisvorsitzender FWG), Warngaus Bürgermeister Klaus Thurnhuber (FWG Bürgermeisterkandidat Warngau), Valleys Bürgermeister Andreas Hallmannsecker (Landratskandidat der FWG) und Norbert Kerkel (Kreisvorsitzender FWG). / Quelle: FWG
Die FWG stellt einen Kandidaten für die Landratswahl im kommenden März. FWG-Kreissprecher Norbert Kerkel und sein Stellvertreter und Haushams Bürgermeister Jens Zangenfeind stellten den Auserwählten am Sonntag vor. Andreas Hallmannsecker, aktueller Bürgermeister in Valley, will gegen den amtierenden Landrat Wolfgang Rzehak ins Rennen ziehen.
Der 64-Jährige ist sei 2008 Bürgermeister, Vater von vier Kindern und zweifacher Opa. Er setzt den Fokus auf die Themen: Landschaft, Wirtschaft, Tourismus und Verkehr. Vor allem die Zugverbindungen sollen seiner Meinung nach ausgebaut werden. Zweispurige Schienen oder doppelstöckige Züge.
Ebenso spricht er von bezahlbarem Wohnraum. Das sei zwar Sache der Kommunen, aber auch der Landkreis könne hier einen Beitrag leisten, wird Hallmannsecker im Merkur zitiert. Er wolle Dinge zur Chefsache machen.
Ministerpräsident Markus Söder pflanzt medienwirksam Bäume fürs Klima. Doch die Realität sehe anders aus, beklagen Tegernseer, die auf dem Höhenweg nach Gmund unterwegs sind. Sie befürchten den Kahlschlag eines intakten Mischwaldes.
Sie machten vor einem Monat den Anfang: Forstministerin Michaela Kaniber und Ministerpräsident Markus Söder beim Pflanzen von Laubbäumen. / Quelle: StMELF
Vor genau einem Monat starteten Söder und seine Forstministerin Michaela Kaniber im Forstenrieder Park in München das Zukunftsprogramm für Bayerns Wälder: Sie pflanzten vor allem Laubbäume als Basis eines jungen, klimastabilen Mischwalds. Insgesamt sollen in den kommenden fünf Jahren 30 Millionen neue Bäume in den staatlichen Wäldern in Bayern gepflanzt werden, um einen klimafesten Zukunftswald zu schaffen.
Soweit die hehren Absichten im Staatswald. Doch Marcus Staudacher von der Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal (SGT) und weitere Mitglieder erleben derzeit die Realität, zumindest im Privatwald. Nach ihrer Kenntnis würden sich die Wälder entlang des Tegernseer Höhenwegs jetzt in Privatbesitz finden, zuvor sollen sie der Kirche gehört haben.
Freie Sicht nun auf den Tegernsee. / Quelle: SGT
Staudacher von der SGT ist über „diesen radikalen Kahlschlag“ am Höhenweg entsetzt, denn er sieht dort einen „intakten Mischwald“. Deshalb könne für ihn auch keine forstliche Umbaumaßnahme vorliegen, „zumal auch zahlreiche alte Buchen gefällt wurden“. Denn auch private Waldbesitzer würden von staatlichen Fördergeldern profitieren.
“Notwenidige Maßnahme”
Aufklärung bringt nun eine Anfrage der TS beim Namensvetter Hans Staudacher im Tegernseer Rathaus. Der Geschäftsleiter bestätigt die Holzaktion. Jedoch würde es sich nach Rücksprache „mit dem verantwortlichen Förster um eine notwendige waldwirtschaftliche Maßnahme wegen des Käferbefalls der Fichten handeln und nicht um einen Kahlschlag“.
Auch viele Buchen wurden gefällt, nicht nur Fichten. / Quelle: SGT
Ein weiterer Grund sei die Gefährdung der Verkehrssicherheit durch das Eschentriebsterben. Hier besteht laut Hans Staudacher die Gefahr, dass Bäume oder Äste auf die Bahnstrecke oder auf den Wanderweg fallen. Die Stadt sei über die Maßnahme informiert worden. „Für die Beeinträchtigung des Wanderweges wurde eine verkehrsrechtliche Anordnung erteilt“.
So bleibt Marcus Staudacher als Trost nur ein Zitat von Eugen Roth: „Zu fällen einen schönen Baum, braucht’s eine halbe Stunde kaum. Zu wachsen, bis man ihn bewundert, braucht er, bedenk’ es, ein Jahrhundert.“
Wie groß wird das Camper-Eldorado? So hatte man sich noch im Februar gefragt. Jetzt liegt die Grobplanung vor. Ein kleiner „Europapark“ lässt grüßen.
Testlauf bestanden: In diesem Jahr durften hier Camper offiziell mit ihrem Wohnmobil stehen. / Bild: oedberg.de
„Im Gemeindegebiet haben wir sonst überhaupt nichts“, zeigte sich Bürgermeister Alfons Besel (FWG) dem Freizeitgelände am Oedberg positiv gegenüber. In der gestrigen Gemeinderatssitzung standen die Erweiterungspläne erneut auf der Agenda. Bereits viel wurde darüber gesprochen.
Reisberger stellt Erweiterungspläne vor
Besel fasste zusammen, dass das Angebot wichtig wäre sowohl für Einheimische als auch Urlauber und Tagesausflügler. Auch im ganzen Tegernseer Tal gebe es wenig Möglichkeiten, mit dem Wohnmobil zu übernachten. Begrüßen würde er auch die Zielgruppe der Radler sowie Alpenüberquerer. Weil das Areal so wichtig wäre, freue er sich, dass jetzt ein stimmiges Konzept vorliege.
Eigentlich unüblich in Gemeinderatssitzungen, erlaubte der Bürgermeister dem Betreiber Georg Reisberger, seine Pläne selbst zu erörtern. 50 Jahre gibt es den Oedberg nun schon als Skilift, erfuhr man zur Historie. Der Lift wurde ausgebaut. Vor zehn Jahren kam dann der Ganzjahresbetrieb mit Sommerrodelbahn und Spielplatz hinzu, etwas später dann der Kletterwald.
In Zeiten, in denen es im Winter keine Schneesicherheit mehr gibt und es auch im Sommer häufig regnet, ist es für die Betreiber wichtig, das Geschäft am Oedberg mit einem wetterunabhängigen Angebot zu sichern. 30 bis 50 Arbeitsplätze hängen daran. Nachdem Reisberger die Notwendigkeit derart verbal unterstrichen hatte, präsentierte er per Beamer-Präsentation die Grobplanung.
Ostin als Einstieg in die Bergwelt
Konkret geht es darum, die östlich an das bestehende Gelände angrenze Wiese zu erschließen. „Wir stellen uns vor dass, man auf der Wiese Übernachtungsmöglichkeiten schafft. Verschiedene Häuserl für Wanderer und Radler sollen hier losstarten, aber auch ganz normale Familien.“ Zusätzlich werden weitere 24 Wohnmobilstellplätze, Parkplätze sowie ein künstlicher See angelegt. Ohne Wasser kein Urlaubsfeeling, so sieht es Reisberger.
Die bestehende Spedition würde irgendwann ihren Betrieb einstellen, warf er voraus, auf dieser Fläche sollten dann auch Fremdenzimmer Platz haben. „Für Familien mit Kindern ist es ein Einstieg in die Bergwelt“, glaubt der Betreiber zu wissen. Und rechnet sich für die Oedberg GmbH dadurch eine gesicherte Existenz aus.
Der bestehende Stadl werde infrastrukturell ausgebaut, mit Waschanlagen, Toiletten, Duschen und einem Radlgeschäft. Einen Interessenten dafür hätte man schon gefunden. Des weiteren solle es eine Rezeption geben sowie weiterhin natürlich Skischule sowie -Verleih. „Wenn wir nicht nach Osten erweitern können, wird es wirtschaftrlich nicht durchzuführen sein“, fasste er zusammen.
Vorstellbar oder undenkbar?
Beim heutigen Beschluss gehe es um die Vision, ob man sich diese Freizeitanlage vorstellen könne, nicht um jedes einzelne Detail, so der Bürgermeister. Im schlimmsten Fall wäre es auch leicht rückbaubar, denn alles was Stellplätze und so kleine Häuschen wären und kein großer Hotelkomplex, wäre kein Problem. „Diese Anlage braucht ein klares, politisches Signal“, wünschte sich Besel. Die Gemeinderäte diskutierten kontrovers.
Martin Mayer (FWG) und Martina Ettstaller (CSU) fanden die Zukunftsaussichten „echt super“. Ettstaller unterstrich: „Da rührt sich was. Da ist alles kompakt und schön beieinander. Ein „kleines Rust“ – in Anlehnung an die beliebte Freizeitanlage „Europapark“ im baden-württembergischen Rust.
Georg Rabl (FWG) sah das ganze ebenso positiv. Es solle weniger geflogen werden. Frei nach dem Motto, nicht Seychellen sondern See. Philosophisch fragte er in die Runde, was zuerst komme, das Huhn oder das Ei. Soll heißen: die Leute möchten da hin aber es ist nichts da oder erst das Angebot schaffen. Kurzum: für ihn sei der Oedberg als Tourismuszentrum ausbaufähig. Genauso sah es auch Josef Berghammer (CSU).
Konzeption wider die Natur?
Neben den Befürwortern gab es auch Kritik. Barbara von Miller (SPD) wünschte sich mehr Infos, in etwa 3D-Ansichten oder eine klare Vorstellung, wie die Häuserl aussehen. Außerdem würde sie gern noch nach Alternativen suchen: „Vielleicht an einem anderen Bereich, wo es nicht so wehtut.“ Vor allem sorgte sie sich um den Wasserschutz. „Ich habe große Probleme mit so einer großen Parkfläche.“ Sie wünsche sich einen Shuttle-Bus, ähnlich wie es ihn etwa im Engadiner Samnaun gebe.
Reisberger ging darauf ein und meinte, der Parkplatz müsse möglichst groß sein. Das mit dem Shuttle (RVO, BOB) hätte man bereits versucht, allerdings mit bescheidener Resonanz. Ihm sei es auch lieber, die Leute kämen mit Rad, Bus oder Bahn und nicht „vier Leute mit drei Autos.“
Auch Laura Wagner (GRÜNE) sah die Konzeption noch nicht ausgereift. Und meinte damit den Verlauf der vergangenen Monate rund um das Projekt: „Da hieß es man braucht wieder einen Parkplatz, dann Tiny-Häuser und dann Ferienwohnungen. Für mich ist das um a Fünferl a Durcheinanda.“
„Das muss das Ende sein!“
Besel gab ihr Recht, dass jetzt Klarheit her müsse. Er bekräftigte, genau deswegen hätte man Reisberger dazu gedrängt, ein Gesamtkonzept vorzulegen, auf dessen Grundlage man sich mit Fachbehörden auseinandersetzen kann. „Wird das das Ende sein oder kommt da noch was?“ Fragte es sich Barbara von Miller zum Schluss. Der Bürgermeister beschwichtigte: „Das muss das Ende sein. Natürlich ist das unsere Heimat, unser Ostin, aber wir müssen ja auch die Landesplanung mit auf den Weg nehmen.”
„Das ist jetzt rund“, meinte der Betreiber. Allerdings sei es halt eine Grobplanung. Ob der See jetzt ein bisschen anders platziert werde oder wie die Häuserl genau aussehen, das müsse man sehen. Ihm sei wichtig, dass die Gemeinde das wirklich wolle. Denn „nur dann kann das was werden.“
Die meisten Gemeinderäte gaben dann auch Grünes Licht. Mit vier Gegenstimmen entschied sich das Gremium für die Erweiterung. Nun muss man sich übergeordneten Behörden auseinandersetzen. Speziell geht es um Natur- und Wasserschutz und die Ausgleichsflächen. Ein Shuttle-Angebot soll geprüft werden.
Kirchenstiftung ist bemüht die Wogen zu glätten / Quelle: SGT
Aufgedeckt hatten den „radikalen Kahlschlag“ am Tegernseer Höhenweg Naturschützer wie Marcus Staudacher, der die Tegernseer Stimme informierte. Seiner Ansicht nach würden auch gesunde Bäume unter die Baumsägen geraten, insbesondere Buchen. Sie aber sind wertvoller Bestandteil des Mischwaldes, wie er seit dem Klimawandel propagiert wird. Deshalb hatte Staudacher wenig Verständnis für die Fällung der hohen Bäume am Höhenweg.
Da es sich um ein gut 12.000 Quadratmeter großes Grundstück der Katholischen Kirchenstiftung Tegernsee handelt, ist man dort bemüht, die Wogen zu glätten. Kirchenpfleger und CSU-Stadtrat Norbert Schußmann erklärt, was hier schiefgelaufen ist, vor allem bei der Kommunikation. Denn die Bewirtschaftung des eigenen Waldgrundstücks sei an das Erzbischöfliche Ordinariat verpachtet worden, weil man in München-Freising eine eigene Forstabteilung für die zahlreichen Wälder hat.
Laut Schußmann ist mit dem Ordinariat vereinbart worden, dass es die Kirchenstiftung Tegernsee vorab informiert, wann mit dem Fällen auf dem mit Maschinen schwer zugänglichen Grundstück begonnen wird. „Wir wollten rechtzeitig die Medien informieren“, so Schußmann, „damit nicht überall der Blutdruck steigt, wenn ein Baum umgeschnitten wird“. Doch die Information sei „leider“ ausgeblieben.
Fällaktion wurde im Sommer abgesegnet
Bereits im Juli habe die Tegernseer Kirchenverwaltung der Fällung zugestimmt, nachdem zuvor Fachleute im Ordinariat zu der Erkenntnis gelangt seien, dass der Bestand teils durch Borkenkäfer geschädigt, aber insgesamt erntereif ist. „Die Bäume waren nach Auskunft der Forstabteilung sowieso komplett reif zur Ernte“, erklärt Schußmann. Zur „Radikalrasur“ sei es gekommen, weil der Wald „einen großen Anteil an Totholz hatte“.
Dies ist dann bei einigen Stürmen auf dem Nachbargrundstück gelandet. Als wenig sinnvoll und zu teuer sei eine Einzelbaumentnahme erachtet worden. Der wirtschaftliche Hintergrund ist nach Aussage von Schußmann die Amortisation einer solchen Waldpflege. Deshalb müsse man die gesunden Buchen verkaufen, „so lange es noch geht“. Umgefallen und verfault würden sie nichts mehr bringen. So sei der Entschluss zur Fällung der „kompletten Fläche“ entstanden. „Selbstverständlich wird die Fläche zeitnah mit standortgemäßen Gehölzen wieder aufgeforstet“, versichert Kirchenpfleger Schußmann, „nach Süden hin mit Sträuchern“.
In Festenbach läuft ein Feuerwehreinsatz. Laut Medienberichten soll starker Rauch aus einem Spänebunker kommen.
Von einer Firma wurde Schaum angeliefert, um die Späne zu löschen
Nach Festenbach musste heute Vormittag die Feuerwehr Dürnbach ausrücken. In einem Spänebunker soll es nach ersten Informationen zu starker Rauchentwicklung kommen.
Aktuell laufen die Löscharbeiten mit 25 Mann, drei Fahrzeugen und Atemschutzträgern, das berichtet der Merkur. Derzeit ist unklar, wie lange die Löscharbeiten dauern werden. Die Späne müssen wohl mit einem speziellen Schaum gelöscht werden. Weitere Informationen folgen.
Manche Kommunen verwalten sich „zu Tode“. Abhilfe könnte von seiten eines Vergabezentrums kommen: „Wir gehen neue Wege – kommen Sie mit!“ Ob Gmund dieser Einladung nachgibt…
Eine Herausforderung für die Rathäuser – das neue Vergabe-Verfahren. / Quelle: Gemeinde Gmund.
Die meisten öffentlichen Aufträge werden elektronisch ausgeschrieben. Zumindest seit Oktober 2018. Seitdem ist die E-Vergabe das alleinige Verfahren und damit gesetzliche Vorgabe. Jedenfalls bei großen Auftragssummen über 25.000 Euro netto. Das weiß auch Bürgermeister Alfons Besel (FWG), der das Vergaberecht in der gestrigen Gemeinderatssitzung als „bürokratisches Monster“ betitelte. Am liebsten würde er dieses wohl gern persönlich bezwingen.
Neue Wege bei öffentlichen Vergaben
Deshalb stand an diesem Dienstagabend ein Vortrag auf der Agenda, was sich im EU-Vergaberecht geändert hat und was das mit Gmund zu tun hat. Erläuterungen gaben hierzu Geschäftsführer Michael Braun und sein Kollege Benjamin Bursic vom Zweckverband Kommunales Dienstleistungszentrum Oberland (ZVKDZ Oberland). „Wir gehen neue Wege – kommen Sie mit!“ Das wünscht sich die ZVKDZ und meint damit, Gmund solle seine Aufgaben im Vergaberecht an den Dienstleister abgeben.
Dem Zweckverband gehört die Gemeinde bereits in einer anderen Angelegenheit an. Nämlich, wenn es um die Verkehrssicherheit geht. Regelmäßig „blitzt“ der Zweckverband die Raser auf Gmunds Straßen im Auftrag der Gemeinde. Nun überlegt man, ob man auch die Aufgaben rund um die Vergabe abgeben soll.
Braun berichtete, dass der Wunsch nach einer solchen Vergabestelle von den Kommunen selbst „geboren“ worden war, die auf den ZV zugegangen waren. Im April beschlossen die Verantwortlichen innerhalb der neu entstandenen Vergabestelle, wie das ganze aussehen könnte. Angeboten werden soll nun, zwischen 25 und 30 Gemeinden – darunter Gmund – bei der Vergabe zu begleiten.
Wo Entlastung winkt – und dazu gibt’s eine Krux
Konkret geht es dabei um Bau- und Lieferleistungen, Dienstleistungen sowie freiberufliche Leistungen. „Wann können wir national ausschreiben? Müssen wir national ausschreiben – oder gar europaweit?“ Mit solchen Fragen sehen sich die Mitarbeiter in den kommunalen Verwaltungen konfrontiert. Frei nach dem neuen Gedanken in Europa – einem freien Zugang zu den Märkten. Das ganze beginnt ab einem festgelegten Wert.
„Wenn man damit nicht regelmäßig zu tun hat, stellt das die Verwaltung vor enorme Probleme“, weiß Braun. In einer Analysephase hat der ZV nun eruiert, dass es Bedarf gibt nach dem Angebot einer Vergabestelle. 3,5 Mitarbeiter werden gerade geschult, damit sie in Kürze dann loslegen können. Es könnten bei hoher Nachfrage auch 5 werden, wenn es nach Braun geht. Eine Hospitation in der Stadt Coburg, die bereits Erfahrungen mit der Vergabestelle gemacht hat, soll die Mitarbeiter fit machen.
Braun kam auch auf eine eher umstrittene Sache zu sprechen. Entscheidet sich die Kommune dafür, die Aufgaben an die Vergabestelle abzugeben, dann müsse es für alle Vorhaben sein, die den Wert von 25.000 Euro netto (rund 30.000 Euro brutto) pro Vergabe bzw. pro Gewerk überschreiten.
Was es die Gemeinde kostet
Allerdings sei die Gemeinde natürlich weiterhin Herr des Projekts. Die Vergabestelle kümmere sich lediglich um die Vergabe. Wenn das Bieterverfahren abgeschlossen ist, bekomme die Gemeinde einen Vorschlag, wer der wirtschaftlichste Anbieter wäre samt ausführlicher Dokumentation.
Dabei gehe es nicht nur um den Preis. Auch Sonderwünsche hinsichtlich der Ausschreibung von Gemeinden können berücksichtigt werden. Etwa ein gewünschtes Tragegefühl bei Feuerwehrstiefeln oder gutes Fahrgefühl, wenn es um ein anzuschaffendes Feuerwehr-Fahrzeug gehe.
Die Planungsphase sowie der Abschluss aller Verträge mit den Dienstleistern bleibe selbstverständlich bei den Gemeinden selbst. Der Vorteil sei, dass sich die Gemeinde auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren könnte. Natürlich koste dieser Komfort auch etwas. Zwar sei der ZV nicht auf Gewinn aus, wolle jedoch kostendeckend arbeiten.
Der „verlängerte Arm“ der Gemeinde
Die Finanzierung erfolgt nach folgendem System: jede Gemeinde trifft ein Sockelbetrag von 33 Cent pro Einwohner. Für die Gmunder wären dies rund 2.120 Euro. Pro Vergabeverfahren fällt ein Entgelt in Höhe von 600 Euro an. Da freiberufliche Leistungen sowie Verhandlungsvergaben für Planleistungen besonders zeitaufwändig sind, fällt dafür ein Entgelt von 3.000 Euro an. Sollte man im Vorfeld Beratung wünschen, so kämen noch 90 Euro pro Beratungsstunde hinzu. Auslagen sowieso.
Der große Vorteil für die Gemeinde sei, dass man bei Personalwechsel im Rathaus trotzdem unabhängig bleibe, wenn man auf die bewährten Mitarbeiter der Vergabestelle vertrauen könne. Zusätzlich könne man mit Einsparungen durch die Entbehrlichkeit externer Dienstleister bei der Vergabe sowie für Aufwände bei der Einführung der sogenannten „e-Vergabe“ rechnen.
Gemeinsame Beschaffungen z.B. für Streusalz oder Splitt eröffneten sich zudem und verschafften einen Preisvorteil. Nicht zuletzt hätte man das Haftungsproblem los, denn dies trägt dann die Vergabestelle. „Es ist der verlängerte Arm der Gemeinde“, so Braun. Eine Kündigung sei zudem möglich, falls man diesen einmal nicht mehr brauche. Eine einfacher Mehrheitsbeschluss im Gemeinderat und man sei wieder draußen.
Vom „Verwaltungsmonster“ befreien? Oder nicht…
Die Gemeinderäte diskutierten heftig, ob sie sich diesen „verlängerten Arm“ leisten wollen. Michael Huber (SPD), der laut eigener Aussage persönlich relativ viel mit Vergaben zu tun hat, meinte, die Erstellund des Leistungsverzeichnisses sei die größte Aufgabe und die müsse ja weiterhein der Planer machen. Er empfand die Dienstleistung als schwer greifbar: „Das ist mir noch zu nebulös.“
Barbara von Miller (SPD) sorgte sich, ob die Gemeinde überhaupt noch so handlungsfähig sei und wollte wissen, wer von den anderen noch mitmacht. Braun nannte Holzkirchen, Miesbach sowie Fischbachau als ziemlich sichere „Kandidaten“. Josef Stecher erkundigte sich nach der Anzahl der Vergaben und wurde von Florian Ruml aufgeklärt: 2019 hätte man rund 20 Vergaben in dieser Größenordnung gehabt, für 2020 wären es vermutlich an die 25.
Auch Georg Rabl (FWG) outete sich als Kritiker. Man hätte mit den vertrauten Planern gute Erfahrungen gemacht und hätte gute Leute in der Bauverwaltung mit jeder Menge Fachwissen. Wenn man jetzt zwei bis drei Jahre dem ZV angehöre und dann kündige, müsse man das Wissen wieder aufbauen. Da wäre es doch besser, man bleibe gleich dran.
Das beschneidet die Gemeindeverwaltung und macht sie abhängiger.
Einen gemeinsamen Einkauf von etwa Streusalz könne man auch von Bauhof-Chef zu Bauhof-Chef organisieren – Rabl plädierte für Rückstellung des Themas. Vergaberecht erfordert viel Fortbildung, so mahnte Bürgermeister Besel. „Wenn wir das jetzt zurückstellen – also Nein sagen – müssen wir unsere Leute konsequent fortbilden, dann vergeben wir die Chance.“
Aus der Sicht des Rathauschefs würden die Vorteile überwiegen. Gerade wenn man sich Zukunftsprojekte wie das Bahnhofsareal oder die Siedlung an der Hirschbergstraße ansehe. Und es wäre keine Bindung auf Ewigkeit. „Da braucht man jemanden, der den ganzen Tag nichts anderes macht, versuchte Benjamin Bursic den Auftrag „zu retten“.
Auch Herbert Kozemko und Bernd Ettenreich wollten sich den Beschluss nicht abringen lassen. Ettenreich gab noch Denkstoff dazu: „Das ist nicht zielführend, wo wir hinwollen.“ Er gab ein Beispiel aus seiner eigenen Firma, in der die Arbeit der Dienstleister dann ausführlich geprüft werden müsste, was wiederum Aufwand erzeugt. Zum Schluss halfen alle Worte nichts. Nur der Bürgermeister und Laura Wagner (GRÜNE) stimmten dafür – alle weiteren dagegen. Das „Verwaltunsmonster“ bleibt damit in Gmund.
Vor rund zwei Wochen kam es in Gmund zu einem schweren Unfall, als ein Rottacher in der Tölzer Straße in den Gegenverkehr geriet. Eine 42-jährige Gmunderin wurde dabei zwischen zwei Autos eingeklemmt und schwer verletzt. Doch wie ist es zu dem Unfall gekommen?
Bei einem Unfall vor zwei Wochen in der Tölzer Straße wurde eine Gmunderin auf dem Gehweg zwischen zwei Autos eingeklemmt.
Am 15. November fuhr ein 34-jähriger Rottacher auf der Tölzer Straße in Richtung Finsterwald. Plötzlich geriet er auf die Gegenfahrbahn und krachte gegen den Pkw einer 18-jährigen Gmunderin. Durch den Zusammenstoß wurde das Auto der 18-Jährigen über den Gehweg gegen den geparkten Pkw einer 42-jährigen Gmunderin geschleudert.
Alle drei Beteiligten wuden bei dem Unfall verletzt. Besonders schwer traf es die 42-jährige Gmunderin. Sie wurde mit schweren Verletzungen per Rettungshubschrauber in eine Münchner Klinik gebracht. Beide Beine waren gebrochen und mussten bereits mehrmals operiert werden. Der Frau geht es den Umständen entsprechend gut.
Wie genau es zu dem Unfall kam und vor allem die Frage, warum der Rottacher plötzlich auf die Gegenfahrbahn kam, wird derzeit von einem Gutachter untersucht. „Das kann allerdings einige Wochen dauern, bis die Informationen vorliegen“, so ein Sprecher der Wiesseer Polizei. Nach Informationen der TS soll der Rottacher ausgesagt haben, er wollte neben der 42-jährigen Gmunderin einparken und habe dabei das entgegenkommende Auto der 18-Jährigen übersehen.
Viele Pendler nutzen den Holzkirchner Bahnhof als Ausgangspunkt, um mit dem Zug oder in einer Fahrgemeinschaft zum Arbeitsplatz zu fahren. Vor allem der vergleichsweise günstige Tagestarif auf den Parkplätzen ist für viele von Vorteil. Der wird nun allerdings ein wenig erhöht.
Die Parkgebühren am Holzkirchner Bahnhof werden erhöht. / Quelle: Archiv
Die Parkplätze am Holzkirchner Bahnhof sind nicht nur bei Zugreisenden aus Holzkirchen beliebt, sondern auch für viele Berufspendler aus dem Tegernseer Tal eine wichtige Station auf dem täglichen Weg zur Arbeit. Seit September 2015 werden die Parkplätze von der DB BahnPark GmbH und dem Betreiber Contipark Parkgaragengesellschaft mbH bewirtschaftet.
Zuletzt wurden die Parktarife dort im Dezember 2016 erhöht. Nun steht eine weitere Erhöhung an. Im Dezember 2019 werden die Gebühren der insgesamt 426 Parkplätze in mehreren Parkbereichen rund um den Bahnhof angepasst. Der Tagessatz steigt dann von derzeit 1,20 Euro auf 1,40 Euro. Ein Wochenticket kostet ab 1. Dezember 8,00 Euro statt bisher 7,00.
So viel kosten künftig Zeitfahrkarten
Der Tarif für die acht von Contipark betriebenen Kiss&Ride-Stellplätze am Bahnhofsplatz (P1) ändert sich nicht – 10 Minuten sind weiterhin kostenlos, bis zu einer Stunde Parken kostet 1,00 Euro. Ein Monat Parken kostet für Neukunden mit Zeitfahrkarte ab Dezember dann aber 25,00 statt bisher 22,00 Euro. Neukunden ohne Zeitfahrkarte zahlen weiterhin 44,00 Euro.
Personen, die Interesse an einem Dauerparkvertrag für die gleisnahen Parkbereiche auf P5 und P6 haben, können diesen über mindestens drei Monate online bei Contipark abschließen. Hier geht’s zur Webseite.
„Mit der Seniorenkarte haben wir etwas…, was andere Talgemeinden nicht haben“. Dieser Satz von Wiessees Gemeinderat Kurt Sareiter stimmt jetzt schon dreimal nicht mehr. Rottach zog nach. Was Gmund dazu meint…
Eine Kostenlos-Karte für Senioren – jetzt auch in Gmund / Quelle: Klaus Wiendl
Sollen wir uns die Testphase für ein Jahr Gratis-Seniorenkarte für den Linienbus 40.000 Euro kosten lassen? Dies fragten sich die Gmunder Gemeinderatsmitglieder bei der Sitzung am Dienstag. Die Gemeinde Fischbachau hatte es eingeführt. Im Tegernseer Tal haben es Bad Wiessee und Rottach-Egern gleichgetan.
Ein Jahr kostenlos Busfahren
Die Karte sollte ganzjährig kostenlose Fahrten im Geltungsbereich des RVO ermöglichen, analog der für die Urlauber kostenlosen GästeCard. Gültig sollte sie für alle Senioren, die 65 Jahre oder älter sind und ihren Hauptwohnsitz in Gmund haben. Beantragen können die Senioren die Karte im Rathaus.
Der RVO rechnet die Kosten mit der Gemeinde ab, während die Senioren nichts für‘s Busfahren bezahlen müssen. Die Kosten werden dabei auf 40.000 Euro gedeckelt. Alle darüberhinausgehenden Kosten trägt der RVO. Es soll dabei zunächst eine Probephase von einem Jahr geben. Die genauen Bedingungen verhandelt die Gemeinde dann mit der RVO. Ob man eine Art Schutzgebühr von den Nutzern (10 bis 20 Euro) verlange, will man noch überlegen.
Besonders angetan von der Einführung war in der Diskussion Martina Ettstaller (CSU): „Ich appelliere an euch, dass wir da mitmachen, es gibt viele Senioren, die sich das Busfahren nicht leisten können.“
Gratis für Alle?
Johann Schmid (SPD) unterstützt im Prinzip auch die Idee, würde sich jedoch eine Eingrenzung wünschen: „Senioren sind nicht per se sozial bedürftig. Ich sehe da eine gewisse Gerechtigkeitslücke.“ Er würde es befürworten, aber nur für Senioren, die sich kein eigenes Auto leisten können.
Ettstaller setzte entgegen: „Senioren, die es sich leisten können, die fahren nicht Bus, sondern Mercedes.“ Man könne nicht hergehen und die Rentenhöhe von jedem ansehen und danach entscheiden, wem man die Seniorenkarte gebe und wem nicht.
Bürgermeister Alfons Besel (FWG) freute sich ausdrücklich, „dass man jetzt umdenkt.“ Man solle es als kleines Angebot sehen, das aber auch helfe. Generell passiere viel im Bereich RVO, wenn man sich z.B. Aktionen wie „7 Monate zahlen – 12 Monate fahren“ oder „Gib mir 5“ ansehe.
In kleinen Schritten zum Großen
Michael Huber (SPD) war da etwas zögerlicher in seiner Begeisterung. Er bezweifelt, wie groß der Erfolg sein wird und fragt sich wie man diesen messen könne. „Insgesamt kommt es mir wie ein Gestopsel vor. Der große Wurf fehlt.“ Man könne mit der Karte nicht mit der BOB fahren. Eine bessere Taktung fehle. Er sehe es an seinen eigenen Kindern – wenn eine Verbindung fehle, dann funkioniere es nicht.
Bevor man den einstimmigen Beschluss für die Seniorenkarte fällte, brachte Franz von Preysing (CSU) mit seinem Schluss-Plädoyer noch die Botschaft auf den Punkt: Der Antrag gehört unterstützt. Denn wenn man drauf wartet, dass das große, perfekte, Wahnsinnige passiert, dann passiert gar nix:
Wovon andere Parteien nur träumen können, schaffen die Grünen im Tegernseer Tal: Für ihre Wahllisten kandidieren auffallend viele Frauen. So auch in Bad Wiessee, wie die Aufstellungsversammlung am Mittwoch zeigt.
Auf dem Bild (von links) vordere Reihe: Claudia Rothermel, (Platz 4), Gertraud Ottl (Platz 6), Anna Scharlipp (Platz 7), Gerlinde Baun (Platz, 9), Enya Grelka (Platz 12). Hintere Reihe (von links): Wolf-Hagen Böttger (Platz 5), Hans-Gerd Lau (Platz 8), Diana Grelka (Platz 3), Johannes von Miller (Platz 2), Renate Storch (Platz 10), Karl Schönbauer (Platz 1), Ewa Kandler (Platz 13). Nicht auf dem Foto: Louisa Geismann (Platz 11).
Mit neun Frauen und vier Männern stellen sich die neuformierten Grünen in Bad Wiessee der Kommunalwahl im März. Bei der Orts-CSU ist das Geschlechterverhältnis umgekehrt, die Frauen in der Diaspora. Das Ringen um mehr Beteiligungen von Frauen in Parteiämtern geht bei den Christsozialen weiter. Bei den Grünen dagegen ist eine Frauenquote kein Thema, ob in Tegernsee, Rottach-Egern und nun auch in Bad Wiessee.
„Wir sind auf Harmonie aus und wollen Sachthemen voranbringen“, sagt Johannes von Miller im Gespräch mit der Tegernseer Stimme. Miller (Platz 2 der Wahlliste) ist auch Vorstandsmitglied der Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal SGT. Karl Schönbauer, Platz 1 der Liste, bekannt auch als Streiter der ATTEK für mehr Klimaschutz, ergänzt: „Mit den Grünen soll neuer Spirit mit mehr Fraktionen in den Gemeinderat einziehen, damit es zu weniger Blockbildungen als bisher kommt“. Denn so, wie die bisherigen Sitzungen ablaufen würden, sei noch „viel Potenzial nach oben“.
Im Januar wollen sich die gesamten Tal-Grünen, die „gut strukturiert“ seien, präsentieren. Dann würden die politischen Themen auf den Tisch kommen, die die Grünen zwar für sich reklamieren, die sich aber auch die anderen Parteien inzwischen auf die Fahnen schreiben. Ob Klimaschutz, CO2 reduzierter Verkehr, regionale regenerative Energie, eine nachhaltige Landwirtschaft, Artenvielfalt und Nahrung ohne Gift und Gentechnik.
Ökologie und Ökonomie
„Die Verkehrswende sowie die Reduzierung von Flächenversiegelung und Flächenfraß muss im Tal sofort konsequent und nachhaltig umgesetzt werden“, so die Wiesseer Grünen in ihrem Positionspapier. Man strebe eine gute Balance zwischen Ökonomie und Ökologie an, sie soll Ausgewogenheit, Realismus und Kompromissbereitschaft signalisieren. Schließlich müsse ja alles, was man für die Umwelt tue, auch finanziert werden.
„Wichtig ist für uns bezahlbarer Wohnraum durch Innenraumverdichtung unter Einbeziehung und Berücksichtigung der Infrastruktur, sowie einen attraktiven, zuverlässigen ÖPNV“. Die Zukunft könne nicht allein mit einer Antriebswende, sondern nur gemeinsam mit einer Verkehrswende bewältigt werden, mit der Förderung und Umbau des ÖPNV. „Erst wenn der ÖPNV eine wirkliche Alternative zum Individualverkehr ist, kann man über eine sinnvolle gezielte Lenkung und Reduzierung dessen nachdenken“.
Die Bürger sollen in die Entscheidungen eingebunden und die Grünen-Leitsätze sozialverträglich umgesetzt werden, da Transparenz in der Politik erstrebenswert sei. „Es wird in unseren Reihen keine Klientelpolitik geben. Die Belange aller Bürger und Bürgerinnen sind uns wichtig, somit wird auch der Lobbyismus gegenstandslos“, so Schönbauer und Miller unisono für die Grünen in Wiessee.
Einer fehlt auf der Grünen-Liste, über dessen Parteiübertritt im Juni noch spekuliert wurde: Rolf Neresheimer von ranBW. „Im Herzen bin ich schon immer grün“, sagte er damals, aber zu einem Wechsel reichte die Gesinnung nicht, wie Miller bestätigt: „Wir haben uns nicht gefunden“. Das Grünen-Motto: “Grün – weil wir hier leben.”
Fanny ist zwölf Jahre und das jüngste Mitglied der bekannten Schauspielerfamilie Kern. Sie spielt die Hauptrolle im Musical “Das Mädchen mit den Schwefelhölzern”. Uns hat sie erzählt, warum auch sie das Schauspielen liebt und wann sie Lampenfieber hat.
Fanny Kern im Interview in Gmund
Andreas Kern wollte unbedingt ein Weihnachtstück mit Kindern und für Kinder inszenieren. Als Leiter des Tegernseer Volkstheaters kommt er zwei Mal im Jahr mit einer Neuinszenierung raus. Im vergangenen Dezember mit dem Musical „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern.“ Insgesamt sechs Kinder spielen zusammen mit erwachsenen Schauspielern auch heuer nochmal die Geschichte von Hans Christian Andersen nach.
Es ist die tragische Geschichte eines kleinen Mädchens, das frierend auf der Straße Schwefelhölzchen verkauft und dabei in den Tod gleitet. Kern hat daraus eine musikalische Fassung kreiert. Außerdem spielt der Plot am Weihnachtsabend und nicht, wie bei Andersen, an Silvester.
Wer die Hauptrolle besetzen soll, war Kern schon klar, bevor er das Drehbuch geschrieben hat. Seine Tochter Fanny Kern. Sie ist das jüngste Talent der bekannt Schauspielerfamilie. „Bei Fanny kommt einfach alles zusammen. Meine Eltern waren Profischauspieler. Die Eltern meiner Frau Jazzmusiker“, schmunzelt Kern. Fanny ist mit ihren 12 Jahren nun Schauspielerin, tanzt leidenschaftlich gerne und singt. Sie hat uns erzählt, was sie am Schauspielen liebt und warum sie vor dem Auftritt nur ein bisschen aufgeregt ist.
Fanny, seit wann hast du Interesse am Schauspielen und am Singen?
Fanny Kern: Das wurde mir eigentlich in die Wiege gelegt. Ich spiele Theater seit ich laufen kann. Die erste Rolle hatte ich im Kindergarten. Da durfte ich „Die kleine Hexe“ spielen. Mein erstes Lied war Paparazzi von Lady Gaga. Die Leidenschaft fürs Tanzen habe ich von meiner Schwester. Ich tanze viel Hip Hop und ein kleines bisschen Ballett. „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“ ist aber die erste große Rolle, die ich im Theater meines Papas spielen darf.
Was ist das tolle daran, auf der Bühne zu stehen?
Fanny Kern: Man kann so viele andere Charaktere und Genres ausprobieren. Beides finde ich sehr spannend. Aber ich fand es vor allem schon immer toll, mich zu verkleiden.
Gehst du selber auch oft ins Theater?
Fanny Kern: Ja, wenn meine Eltern gehen, nehmen sie mich oft mit. Zuletzt haben wir „Faust“ am Gymnasium Tegernsee gesehen. Das war richtig toll.
Hast du ein Vorbild?
Fanny Kern: Meine Mama und mein Papa. Mein Tänzervorbild ist Mina Myoung. Mein Sängervorbild Christina Aguilera.
Fanny spielt mit 12 Jahren nun das zweite Mal die Hauptrolle im Musical “Das Mädchen mit den Schwefelhölzern” / Quelle: Dieter Schnöpf
Das Mädchen mit den Schwefelhölzern ist ja schon ein anspruchsvolles Stück – vor allem weil deine Figur am Ende stirbt. War das anfangs schwer?
Fanny Kern: Das war schon eine Nahtoterfahrung muss ich sagen. (lacht). Schwer war eigentlich nur, dass ich nicht still sitzen kann.
Andreas Kern: Das Mädchen verliert auf der Bühne nach und nach an Lebensgeistern. Trotzdem muss man aber noch laut sprechen. Das war schon eine Herausforderung.
Und wie klappt das Proben neben der Schule?
Fanny Kern: Ach es geht eigentlich. Wenn Referate sind, ist es ein bisschen schwierig. Aber die Proben sind meistens abends und auch die Vorstellungen schon um 17 Uhr.
Hast du Lampenfieber?
Fanny Kern: Geht so. Ich rede eigentlich vorher immer nur sehr viel. Ich habe nicht so große Angst vor großem Publikum eher vor Kleinem. Und auch, dass mein Lehrer kommt, finde ich aufregend. Bei der letzten Aufführung hat meine Schwester sogar geweint und sie weint eigentlich nie. Da war ich schon sehr stolz.
Links im Bild Fanny Kern in der Hauptrolle / Quelle: Dieter Schnöpf
Willst du später auch mal Schauspielerin werden?
Fanny Kern: Ich würde gerne mal schauen, wie sich das entwickelt. Erstmal will ich um die Welt reisen. Ich möchte so viel sehen wie meine Schwester. Wahrscheinlich werde ich aber schon irgendwie beim Theaterspielen bleiben.
Herr Kern, Ist man da ein bisschen milder mit der eigenen Tochter auf der Bühne, als mit den anderen Schauspielern? Oder im Gegenteil noch strenger?
Andreas Kern: Ich bin überhaupt nicht streng. Da kenne ich andere Regisseure. Aber so wollte ich nie sein. Kindern muss man begeistern und aufbauen. Da gibt es Sachen, die können sie einfach nicht bringen. Das muss man auch akzeptieren.
Ist das Stück für heuer schon ausverkauft?
Andreas Kern: Nein leider nicht. Es wird immer schwerer Theater zu machen und momentan geht es sehr zäh. Ich würde mich sehr freuen, wenn auch mal mehr Einheimische kommen.