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“Wir wollten einem Kind eine Chance geben!”

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“Ein Pflegekind ist kein Kinderersatz”, da waren sich Linda und Hans-Georg Bechthold aus Gmund von Anfang an einig. Sie wollten einem Kind eine Chance geben. Enrico lebt mittlerweile sechs Jahre bei der fünfköpfigen Familie und ist nicht mehr wegzudenken. Trotzdem gab es auch schwere Momente.

Linda und Hans-Georg Bechthold aus Gmund haben ein Pflegekind bei sich aufgenommen

Enrico (Name von der Redaktion geändert) ist erst zwei Jahre alt, als sich seine Großmutter an das Miesbacher Jugendamt wendet. Seine Eltern sind zu dieser Zeit beide drogenabhängig, nicht in der Lage, sich um ihr Kind zu kümmern. Das Amt greift ein. Enrico wird aus der Familie geholt.

Nur kurz zuvor hatten sich Linda und Hans-Georg Bechthold aus Gmund entschieden, ein Pflegekind bei sich aufzunehmen. „Meine Frau wollte sich unbedingt im Bereich mit Kindern sozial engagieren. So ist diese Idee entstanden“, erzählt Hans-Georg Bechthold. Eigentlich sei das Ganze ihr Herzensprojekt gewesen. Ihr Mann habe es dann mitgetragen, so die Mutter von drei Söhnen und ergänzt: „Uns geht es verdammt gut. Da kann man auch was abgeben.“ Außerdem habe man noch ein viertes Kinderzimmer gehabt, lacht die 48-Jährige.

Und dann ging alles ganz schnell …

Damals ging dann alles ganz schnell. Nach einigen Gesprächen mit dem Jugendamt und zwei Seminaren, wurde die Familie auf die Liste der Pflegeeltern im Landkreis Miesbach gesetzt. „Wir hatten noch nichtmal die Unterlagen, da hat schon das Telefon geklingelt“, erinnert sich Linda Bechthold.

Erstmal sei sie dann alleine mit dem Leiter des Jugendamts zur Großmutter von Enrico gefahren. Linda Bechthold erinnnert sich an diesen Tag, als sei es gestern gewesen und beschreibt, was sie damals empfunden hat:

Vor der Tür, das war ein ganz bewegender Moment. Ich wusste, da wartet ein kleines, fremdes Kind, das unsere Hilfe braucht. Das war keine Freude, aber auch keine Angst. Es war etwas, was ich einfach nicht einschätzen konnte.

Man habe dann dort bei der Großmutter gemeinsam Kaffee getrunken und sei bald wieder gefahren. Das sollte nicht das letzte Treffen bleiben. Linda Bechthold wird diese aufregende Zeit wohl nie vergessen. Sie erzählt: „Das macht man dann ein paar Mal so. Und dann heißt es irgendwann ‚So Enrico, du fährst jetzt mit der netten Dame mit‘.“ Enrico habe dann hinten im Auto gesessen und die ganze Zeit gegrinst. „Ich dachte mir, Mensch ist das ein nettes Kind, das grinst die ganze Zeit. Es hat lange gedauert, bis ich gemerkt habe, dass das alles nur Fassade war.“

Die erste Zeit in der Familie, mit den drei großen Brüdern, sei dann überraschend unkompliziert verlaufen. „Er hat toll funktioniert, möchte ich fast sagen. Aber irgendwann merkt man dann, das ist sehr unterkühlt und da ist keine Nähe“, so Linda Bechthold.

Diese Kinder brauchen Zeit …

Enrico habe einfach einen sehr schweren „Rucksack“ mitgebracht. In den zwei Jahren, bevor er zu den Bechtholds nach Gmund kam, hatte er schon fünf Stationen durchlaufen. Auch die Zeit im Mutter-Kind-Heim hat den kleinen Jungen sehr geprägt. Schon damals entwickelte er eine Essstörung. „Im Kindergarten hat er immer allen die Pausenbrote weggegessen, weil er dachte er verhungert“, erinnert sich Hans-Georg Bechthold. Seine Frau ist sich sicher, dass hier vor allem Zeit ein wichtiger Aspekt ist. „Man muss den Kindern erstmal Zeit geben und die Möglichkeit sich zu öffnen.“ Mittlerweile habe sich Enrico voll eingelebt. Was bleibt, sind die Verlustängste. “Er fragt schon wenn er aus dem Bus aussteigt, wo die Mama ist”, erzählt Hans-Georg Bechthold.

Einig ist sich das Ehepaar, dass es gut ist, dass Enrico nicht als Einzelkind in eine Familie kam. So lag nicht das ganze Augenmerk auf ihm. Ihr jüngster Sohn ist heute elf und versteht sich sehr gut mit Enrico. „Die spielen wirklich schön miteinander”, finden die beiden. Und auch von den anderen sei er voll akzeptiert. „Wenn sie gefragt werden, sagen sie immer, sie sind vier.“

“Ein Pflegekind ist kein Kinderersatz”

Trotzdem habe es natürlich auch schwere Momente gegeben. „Es gab eine Phase am Anfang, da haben die Kinder schon gefragt ‚Mama muss der denn kommen, jetzt bist du ja voll genervt’“, gibt Linda Bechthold zu. Sie ist sich aber sicher, dass die Erfahrungen auch ihren Kindern etwas gebracht hat – nämlich zu verstehen, dass es nicht selbstverständlich ist, so aufzuwachsen.

Eine leichte Aufgabe oder gar ein Kinderersatz sei ein Pflegekind aber in jedem Fall nicht, betont ihr Mann. „Er braucht einfach viel mehr Aufmerksamkeit. Das ist für meine Frau schon anstrengend und erzeugt auch Reibung innerhalb der Familie“, erklärt der selbstständige Familienvater.

Angst, dass Enrico irgendwann wieder gehen muss, hatten die beiden jedenfalls nie. Zwar sei es aktuell nicht sehr wahrscheinlich, dass die Eltern wieder in ein geregeltes Leben zurückfinden. „Ich würde mich aber trotzdem auch freuen“, betont Hans-Georg Bechthold und ergänzt:


Wenn er es woanders schöner haben sollte als hier, freue ich mich von Herzen. Wir wollten von Anfang an nicht ein Kind mehr, sondern einem Kind eine Chance geben.

Vielleicht wird er mit 16 ausbüchsen, seine Wurzeln suchen und sich ausprobieren, dessen sind sich beide bewusst. „Aber wenn er wiederkommt, hat er einen Schlüssel. Das hier ist sein Zuhause.“

Enrico ist heute acht Jahre alt. Er geht auf die Förderschule in Hausham. „Das war genau die richtige Entscheidung. Dort geht alles etwas langsamer“, weiß Linda Berchthold. Ihre anderen drei Söhne besuchen das Tegernseer Gymnasium. Enrico sei einfach in seiner Entwicklung zwei Jahre zurück, das mache aber gar nichts. „Er kann auch mit 20 noch Abi machen, wenn er das will“, findet die Gmunderin.

Das jüngste Familienmitglied der Bechtholds ist auf jeden Fall ein echter Herzensbrecher. „Wenn der hier rein kommt, würden alle sagen ‚toller Typ‘“, schmunzelt Hans-Georg Bechthold. Das Ehepaar ist sich einig: Es ist einfach toll einem Kind diese Chance zu geben. „Ich würde Enrico nie mehr hergeben wollen. Er gibt mir sehr viel zurück“, sagt Linda Bechthold, stolze Mutter von vier Söhnen, abschließend.

Der Landkreis sucht dringend Pflegefamilien

Eine Pflegefamilie bietet einem Kind, das aus unterschiedlichen Gründen nicht bei seinen leiblichen Eltern leben kann, ein familiäres Umfeld mit wertvollen Chancen für eine gute Zukunft.

In der Regel haben Pflegekinder Eltern, denen sie sich gefühlsmäßig verbunden fühlen, bei denen sie aber aus verschiedenen Gründen nicht leben können oder dürfen. Solche Gründe sind etwa körperliche oder seelische Vernachlässigung, fehlende Erziehungsfähigkeit oder materielle Defizite, meist als Folge von psychischen Erkrankungen, Suchterkrankungen oder eigener Mangelversorgung in der Kindheit der Eltern.

Pflegekinder müssen die Trennung von ihren Eltern verarbeiten und brauchen Unterstützung darin, wieder Vertrauen aufzubauen und gleichzeitig mit dem Erlebten zurecht zu kommen. Pflegefamilien leisten einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft. Kinder, die aus unter-schiedlichen Gründen nicht bei ihren leiblichen Eltern leben können, finden in Pflegefamilien ein neues Zuhause, Geborgenheit und Unterstützung, auf kurze oder lange Zeit.

Der Landkreis Miesbach sucht engagierte, aufgeschlossene Menschen, die einem Kind oder einem Jugendlichen ein neues Zuhause – auf Zeit oder dauerhaft – geben möchten. Bei Interesse und weiteren Fragen rufen sie unverbindlich an oder schreiben eine Email:
Pflegekinderdienst- pkd@lra-mb.bayern.de. Unter der Telefonnummer 08025/704 – DW – 4224, – 4227 oder – 4223 erreichen sie die zuständigen Fachkräfte Frau Mix- Weinzierl, Frau Mostofi oder Frau Westphal des Pflegkinderdienstes.

 


Gefahr für Mensch, Tier und Umwelt?

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Bad Wiessee hatte sich bereits gegen den Ausbau des 5G-Netzes ausgesprochen. Nun musste sich der Rottacher Gemeinderat mit dem Förderprogramm des Wirtschaftsministers befassen, der einen besseren Mobilfunk-Empfang auf dem Land erreichen will. Doch damit hat Freie-Wähler-Chef Aiwanger wenig Fortune.

Rottach kann sich aktuell keinen 5G Masten im eigenen Ort vorstellen / Quelle links: Telekom

Wie berichtet, will Hubert Aiwanger die Infrastruktur für die neue 5G-Technologie schaffen. Die Gemeinden sollen ihm bei der Standortsuche für Sendemasten helfen, um so Ihrer Verantwortung gegenüber einer zukunftsorientierten Wirtschaft gerecht zu werden. Dabei wird den Bürgermeistern eine Schlüsselrolle zuerkannt. Sie sollen die Bürger davon überzeugen, „einen Mobilfunkstandort zu akzeptieren“, zitiert Thomas Tomaschek (Grüne) aus Aiwangers Schreiben. Damit sollte sich der Gemeinderat laut Tomascheks Antrag zum geplanten 5G-Netz „positionieren“.

Bei Bürgermeister Christian Köck (CSU) rannte Tomaschek damit „offene Türen“ ein. Zahlreiche Bürgerbewegungen würden bereits auf die Gefahr der Strahlenbelastung der neuen Technologie hinweisen, so Köck. „Wir Bürgermeister waren da alle sehr zurückhaltend, Funkstandorte zu melden“.  Köck konnte sich vorstellen, dem Grundsatzbeschluss von Bad Wiessee zu folgen und sich nicht aktiv an dieser geplanten Wirtschaftsförderung zu beteiligen. Zunächst sollten die gesundheitlichen Risiken für Mensch und Tier geklärt werden. Die besondere Problematik von Rottach-Egern sei das Prädikat „Heilklimatischer Kurort“. Dieses sei durch die Strahlenbelastung der neuen Technologie in Gefahr.

„Sendemast nicht vor der Haustüre“

Köck kann sich zwar aufgeschlossene Bürger gegenüber dem 5G-Netz vorstellen. „Wenn aber Sendemasten dafür aufgestellt werden, wird jeder nach dem St.-Florians-Prinzip sagen, bitte nicht vor meiner Haustüre“. Wenn Rottach sich auch nicht dem technischen Fortschritt versage, so bedürfe es hier „dringend der Aufklärung“. Denn so etwas könne „nicht von oben herab dirigiert werden“. Schließlich habe man Verantwortung gegenüber den Bürgern. Von denen befürchtet Köck einen „heftigen Widerstand“, denn noch sei vieles „unausgegoren“.

Wie in Bad Wiessee gebe es auch zahlreiche Gemeinden im Oberland und der Schweiz, die den Ausbau des 5G-Netzes ausgesetzt haben. Tomaschek verwies in seinem Antrag darauf, dass selbst das Bundesamt für Strahlenschutz zu einem umsichtigen Ausbau rate, „da die Auswirkungen dieser Frequenzen noch nicht ausreichend erforscht sind“. Dennoch sei in Deutschland eine tausendfach höhere Strahlenmenge als beispielsweise in Wien erlaubt. Die Art der Strahlung mit bis zu 60 Gigahertz sei eine neue Dimension. „Außerdem ist die Reichweite der großen Antennen mit etwa 100 Metern sehr gering“, so Tomaschek, daher sei man einer flächendeckenden Strahlung ausgesetzt. Denn geplant seien viele kleine Antennen mit Reichweiten bis zu 30 Metern, die an Laternen, Bushaltestellen und Wänden montiert werden können. Die Auswirkungen auf das Ortsbild mit der Vervielfachung der Mobilfunkanlagen könne man sich vorstellen.

„Totale Überwachung im Haus“

Ein schnelles Internet mit einer beschleunigten Datenrate bekomme man auch mit dem Glasfaserkabel, meinte Tomaschek. Für das 5G-Netz spreche, dass man enorme Datenmengen sehr schnell verschicken könne. Große Unternehmen wie die BASF würden dies mit internen Netzen nutzen. Dort mache es auch Sinn. Doch bei Privatnutzern würde diese Technologie wenig Verwendung finden. Er kenne kein Unternehmen im Tal, das solche Datenmengen benötige. Köck zeigte eine weitere Gefahrquelle auf: „Die totale Überwachung im Haus“. Schon jetzt sei man durch Aktivitäten im Internet „gläsern“. Das „Ganze würde dann nochmals verstärkt“.

Klaus Fresenius (FWG) fand es „richtig, zurückhaltend zu sein und nicht den Vorreiter zu spielen“. Wenngleich das 5G-Netz gerade in der Medizin mit der schnellen Übertragung von Daten und Bildern „eine Rolle spielen“ werde, meinte der Arzt Fresenius. Er schlug vor, weitere Daten und Erkenntnisse abzuwarten, bevor die Gemeinde einem solchen Vorhaben des Wirtschaftsministeriums zustimme. „Auch beim Handy ging man von vielen Hirntoten aus. Die sind nicht eingetreten“.

Strahlung stoppt nicht an der Ortsgrenze

Dieses Thema müsse man „talweit lösen“, meinte Fraktionskollegin Gabriele Schultes-Jaskolla, „denn die Strahlung hört nicht an den Ortsgrenzen auf“. Die Frage müsse lauten, „brauchen wir die neue Technologie im Tal“. Das Für und Wider sollte mit Experten behandelt werden. „Dann intensiver als heute“. Sie halte es für „bedrohlich“, was da komme, sagte Johanna Ecker-Schotte (FWG), deshalb warb sie für die Organisation „Tal-Versammlung“.

Er habe sich umfassend informiert, erwiderte Köck, doch man könne „jedes Gutachten so hinbiegen, wie man es braucht“. Es sei alarmierend, was hier auch auf die Umwelt zukomme. Wenn auf der Wegstrecke zwischen zwei Sendemasten ein Baum stehe, „hat dieser zu verschwinden“, so Köck. Dies sei für eine ländliche Gemeinde wie Rottach-Egern „schon ein Einschnitt“. Auch die Belaubung eines Baumes spiele in Sendernähe eine Rolle, hier habe die Strahlung zur Entlaubung oder Schädigung geführt. Inzwischen gebe es im Tal mit dem LTE-Standard eine gute Versorgung. Und wenn es um schnelle Technik gehe, „können wir uns auch mal selbst überholen“.

Grüner „zieht den Hut“

Tomaschek lobte das Gremium, dass es gegenüber der Staatsregierung, von der das Schreiben stamme, „nicht hörig ist und alles abnickt“. Da ziehe er „schon den Hut“. Köck entgegnete, er „hinterfrage alles“. Und Fresenius bekräftigte, dass seine Gruppierung nichts mit Briefeschreiber Aiwanger zu tun habe. „Wir sind eine völlig andere Gruppe“.

So lange diese Auswirkungen des 5G-Netzes auf Mensch, Tier und Umwelt nicht geklärt sind, werden wir es nicht aktiv betreiben, so Köck im Beschlussvorschlag: Bei zukünftigen Anfragen von Mobilfunkbetreibern zur Standortsuche ist der Gemeinderat zu informieren und in öffentlicher Sitzung darüber zu beraten. Einstimmig sprach sich das Gremium für dieses weitere Vorgehen aus.

Hirmer Gruppe übernimmt Bachmair am See

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Eine überraschende Nachricht erreicht die Medien heute aus Rottach-Egern. Eine Hotelkette übernimmt das langjährige Familienunternehmen Bachmair am See.

Das Hotel Bachmair am See wird künftig von der Hirmer Gruppe geführt / Quelle: Wilde & Partner Communications GmbH

Das familiengeführte Hotel Bachmair in Rottach-Egern wird zukünftig von der Hirmer Gruppe geführt, das teilen die Familie Bachmair und die Hirmer Gruppe in einer Pressemitteilung mit. Die Familie Hirmer schloss demnach einen langjährigen Erbpachtvertrag mit der Eigentümerfamilie Bachmair. Das seit dem Jahr 1826 im Familienbesitz geführte Haus am Tegernsee wechselt damit erstmals den Betreiber.

Mit seiner fast 200-jährigen Geschichte ist das Bachmair eine langjährige Institution am Tegernsee. Es verfügt über 100 Zimmer, Suiten und Apartments. „In dem Haus steckt das Herzblut mehrerer Generationen, es ist für uns alle der Lebensmittelpunkt gewesen. Mit der Familie Hirmer haben wir einen würdigen Nachfolger gefunden, der die Geschichte weiterschreiben wird. Wir sind überzeugt vom Konzept der Gruppe für unser Haus und freuen uns darauf, es bald in neuem Glanz erstrahlen zu sehen“, sagt Karin Rauh-Bachmair. Gemeinsam mit ihrem 2015 verstorbenen Mann, Karl Rauh, hatte die Hotelière das Haus seit den 1970ern geführt.

Was die Hirmer Gruppe vor hat

„Als Familienunternehmen stehen wir seit über 70 Jahren für ein festes Wertesystem. Integrität und nachhaltiges Handeln leiten uns sowohl im Einzelhandel als auch in der Hotellerie und es liegt uns am Herzen, diese Werte weiterzugeben. Ich bedanke mich bei der Familie Bachmair für ihr Vertrauen ‒ wir sind uns der Verantwortung für dieses traditionsreiche Haus bewusst und werden es im besten Sinne fortführen“, erklärt Dr. Christian Hirmer, Sprecher der Hirmer Gruppe.

Zum 1. Februar 2020 übernimmt die Familie Hirmer das Bachmair am See, betrieben wird es zukünftig durch Travel Charme Hotels & Resorts. Das auf die Ferienhotellerie spezialisierte Unternehmen gehört seit 2018 zur Hirmer Gruppe. Geschäftsführer der Travel Charme Hotels & Resorts, Matthias Brockmann, sagt zur Übernahme: „Wir werden das Hotel im laufenden Betrieb übernehmen und auch den traditionsreichen Namen des Hauses behalten wir bei. Das Bachmair am See ist eine Legende und wir freuen uns sehr darauf, das Haus in die Zukunft zu begleiten.“ Daniel Eickworth, Geschäftsführer der Hirmer Immobilien, ergänzt.„Das Bachmair am See passt perfekt zu unserem Portfolio. Wir sind uns sicher, dass wir den Gästen hier zukünftig ein einmaliges Urlaubserlebnis in einer herausragenden Lage Bayerns bieten können.“

Gebäude werden erneut renoviert

Die jetzigen Mitarbeiter des Bachmair am See werden von Travel Charme Hotels & Resorts übernommen. Ab Sommer 2020 beginnen die Renovierungsarbeiten der vier zum Hotel gehörenden Gebäude. Diese erfolgen während des laufenden Betriebs über einen Zeitraum von drei Jahren. Dabei wird auch die Anzahl der Zimmer auf 150 erhöht.

Die Entscheidung kommt überraschend. Erst 2018 hatte Karin Rauh-Bachmair umfangreiche Renovierungsarbeiten durchgeführt und das Hotel dafür fünf Monate geschlossen. Damals wurde auch Personal entlassen.

Herrlicher Wintertag am Tegernsee

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Traumtag am Tegernsee. Wem es heute nicht zu kalt war, den zog es raus in die Natur. Belohnt wurde man mit einer traumhaften Kulisse.

Ein Traumtag auf der Sutten / Quelle: Klaus Wiendl

Ein bisschen Schnee ist nun schon angekommen im Tegernseer Tal. Heute ließ sich das Traumwetter bei eisigen Temperaturen und Sonnenschein genießen. An der Sutten sieht die Landschaft mittlerweile schon nach Winterwonderland aus.

Wir haben die schönsten Impressionen von Klaus Wiendl

Impressionen eines herrlichen Wintertags heute im Suttengebiet / Quelle: Klaus Wiendl
Quelle: Klaus Wiendl
Für Sonnenanbeter war viel Platz auf der Lukasalm-Terrasse/ Quelle: Klaus Wiendl
Wohl dem, der eine Hütte hat / Quelle: Klaus Wiendl
Quelle: Klaus Wiendl

Friede, Freude, Gmund

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Ob Schwarz, ob Rot, ob Grün, ob Frei – in Gmund sind alle mit dabei. Zumindest nach außen hin sieht alles recht harmonisch aus in der nördlichsten aller Seegemeinden.

Ein frohes, friedliches Fest! Das wünschen sich und anderen die Gmunder. / Quelle: Jacek Kaiser

So läutete Bürgermeister Alfons Besel (FWG) am Dienstag Abend die letzte Sitzung im auslaufenden Jahr 2019 ein – die Weihnachtssitzung. Und damit auch die Reihe der TS-Jahresrückblicke. Während die (Ehe-)Partner der Gemeinderatsmitglieder bereits im Publikumsraum warteten, um sich anschließend gemeinsam das Weihnachtsessen schmecken zu lassen, resümierte der Gmunder Rathauschef über große Bauprojekte, Nachhaltigkeit und wichtige Zukunfts-Fragen, die sich wohl viele stellen.

Was die Bürger bewegt

Es war ein intensives, arbeitsreiches Jahr für die Gmunder, das sich da seinem Ende nähert, meinte Besel. Man durfte das 50-jährige Jubiläum des Rathauses feiern. So hatten bereits vor über einem halben Jahrhundert die Vorgänger Besels „den weisen Beschluss gefasst“, den alten Pfarrhof zum Rathaus umzubauen.

23 Kühe und sieben Rösser hatten einst in dem historischen Gebäude gelebt, sagte Besel, nicht ohne Schmunzeln – nicht dass sich noch einer fragt, wer (von den RätInnen) jetzt die Kuh/der Stier oder das Ross sein soll? Auch das Pfarrhaus gegenüber war damals übrigens ausgebaut worden.

Das tolle, historische Gebäude ist das eine – die Menschen, die es prägen, das andere.

Man setze sich zusammen für das Gemeinwohl der Bürger ein. Erst am Montagabend hätte man es – in der nichtöffentlichen Sitzung – gesehen, dass dies mal mit mehr, mal mit weniger Leidenschaft geschehe. Aber immer mit Respekt. Das sei es, was die Gmunder auszeichne und von anderen positiv abhebe.

Die Gmunder Bürger bewegt so einiges. Und so einiges hat sich wohl in 2019 auch bewegt. So wird zwar relativ gern und viel gebaut in Gmund. So wie etwa die neuen Wohnungen in der Georg-Stöger-Straße, die vier Familien ein Zuhause geworden sind. Oder die zwei Mehrfamilienhäuser, die in der Hirschbergstraße immerhin schon einmal auf dem Weg sind. Wohnraum wird wohl auch weiterhin ein knappes Gut bleiben in der Region.

Ein wichtiges Thema für die Gmunder stellt die Weiterentwicklung für das Bahnhofsareal dar. Hier der dreitägigen Bürgerbeteiligung sei der Startschuss gefallen, freute sich Besel. Auch an der Fahrradfreundlichkeit werde gefeilt. Die Mitgliedschaft in der “Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen” sei nun endgültig besiegelt und die 140 Einzelmaßnahmen in der Pipeline. Ebenso sei man mit dem Zeitplan für die neue Kindergruppe in der Krippe „Zwergenburg“ sehr zufrieden.

Was die Bürger erwartet

In den vergangenen Wochen und Monaten hatten die Gmunder noch einiges auf den Weg gebracht, das für verschiedene Bevölkerungsgruppen in 2020 wohl Freude bereiten wird. Besel erwähnte beispielsweise die Einführung der Kostenlos-Busfahrkarte für Senioren. Oder die Förderung der örtlichen Vereine, die sich nun über die mögliche Entleihung eines 8-Sitzer-Vereinsbusses bei der Gemeinde freuen können.

Für die Richtigen das Richtige tun.

Im kommenden Jahr möchten die Gmunder ihre bayrisch-italienische Beziehung zur Partnergemeinde im toskanischen Fauglia intensivieren. Nachdem neulich eine Delegation aus Italien in Gmund gewesen war und bei einem bunten Programm die Seegemeinde näher kennenlernen durfte, soll 2020 der Gegenbesuch starten. Mitte des Jahres wolle man dort das 10-jährige Bestehen der Gemeindefreundschaft feiern.

Der Bürgermeister wollte sich wohl nicht allzu lange aufhalten bei seiner Rede und nannte noch wichtige Highlights, deren Schatten die Gmunder wohl auch 2020 begleiten wird. Von der Verleihung der Ehrenbürgerurkunde an Hans Latein zeigte er sich noch gerührt und lobte Fleiß, Ausdauer und Humor des Senioren, der in jeder Gemeinderatssitzung das Geschehen mitverfolge.

Besel bekräftigte, auch den Themen Klimaschutz, Flächensparen und Nachhaltigkeit sehe man sich verbunden. Besonders freue er sich, dass sich die Agmunda mit zwei Arbeitskreisen einbringe. Denn letztendlich sei es vor allem der starken Gemeinschaft vor Ort zu verdanken, was man alles schon angeschoben habe. „Ich wünsche mir, dass es so bleibt und sich dieser tolle Zusammenhalt auch 2020 so fortsetzt“, schloss er seine Rede und überließ das Wort den Fraktionsvorsitzenden.

Was noch gesagt werden wollte

Franz von Preysing (CSU) ergänzte die „Wichtige-Themen-Liste“ noch um den ÖPNV, die Planungen um einen eventuellen Kaltenbrunner Kreisverkehr und Lösungen um das Seeglaser Badefloss. Schlussendlich gab er einen Ausblick auf die Kommunalwahl in drei Monaten, zu der es neulich die eine oder andere Aufstellungsversammlung gegeben hatte: „Wir haben gut zusammengearbeitet, nicht gegeneinander, sondern parteiübergreifend. In ein paar Monaten werden wir nicht mehr SO da sitzen. Es wäre schön, wenn es der neue Gemeinderat auch schafft, dass man ruhig bleibt und sich danach wieder in die Augen schauen kann.“

Auch Fraktionssprecherin Christine Zierer (FWG) lobte den Zusammenhalt und wünschte eine ruhige, staade Zeit, in der man sich auch mal ein wenig treiben lassen solle. Gleichzeitig erwähnte man die Vor-Weihnachts-“Fete“ am 20. Dezember auf Gut Kaltenbrunn, um die sich Zierer auch kümmere. Der wohl passende Name: „Boid ist Weihnachten.“

Johann Schmid (SPD) bedankte sich wie seine Vorredner bei allen, die der Gemeinde dienen: Betriebshof, Kindergarten sowie besonders allen Ehrenamtlichen: „Ihr seid der Kitt, der unsere Gemeinschaft zusammenhält.“ Auch mit ihm ist eine Festivität persönlich verknüpft: das Neujahrskonzert am 5. Januar. Helga Wagner (GRÜNE), die 2020 nicht mehr zu Wahl antritt – dafür aber andere (Anmerkung der TS) – sorgte noch für einen Lacher: „Wir sagen nix! Wir wollen nicht wiederholen, was schon gesagt worden ist.“

Knapp 1,4 Millionen für Tegernsee

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Einen satten Überschuss von knapp 1,4 Millionen Euro erwirtschafteten die Tegernseer Kur- und Versorgungsbetriebe (TKV) im vergangenen Jahr. Die Stadt will damit die Rücklagen erhöhen.

Die Seesaune als Aktivposten der Stadt / Quelle: Klaus Wiendl

Die Seesauna ist ein wichtiger Aktivposten der TKV. Sie läuft und läuft. Hatte man anfangs noch mit 50.000 Besuchern jährlich gerechnet, so werden in diesem Jahr 98.000 die Wellness-Oase aufsuchen. „Damit werden wir das Ergebnis vom Vorjahr nochmals um 5.000 Gäste übertreffen“, so Pfeiler. Und 2018 wurde bereits ein Umsatzerlös von 3.045 Millionen Euro erzielt. Doch diese bleiben nicht bei der TKV. Denn 80 Prozent müssen an die „monte mare – Betriebsgesellschaft“ abgeführt werden. Dies sieht ein 2018 abgeschlossener neuer Vertrag vor. „Wir sind nun mit 20 Prozent Umsatzrendite beteiligt“, erläutert Pfeiler. Nach Berücksichtigung aller Zahlen bleiben knapp 102.000 Euro an Überschuss für die TKV übrig.

Ob die Bilanz der Seesauna auch für nächstes Jahr so positiv ausfällt, dürfte fraglich sein. Dann schlagen die Kosten für den Umbau des Parkplatzes davor zu Buche. Bürgermeister Johannes Hagn (CSU) verwies darauf, dass durch die TKV der Parkplatz an der Seesauna für knapp 150.000 Euro umgebaut wurde, um eine bessere Situation für Fußgänger und Radfahrer zu schaffen. Weitere 25.000 Euro kommen noch für den Rückbau des „heißen Ecks“ an der DLRG-Wachstation hinzu. Diese knapp 200.000 Euro in diesem Jahr werden dann die Erträge der TKV „drücken“.

E-Werk-Gewinne sprudeln

Zur Sparte Verkehr der TKV gehört mit 45 Prozent die Tegernsee Bahn Betriebs GmbH. Hier schlagen sich negativ die Zinsen für den anteiligen Kauf der Bahn in der Bilanz nieder – rund 69.000 Euro in 2018. Zu dieser Sparte gehört auch die Bewirtschaftung des Horn-Parkplatzes, der rund 3.500 Euro einbrachte. Unterm Strich machte die Sparte Verkehr einen Verlust von rund 65 000 Euro. Zahlen für die Übernahme der Sparkassen-Tiefgarage sowie die Erweiterung sind laut Pfeiler noch nicht in der Bilanz enthalten.

Zur Sparte Beteiligung gehören auch die E-Werk Tegernsee Carl Miller KG sowie die E-Werk Tegernsee Vertriebs-KG. Hier steht ein Jahresüberschuss von rund 1,3 Millionen Euro in der Bilanz. Sämtliche anfallenden Steuern werden über die Beteiligungs-Sparte abgerechnet, so Pfeiler.

Insgesamt konnte Pfeilers TKV 2018 einen Überschuss von 1.376.905,40 Euro verbuchen, etwa 110.000 Euro weniger als im Vorjahr. Da laut Pfeiler von der Stadt kein Wunsch zur Ausschüttung erfolgt ist, „wird der erzielte Betrag von knapp 1,4 Millionen Euro in das Rücklagenkonto der Stadt eingestellt“. Damit waren alle Stadträte einverstanden.

Skifahren am Tegernsee – wann geht’s los?

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Schnee im Tegernseer Tal. Höchste Zeit also die Ski aus der Garage zu holen. Doch welche der heimischen Skilifte haben überhaupt schon geöffnet?

Was ist schöner als ein Tag auf der Piste? / Quelle: Klaus Wiendl

Endlich ist es soweit! Die Skisaison steht vor der Tür. Am kommenden Wochenende werden die ersten Skilifte ihre Pforten öffnen und die Wintersportler begrüßen. So sieht es aktuell auf unseren Pisten rund um den Tegernsee aus.

Am Spitzingsee-Tegernsee läuft schon so einiges

Im Skigebiet Spitzingsee-Tegernsee sind ab Samstag, den 14. Dezember, die Stümpfling-4er-Sesselbahn, die Roßkopf-2er-Sesselbahn und der Lyra-Lift im Betrieb. Die Sutten-4er-Sesselbahn fährt zunächst nur am Wochenende als Zubringer ab Rottach-Egern. Privatkurse in Skilanglauf und Ski alpin (Fortgeschrittene) sowie Snowboard sind bereits ab diesem Wochenende im Skigebiet Tegernsee-Spitzingsee möglich.

Hirschberg muss verschieben

Am Hirschberg hatte man bisher nicht so viel Schneeglück. Die Eröffnung am Sonntag, den 15. Dezember, muss leider verschoben werden. “Momentan ist es zwar rundum weiß, jedoch reicht die Menge des natürlich gefallenen und des mit Wasser und Druck produzierten Schnee noch nicht aus für den Skibetrieb”, bedauert man am Hirschberg. Doch man ist zuversichtlich, dass die Hirschberglifte am 20. Dezember in Betrieb genommen werden.

Auch am Oedberg wartet man auf Schnee

Am Oedberg weiß man derzeit noch nicht, wann die ersten Lifte in Betrieb genommen werden. Geschäftsführer Georg Reisberger erklärt:

Es ist zwar alles weiß und es schneit auch immer wieder über Nacht, derzeit ist aber noch kein Liftbetrieb möglich.

Lange kann es aber nicht mehr dauern. Für tagesaktuelle Informationen verweist Reisberger auf die Website des Skigebiets.

Rodler müssen warten

Alle Rodler, die auf den Start am Wallberg warten, müssen sich ebenfalls noch ein wenig gedulden. Die Naturrodelbahn bleibt erstmal geschlossen. Noch liegt zu wenig Schnee. Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Wallbergbahn.

Ihr Kinderlein kommet

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Etwa 12 Krippenplätze fehlen, die Bad Wiessee baldmöglichst schaffen muss. Aus Zeitgründen bleibt nur die Container-Lösung. Das Provisorium steht nun. Die Kosten sind beträchtlich.

Die Kita-Container in Bad Wiessee / Quelle: Klaus Wiendl

Wo sich kürzlich noch Schulkinder in der Pause tummelten, stehen nun Container nahe an der B318, unmittelbar neben der Kinderkrippe, die aus allen Nähten platzt. Denn sie bietet nicht ausreichend Platz für die Neuanmeldungen der Kleinsten. Betrieben und verantwortet wird die Krippe durch Pfarrer Martin Weber von der Evangelischen Kirchengemeinde Tegernsee.

Eine weitere Krippengruppe könne wegen der baulichen Gegebenheiten nicht im ehemaligen kleinen Schulhaus untergebracht werden, hieß es zuletzt im Gemeinderat. Deshalb benötige man für die zusätzliche Gruppe als Übergangslösung ein mobiles Gebäudesystem. Dieses besteht laut Thomas Holzapfel aus 16 Containern mit einem Verbindungsgang zum kleinen Schulhaus. „In diesem Falle muss keine mobile Küche installiert werden, da die Küche im Bestandsgebäude genutzt werden kann“.

Mehr als eine viertel Million Euro für zwei Jahre

Bei einer Montage ohne direkte Verbindung zum Bestandsgebäude hätte eine mobile Küche eingebaut werden müssen, was noch teurer gekommen wäre. Die veranschlagten Kosten von 265.000 Euro für zwei Jahre ließen manchen Gemeinderat aufstöhnen. Das ist „kein günstiger Schritt“, sagte Florian Sareiter (CSU), aber um diese „Pflichtaufgabe“ komme man nicht herum, denn „das Thema brennt extrem unter den Nägeln“.

Laut Geschäftsleiter Hilmar Danzinger soll die Eröffnung am 1. Februar erfolgen. Dann dürften folgende Kosten fällig werden: 12.000 Euro für das Fundament, ca. 35.000 Euro für Anlieferung, Aufstellung (samt Sonderausstattung für Kleinkinder), 28.000 Euro für einen besonderen Dachaufbau durch den Schneedruck, 11.000 Euro zum Anschluss von Versorgungsleitungen und 25.000 Euro für die kleinkindgerechte Möblierung. Die monatliche Miete ab 6. Dezember für die Dauer von zwei Jahren beträgt 5.100 Euro. Unter dem Strich kommen auf die Gemeinde Kosten von etwa 255.000 Euro zu.

Angesichts der Ausgaben wäre Bürgermeister Peter Höß (Wiesseer Block) „gleich am liebsten“ ein Anbau an die bestehende Kinderkrippe gewesen. Aber damit würde man „vollendete Tatsachen“ schaffen und könnte mögliche Alternativen „nicht umsetzen“. So lässt der große Wurf in zwei Jahren auf sich warten.

 


Landratsamt erteilt Bad Wiessee eine Absage

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Schmerzlich vermisst wird der Eisplatz an der Freihausstraße. Vor vier Jahren wurde er aufgegeben. Da der Ausweichplatz an der Hagngasse kein Ersatz war, wollte die CSU das Biotop im Wohngebiet reaktivieren. Ihr Antrag im Februar beschäftigte das Landratsamt. Doch aus Miesbach kam wenig Erfreuliches.

Wo einst der Eisplatz angrenzte, entstehen jetzt Häuser / Quelle: Klaus Wiendl

Der Natureisplatz neben dem Hotel Wilhelmy war bei Eisstockschützen, Eisläufern, Eishockeyspielern und Touristen seit mehr als 90 Jahren sehr beliebt, vorausgesetzt, die Winter spielten mit. Doch im Winter 2016 kam das Ende. Eine Einigung mit einer der drei Grundstückseigentümer war nicht mehr möglich, da sie das Baurecht auf dem angrenzenden 1.700 Quadratmeter großen Grundstück nutzen wollte. Dort entstehen derzeit unmittelbar am Biotop drei Einfamilienhäuser. Auch die drei Hütten für den Eissportbetrieb standen auf verschiedenen Grundstücken. Die mussten ebenso verschwinden, da sie den Bauplänen im Weg standen. Auch der Zugang von der Freihausstraße zur einstigen Eisfläche ist nicht mehr möglich, alles ist verbaut. Eine Infrastruktur dort wieder aufzubauen scheint schwierig bis unmöglich.

Dennoch ließ das Rathaus in Person von Maximilian Macco nichts unversucht, dem CSU-Antrag gerecht zu werden. Voraussetzung war laut Macco die „absolute Rechtssicherheit“, denn so ein Eisplatz habe gewisse Begleiterscheinungen. Bei der Nähe zu den Nachbarn könnten Konfliktpunkte durch Lärmemissionen entstehen. Deshalb seien die Anlieger „mit ins Boot geholt“ worden. Da die einstige Eisfläche im Biotop liegt, habe man sich zuerst an die Untere Naturschutzbehörde gewandt.

Mit deren Mitarbeitern und „erfahrenen“ Eisstockschützen hätte sich die CSU-Vertreter Georg Erlacher und Florian Sareiter sowie Macco selbst dann am 1. April zu einem Ortstermin getroffen, so Macco. Eine Ablehnung der Miesbacher Beamten habe er dabei nicht verspürt. Doch „eine Rückmeldung für meine Zusammenfassung der Gespräche blieb bis heute aus“, beklagte Macco. Auch die unmittelbare Nachbarschaft sei über die Planungen angeschrieben worden. Doch zurück kam ein „gemischtes Feedback“.

Eisschützen mit „hohen Pegelspitzen“

Vom Fachbereich Immissionsschutz des Landratsamtes sei dagegen zügig eine Stellungnahme gekommen. Diese beruft sich auf die Sportstätten-Lärmverordnung. Dabei wurde von der Größe der Eisfläche mit 40 auf 50 Metern ausgegangen und einem Eislaufbetrieb ohne Musikbeschallung mit sechs Stunden bis gegen 20 Uhr. Die zu erwartenden „Lautäußerungen“ der Eisläufer im Wohngebiet würden dabei deutlich über dem Immissionsrichtwert von 60 dB(A) liegen.

Bei weiteren zeitlichen Einschränkungen aber sei der Aufwand nicht mehr den Nutzen zu rechtfertigen. Noch kritischer wird die Nutzung durch Eisschützen gesehen, da bei ihnen „hohe Pegelspitzen“ auftreten würden. Das ernüchternde Fazit des Landratsamts: Das Biotop im Wohngebiet ist als Eisplatz „nicht geeignet“. Maccos Resümee: „So, wie wir uns das vorstellen, ist es nicht machbar“.

Maccos Alternativvorschläge: Die Wiederbelebung der Eisfläche südlich des Sportplatzes mit „Eisdisco“ oder eine künstliche Eisfläche im Ortsinneren, wie es Penzberg und Wolfratshausen vormachen würden. Dies würde jedoch einen sehr hohen technischen Aufwand mit einem „Eismeister“ erfordern. Entsprechend seien die Kosten. Als Richtpreis nannte Macco 75 Euro pro Quadratmeter und Monat. „Der Energieaufwand dafür ist in der heutigen Zeit ein ökologischer Irrsinn“, befand Fritz Niedermaier (Wiesseer Block).

Centercourt und Seepromenade als Alternativen?

Einen weiteren Alternativstandort brachte Florian Sareiter (CSU) ins Spiel, nachdem eine „jahrzehntelange Tradition zu Ende“ sei, den Centercourt-Tennisplatz der Spielarena. Diesen habe ihm Betreiber Josef Niedermayer angeboten, zumal die Infrastruktur schon vorhanden ist.

Ohne darauf einzugehen meinte Bürgermeister Peter Höß (Wiesseer Block): „Wir müssen der Realität ins Auge schauen, die Zeiten haben sich geändert“. Auch das Klima. Natürliches Eis gebe es im Winter nur noch selten. Wie auch immer eine Lösung aussehe, „der Kosten-Nutzen-Faktor muss gegeben sein“.

Die Stellungnahmen seien nicht anders zu erwarten gewesen, konzedierte auch Robert Huber (SPD). Man müsse daher aufpassen, dass man das „dörfliche Leben“ nicht abwürge. Weder Kindergärten noch Spielplätze seien „noch geduldet“. Alles werde an den Rand des Ortes gedrängt. Lärm eines Eisplatzes könne auch „Freude bereiten“.

Wie es weiter geht, ist unklar

Kurt Sareiter (CSU) könnte sich einen Eisplatz auch an der Seepromenade neben dem Pavillon vorstellen. Diesen habe es dort schon einmal gegeben, erwiderte Höß, doch der sei nicht angenommen worden. Ein Umdenken müsste stattfinden, forderte Georg Erlacher (CSU). Man könne sich nicht immer beschweren, dass Kinder vor dem Fernseher sitzen, ins Handy starren und zu wenig Bewegung haben. 90 Jahre habe es den Eisplatz gegeben. Jetzt sei er plötzlich nicht mehr möglich.

Man müsse nun konstruktive Lösungen finden und handeln, so Markus Trinkl (Wiesseer Block), denn „ein Eisplatz als wichtige Institution war immer Bestand des Ortes“. In Salzburg würden sie solche Anlagen „hinschnalzen“. Höß bedankte sich für die Plädoyers. Doch wie es weitergehen soll, wer nun die Initiative ergreift, wurde nicht erklärt.

Kohler kann in Wiessee loslegen

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Hotelier Korbinian Kohler hat außer dem Bussi Baby und dem Bachmair-Weissach noch weitere Gastro-Betriebe und 230 Mitarbeiter. Für viele von ihnen braucht er dringend Wohnraum. 43 Wohneinheiten schafft er in Bad Wiessee neben seinem trendigen Hotel. Nun stimmten alle Behörden dem Personalhaus zu.

Die geplante Höhe schreckte die Gemeinderäte ab – nun wird der Bau ein Stockwerk niedriger / Quelle: Klaus Wiendl

Zuletzt musste im Mai ein Schaugerüst her, um die geplante Höhe der am Bussi Baby angebauten Mitarbeiterunterkunft zu verdeutlichen. Bei dem Ortstermin im Mai wurde dem Gemeinderat klar, dass die Sicht auf die Kirche Maria Himmelfahrt durch den Ersatzbau eingeschränkt wird. Man verständigte sich auf ein Stockwerk weniger, dafür darf mehr in die Breite gebaut werden. Der Vorteil dieser Variante ist der Verzicht auf den Laubengang, der ohnehin wenig Gefallen fand. Stattdessen wird es einen Mittelgang im Gebäude geben. Profitieren würden auch die Mitarbeiter, die „bei Wind und Wetter nicht raus müssen“, erklärte damals der Münchner Architekt Ralph Gierlinger.

Da man in die Tiefe gehen könne, sei das Obergeschoß verzichtbar. der Vorteil: der Neubau wird nicht höher als das Bestandsgebäude mit 10 Metern Firsthöhe. Mit diesem Änderungsentwurf begann im Sommer das Genehmigungsverfahren durch sämtliche Instanzen und die Einsichtnahme der Bevölkerung.

Diese hat offenbar gegen das Personalwohnheim keine Einwände, wie Geschäftsleiter Hilmar Danzinger im Gemeinderat erklärte, es seien von der Bevölkerung keine Stellungnahmen eingegangen. Unkritisch sieht es auch die Regierung von Oberbayern. Zu achten sei auf eine landschaftliche Einbindung und eine der Umgebung angepasste Baugestaltung. Die Feldgehölze der Kirche „als Lebensräume für wildlebende Arten sollen gesichert werden“.

Den Emissionen und Immissionen gerecht werden

Das Staatliche Bauamt bestätigte, dass dem Schallschutz am Mitarbeiterhaus Rechnung getragen wurde. Daher sieht man sich in Rosenheim „hinsichtlich der Emissionen der Bundesstraße zu keinen Änderungen des Bebauungsplans veranlasst“.

Doch bei den Immissionen kommt aus Miesbach die gelbe Karte. Die Untere Immissionsschutzbehörde moniert die Konfliktsituation zwischen Gewerbe- und Wohngebiet. Um für die Wohnbebauung die einschlägigen Immissionswerte einhalten zu können, seien organisatorische wie bauliche Schallschutzmaßnahmen erforderlich. Der Lieferverkehr wird auf die Zeit zwischen 06:00 und 22:00 Uhr beschränkt.

Und die „Frequentierung der Hotelparkplätze“ ist während der Nachtzeit von 22:00 bis 06:00 Uhr „auf den markierten Stellplätzen nicht zulässig“. Ausgeschlossen von dieser Regelung seien die geplanten Stellplätze für die Bewohner des Ersatzbaus. Alternativ könne zu den genannten Maßnahmen ein besonderes Schallschutzkonzept für die Nord- und Ostfassade des geplanten Mitarbeiterhauses vorgesehen werden, beispielsweise verglaste Vorbauten.

Am „Minimum“ mit dem Personalhaus

Die Untere Naturschutzbehörde bemängelt den seit Jahren unsachgemäßen Umgang mit dem Baumbestand am Nordhang zwischen Kirche und Hotel. Aber eine „fundierte Bestandspflege“ könnte wieder zu einem „gestuften und ansprechenden“ Bewuchs führen.

Bevor der Gemeinderat den Beschluss zur Änderung des Bebauungsplans fasste, verwies Bürgermeister Peter Höß (Wiesseer Block) nochmals auf die Vereinbarung, dass der Neubau niedriger und dafür breiter werden muss. „Der einstige Bebauungsplan habe damals einen ganz anderen Baukörper ermöglicht, als er jetzt reduziert umgesetzt wird“. Für Architekt Gierlinger ist man nun am „absoluten Minimum mit einem Geschoß niedriger“.

Pläne werden nicht nochmal ausgelegt

Um allen Belangen des Artenschutzes und der Grünordnung gerecht zu werden, sei extra ein Fachbüro engagiert worden. Die unsachgemäße Ausholzung am Kirchhang sei vermutlich erfolgt, so Gierlinger, weil die Kirche freigestellt werden sollte. Man würde nun darauf achten, dass „das Denkmal nicht beeinträchtigt wird“. Auch an die Fledermäuse habe man gedacht. Deshalb wurde ein „Kaltdach“ gewählt, kein ausgebautes Dach, um Nistplätze zu ermöglichen.

Das Fazit für den Gemeinderat: „Da diese Änderungen lediglich untergeordneter Natur sind, hierdurch keine Beeinträchtigungen für die Nachbarn entstehen und die Grundzüge der Planung nicht berühren, ist eine erneute öffentliche Planauslegung nicht erforderlich“. Einstimmig folgte das Gremium dem Beschlussvorschlag.

Föhnige Weihnachtsstimmung am Tegernsee

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In dieser Woche bescherte uns das Wetter einige traumhafte Wintertage. Die Schneelandschaft glitzerte in der Sonne und erstmals kam so richtig Winterstimmung auf. Doch damit ist nun vorerst Schluss.

Wunderschöner Neuschnee am Morgen… den gibt es kommende Woche nicht. / Quelle: Nina Häußinger

Der Winter kam bisher im Tegernseer Tal noch nicht so richtig in Fahrt. Zwar fällt auf den Bergen rund um den Tegernsee immer wieder Schnee, doch bis ins Tal kommt er nur schwer und bleibt wenn auch nur für wenige Tage liegen. Das letzte bisschen Weiß, dass derzeit noch auf den Wiesen und Hügeln glitzert, wird vermutlich am dritten Adventswochenende auch wieder komplett verschwinden.

Wie der Schaftlacher Wetterexperte Hans Wildermuth erklärt, geht das nasskalte Wetter nun zu Ende und eine längere trockenmilde Witterung kündigt sich an. „Am Freitag liegen wir noch unter Tiefdruckeinfluß bei Zufuhr kalter Meeresluft. Die Nähe der Tiefdruckgebiete über den Britischen Inseln und Benelux verursacht einen ungewöhnlich niedrigen Luftdruck – auch bei uns.“

Kein Schnee im Tegernseer Tal in Sicht

Am Wochenende beginnt die großräumige Strömung sich dann langsam von West auf Südwest zu drehen. Die dafür verantwortlichen Tiefdruckgebiete ziehen sich auf den Atlantik zurück. „Mit der Südwestströmung wird zunehmend milde Luft ins Oberland geführt“, so der Meteorologe. „Letzte Störungen ziehen in dieser Strömung am Samstag über uns hinweg und verursachen noch ein paar Regenfälle, viel wird es aber nicht.“ Die Schneefallgrenze steige aufgrund der einströmenden milden Luft dann auf über 1.300 Meter an. „Das dürfte dann der letzte Niederschlag für die nächsten sieben Tage sein.“

Bereits am Sonntag erzeuge laut Wetterexperte die Überströmung der Alpen eine Föhnsituation und treibt alle Regengebiete nach Norden weg. „Es wird besonders in höheren Lagen deutlich milder bei zeitweisem Sonnenschein. In den Tälern und im Vorland steigt die Temperatur über fünf Grad an.“ Sollte der Föhn bis nach unten durchgreifen, steigen die Temperaturen sogar über zehn Grad. Die restlichen Tage der Woche kündigt der Schaftlacher Wetterexperte so an:

Mild, zeitweise sonnig, immer wieder mal Föhn dazwischen und besonders in den mittleren Lagen, so um die 1.200 Meter herum, sehr mild mit bis zu 13 Grad.

Ob davon auch die Täler und das Vorland profitieren sei allerdings schwer einzuschätzen. Hier variiere das Wetter zwischen Föhn mit bis zu 15 Grad und Nebel mit maximal wenig über Null Grad, „wieder mal eine Inversionslage“, so Wildermuth. Trocken bleibe es auf jeden Fall. „Ein eher langweiliges Wetter, auch Neuschnee ist vorerst nicht in Sicht, man muss sich mit dem begnügen, was bisher gefallen ist.“

Bisher sieht es also eher schlecht aus mit weißen Weihnachten. Doch gibt es Hoffnung? „Es gibt zwar Hinweise auf eine Änderung zu unbeständigerem Wetter im Laufe des vierten Adventswochenendes, aber das ist noch unsicher“, gibt Wildermuth abschließend einen Ausblick auf die Feiertage.

Noch mehr Tal-Hirntote durch Strahlung?

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Neues vom Gegen-Köck: Der zieht in den letzten Monaten gegen alles sein Wut-Schwert. Zugezogene, Steine vor der Hecke, runde Sauna-Häuser und jetzt: Strahlen. In Waakirchen haben sie die Handwerker-Karte gespielt, und in Gmund finden sie keine Unterstützung für die Schwächsten. Mächtig was los in unserem Tal …

Was diese Woche im Tegernseer Tal so los war …

5G. Das ist Technik von draußen – also von nördlich der A8. Damit ist es für den ein oder anderen Talinsassen schon suspekt. Da behauptet der Hauptamtliche Köck, er habe viel gelesen, wisse jetzt Bescheid: 5G entlaube Bäume. Und der technik-averse Grüne Tomaschek pflichtet bei: Innovation könne man nicht von oben herab beschließen. Das müssen die Zukunftsskeptiker in Rottach-Egern schon selbst leisten. Auch wenn der Mediziner Fresenius keine „Hirntote durch Handys entdeckt“ haben will, befürchten alle erst mal nur Risiken und Gefahren.

Querfront-Irrsinn im Landtag, wie in der Miniaturpolitik: So möchte sich eben der handelsübliche Feierabendpolitiker gern sehen: Besorgt und kümmernd, abwägend und erst mal Vorsicht walten lassend. Ist ja Wahlkampf. Wer da mit neuen Ideen kommt, hat schon verloren. So wie immer. Das ist wichtig. Die Welt da draußen ist so komplex. Wir mögen es hier gern überschaubar.

5G kann auch was

Das technikfeindliche Gequake ist natürlich hanebüchener Unsinn. (Wurde aber in der Vergangenheit auch gern auf rechten Webseiten und Russland-freundlichen Sendern wie „RT“ verbreitet). Wie Homöopathie und Impfskepsis gehört es in den Baukasten der gefühlten Wahrheiten, die sind natürlich auch im Tal schwer in Mode. Der 5G-Netz-Standard könnte selbst dem ländlichen Tal helfen. Echt jetzt? Technik aus der Welt da draußen könnte uns, die wir ja alles haben (das Bräustüberl, den Wallberg, Christoph von Preysing), weiterbringen?

5G unterstützt zum Beispiel die Verbreitung von Tele-Medizin. Ältere oder chronisch kranke Bewohner, die ihre Diagnosen und Befunde virtuell anfordern und begutachten lassen können – jenseits von An-und Abreise, von vollen Wartezimmern. Autonomes Fahren würde im Tal helfen, dass seltener halbblinde Senioren oder vom Handy abgelenkte Twens Menschen überfahren. Dafür aber braucht es den Standard. Wer das Netz nur für Videospiele, mehr oder weniger erotische Inhalte und WhatsApp nutzt, wird das kaum verstehen. Wird weiter den besorgten Bürger mimen und halbgare Verschwörungen raunen.

Wie kann das sein?

Die „Tafel“ in Gmund sucht dringend Helfer. Wie kann das sein? In einem Tal mit dem Altersdurchschnitt einer Bridge-Gruppe aus München-Bogenhausen finden sich keine ehrenamtlichen Personen? Keine, die kostenlos mit dem RVO-Bus nach Gmund fahren, helfen und dem Herbst des Lebens einen tieferen Sinn geben wollen?

Keiner, der seine gigantische Tagesfreizeit mit Sinnvollem füllen will, statt auf Berghütten in Partnerlook-Funktionsjacken zu hocken, dem Nachmittagsprogramm des MDR zu folgen oder an der Kasse vom Edeka „Zweite Kasse“ zu kreischen? Irre.

Verkehr verschwindet nicht durch mehr Straßen

Von listigen, heimischen Handwerkern ist das Knock-Out-Angebot bekannt. Sie erteilen einem keine Absage, sondern setzen einen Mondpreis fest. Nimmt der Doofe an, fein. Sagt er ab, sind noch genug andere Aufträge da. So ein Knock-Out-Angebot hat nun der Waakirchener Gemeinderat nach einer Klausursitzung zur Umgehungsstraße abgegeben. Keiner will die Südumfahrung. Aber sagen will es auch niemand. Könnte ja so wirken, als nehme er die Sorgen der Anwohner nicht ernst. Also, flott einen Trog und einen Tunnel gefordert, und die möglichen Kosten ins Unglaubliche (über 80 Mio. Euro) damit geschossen. Smarter Move.

Vielleicht geht man in München/Berlin darauf ein. Ist aber eher unwahrscheinlich. Denn wie man die Umgehung auch macht: Einer wird leiden. Verkehr verschwindet eben nicht durch mehr Straßen.

Diese Binse hat nur noch nicht die Marktgemeinde im Norden erreicht. Dort hält der örtliche Bürgermeister-Kandidat weiter an der Südumfahrung fest. Wozu sonst hätte man auch das Vierspuren-Straßenmonster kurz vor der Autobahn planiert? So wie Kinder zwingend am Strand Burgen bauen, will sich der gemeine CSU-Funktionär mit Flächenversiegelung schmücken. „Schaut, das Gewerbegebiet, dieser Trog – das habe ich gemacht – gegen alle Widerstände und Menschenverstand.“ Fruchtstolz der besonderen Art eben.

Alle Jahre wieder – Fahrplanwechsel

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Wie die Pressestelle von Meridian, BOB und BRB meldet, findet am heutigen Sonntag, 15. Dezember, der alljährliche Fahrplanwechsel statt. Was sich jetzt ändert.

Heute findet der alljährliche Fahrplanwechsel der BOB statt. / Quelle: Archivbild

Ab heute gibt es Fahrplan- und Tarifänderungen bei Meridian, BOB und BRB. Europaweit werden Fahrpläne angepasst und Tarifänderungen beim Angebot im
Schienenpersonennahverkehr (SPNV) umgesetzt. Den Fahrplanänderungen liegen Optimierungen zu Anschlusszeiten an Kreuzungsbahnhöfen zugrunde, nicht zuletzt damit Fahrgästen mehr reibungslose Übergänge angeboten werden können, so die Pressestelle. Aber auch Neuerungen in der Infrastruktur, die u.a. die DB Netz AG betreibt, führen zu Fahrplananpassungen.

BOB-Tickets durchschnittlich 1,7 Prozent teurer

Die Fahrplanänderungen bewegen sich größtenteils im Minutenbereich. Ersehen kann man diese aus den online und offline veröffentlichten Medien. Beim Meridian setzt die Bayerische Oberlandbahn GmbH im Auftrag der Bayerischen Eisenbahngesellschaft mbH (BEG) Erhöhungen des Zugangebotes auf den Strecken München – Salzburg, Kufstein – Rosenheim und Holzkirchen – Rosenheim um.

Grundlage für die tariflichen Anpassungen ist die Preisanpassung, auf die sich die Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) deutschlandweit geeinigt hat. Zu den EVU im deutschen Nahverkehr gehören neben DB Regio unter anderem auch die bayerischen Bahnen der Transdev GmbH (Bayerische Oberlandbahn GmbH und Bayerische Regiobahn GmbH). Dementsprechend werden auch die Preise für die hauseigenen Tickets der Bayerischen Oberlandbahn GmbH und der Bayerischen Regiobahn GmbH um durchschnittlich 1,7 Prozent angehoben.

Das “Guten Tag Ticket”, das in allen Meridian-, BOB- und BRB-Zügen gilt, kostet beispielsweise ab jetzt in der Variante für zwei Personen 31 statt bisher 30 Euro, in der Variante für fünf Personen 55 statt bisher 51 Euro. Die am meisten genutzte Variante für eine Person bleibt dagegen preisstabil und kostet unverändert weiterhin 23 Euro. Es ist damit drei Euro günstiger als das entsprechende Bayern-Ticket.

Taktung verbessert

Die in den letzten Jahren an den Wochenendtagen neu eingeführte Spätabendverbindung von München Hbf ab 0:43 Uhr nach Rosenheim verkehrt nun täglich. So steht den Fahrgästen aus Grafing, Aßling, Ostermünchen, Großkarolinenfeld und Rosenheim jeden Tag eine spätabendliche Verbindung zur Verfügung, die ideale Heimfahrmöglichkeiten z.B. nach dem Besuch von Sportveranstaltungen oder Konzerten in München bietet und zudem auch gute Anschlüsse von vielen Fernzügen aufweist.

Ebenso verkehrt der Meridian Salzburg ab 22:15 Uhr nach München nicht mehr nur an den Wochenenden, sondern täglich. Damit stehen den Fahrgästen in Salzburg stündliche Verbindungen bis 23 Uhr bereit und längere Wartezeiten am Abend können vermieden werden. Berufspendler aus dem Inntal werden sich über eine neue Frühverbindung, die in Kufstein um 5 Uhr startet, direkt nach München, freuen. Und am späten Abend gibt es eine neue Zugfahrt von Rosenheim ab 0:39 Uhr, mit Direktanschluss aus München, nach Kufstein.

So ist täglich noch die Fahrt von München Hbf ab 23:50 Uhr, mit Umstieg in Rosenheim, zu allen Stationen im Inntal möglich. An den Wochenendnächten kurz nach Mitternacht bietet eine weitere neue Meridian-Fahrt von Kufstein nach Rosenheim einen guten Anschluss von Innsbruck. Auf der Mangfalltalbahn von Rosenheim nach Holzkirchen ist der Betriebsbeginn an den Wochenenden nun eine Stunde früher. So gibt es nun z.B. in Bruckmühl Abfahrten in beide Richtungen am Samstag bereits 6 Uhr und an Sonn- und Feiertagen um 7 Uhr.

Der See im Festtagskleid

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Er glitzert und funkelt in den schönsten Farben. Als hätte die Nacht das “kleine Schwarze” über den See geworfen und ihn mit schimmernden Pailletten und Edelsteinen geschmückt. Wie eine glänzende Perlenkette reihen sich die glitzernden Lichtpunkte der Straßenlaternen aneinander.

Als hätte die Nacht das “kleine Schwarze” über den See geworfen. / Quelle: foto-webcam.org

Dazu der Weihnachtsschmuck der Häuser und Gärten, die Christkindlmärkte und die Beleuchtung der Einkaufsstraßen. Im Advent sind die Nächte am See von extravaganter Eleganz! Mag es bei manchem dabei um protzigen Glanz und Glamour gehen, so folgt die Faszination am Lichterglück doch eigentlich der Sehnsucht nach kraftspendendem Leuchten in der dunkelsten Zeit des Jahres. Nicht umsonst hat das Weihnachtsfest mit seiner Botschaft vom Licht der Welt kurz nach der Wintersonnwende ihren Platz gefunden.

Zugleich gilt es, zuerst einmal die Dunkelheit auszuhalten – um schließlich das Licht und seinen wohltuenden Schein genießen zu können. Und manchmal ist auch hier wieder weniger mehr. Zum Beispiel, wenn das Flackern einer einfachen Laterne vor dem Haus oder die Kerze am Adventskranz alles um sich herum in milde Helligkeit taucht und vom Zauber der nahenden Christnacht kündet …

Rottacher Feuerwehr hilft sich selbst

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Mit einer Spendensammlung finanziert die Freiwillige Feuerwehr von Rottach-Egern ihren TLF 4000. Die Rechnung begleichen für das moderne Tanklöschfahrzeug aber muss die Gemeinde.

Rottachs Bürgermeister Christian Köck bekommt vom Feuerwehr-Kommandanten Tobi Maurer (m.) und seinem Stellvertreter, Lenz Steigenberger, einen Spendenscheck mit 70.000 Euro überreicht.

Er hatte die große Kopie eines Spendenschecks unter dem Arm, als Kommandant Tobi Maurer den Rathaussaal betrat, begleitet von seinem Stellvertreter Lenz Steigenberger. Nicht nur mit dem vergrößertem Überweisungsbeleg der Kreissparkasse erregten sie Aufsehen, auch mit dem Spendenbetrag von 70.000 Euro. Den hatte die Feuerwehr durch Spendensammlungen nach einem Aufruf erzielt, aber auch durch Public-Viewing-Veranstaltungen, wie Rathaus-Geschäftsleiter Gerhard Hofmann auf Nachfrage erklärt.

Die Geldspritze kann die Gemeinde gebrauchen, denn das neue Fahrzeug, ein TLF 4000, kostet stattliche 418.000 Euro, den die Gemeinde – genauso wie die gesamte Ausstattung und Liegenschaft der Feuerwehr finanzieren muss. Von der Regierung gibt es einen Zuschuss von 110.000 Euro. So bleiben für Kämmerer Martin Butz noch 238.000 Euro Differenz zu überweisen. Nach einer EU-weiten Ausschreiben erfolge die Auslieferung des neuen Fahrzeugs im nächsten Jahr. Dann hat der 35 Jahre alte Tankwagen ausgedient.

Dank an die Feuerwehrler

Bürgermeister Christian Köck (CSU) bedankte sich „herzlich“ bei den beiden Feuerwehrlern und den spendablen Mitbürgern für den „stolzen Spendenbetrag“, der die Gemeindekasse „entlastet“. Köck verwies bei dieser Gelegenheit auf die Verdienste seiner Feuerwehr. Das Ganze Jahr würde sie zur Verfügung stehen, ob bei Brandeinsätzen oder Veranstaltungen der Gemeinde mit „Verkehrsdiensten“.

Beispielsweise bei den Trainingslagern der Bundesligamannschaften und ihren Freundschaftsspielen, aber auch beim Seefest und Roßtag. Beifall bei der Scheckübergabe gab es nicht nur vom Gemeinderat, auch die zahlreichen Zuhörer applaudierten.

Ein Beispielbild eines TLF 4000 Tankfahrzeugs. / Quelle: FF Haar

Bußgelder auf Rottachs Loipen?

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Wenn Nachteulen auf Loipen von Rottach-Egern unterwegs sind, könnte es für sie teuer werden. Denn die Gemeinde erlaubt die Nutzung nur bis 19 Uhr. Danach werden Loipen mit Spurgeräten präpariert.

Loipenspurgeräte haben nachts Vorfahrt. / Quelle: Archivbild

Das Problem ist bekannt, denn das Freizeitverhalten von Wintersportlern hat sich verändert. Sie wollen auch noch in den Abendstunden nach einem Arbeitstag ihrem Hobby frönen. Ob beim Nachtskilauf unter Flutlicht an der Stümpflingabfahrt, mit Nachtskitouren auf den Hirschberg oder im Spitzinggebiet und dem Abend-Langlauf auf der Sutten. Der Konflikt: irgendwann müssen Pisten wie Loipen auch präpariert werden. Oftmals kommen sich daher Raupenfahrer und Sportler ins Gehege.

Zumindest für ihre Loipen will nun Rottach-Egern den Betrieb darauf in der Zeit vor 7 Uhr morgens und nach 19 Uhr abends einschränken. Das sei ein „geeignetes Zeitfenster, um die Loipen ungestört zu nutzen, danach wird es sowieso dunkel“, meinte Bürgermeister Christian Köck (CSU) im Gemeinderat. Er berichtete von einem Gespräch zwischen dem Loipenspurer Johannes Hatzl und der TTT-Projektleiterin Nordic Aktiv, Christine Miller von der TTT (Tegernseer Tal Tourismus GmbH). „Sie haben diese Empfehlung der Nutzungsmöglichkeit ausgearbeitet“, so Köck, weil sich das Freizeitverhalten verändert hat und Langläufer auch in den Abendstunden unterwegs seien. „Damit wird die Loipenpflege schwieriger“.

Dumm gelaufen für überfahrene Langläufer

Auf der Sutten gehe es auch darum, dem Fahrer des Spurgeräts das Leben nicht zu erschweren. „Sollte jemand überfahren werden, dann ist das eine dumme Situation“, sagte Köck. (Gelächter) Zudem müsse in diesem Naturschutzgebiet auch das Wild in der Dunkelheit seine Ruhe haben. Denn wer nachts noch in die Spur wolle, könne dies auch in Bad Wiessee und Kreuth.

Dort werden beleuchtete Loipen zwischen 18 und 21 Uhr angeboten. In Rottach möchte man es zunächst „im Guten“ mit diesen Schildern probieren. Köck sprach sich gegen eine Anordnung mit Verbotsschildern aus. „Man erlebt immer mehr eine reine Verbotskultur“. Hier müsse man aufpassen und dies nicht ständig weitertreiben. „Wir schauen mal, wie es in der Praxis funktioniert“.

Sollte der Fall X eintreten und der Fahrer sagt, das geht so nicht, weil auch noch nach 20 Uhr „Leute herumhupfen“, dann kommen die Verbotsschilder. „So können wir jemanden belangen, der sich nicht daran hält“. Unausgesprochen meinte Köck Bußgelder

„Kilometerlang durch glitzernden Schnee“

Georg Höß (FWG), offenbar selbst Langläufer mit entsprechender Erfahrung, regte an, mit den neuen Schildern auch die Fußgänger darauf hinzuweisen, dass nicht ihnen die Loipen „gewidmet“ sind. „Für viele Langläufer ist es nervig, wenn auf den Skating-Spuren herumgetrampelt wird“. Unerfahrene Winterurlauber würden sie für einen Gehweg halten. Köck sah den „Missbrauch“ der Loipen ähnlich. „Verführerisch“ sei es schon, denn es sei „schön eingewalzt“. Doch Langläufer müssten dann über „Löcher“ auf ihrer Loipe fahren.

Köck sagte zu, sich für einen entsprechenden Hinweis auf den Schildern einzusetzen. Wohl auch, dass die Langlauf-Werbung der TTT für das Tal noch lange Gültigkeit hat: „Durch romantische Täler, vorbei an verschneiten Baumwipfeln und Feldern, hinauf auf reizvolle Höhenwege geht es für die Sportler auf gepflegten Loipen kilometerlang durch den glitzernden Schnee“.

Wiesseer Trinkwasser wird ein bisschen teurer

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Spätestens 2022 soll der Prinzenruh-Hochbehälter für 1,5 Millionen Euro erneuert werden. Aber trotz der teuren Investition steigt der Preis fürs Wasser in den nächsten vier Jahren nur um 2 Cent. Ein Rechenkunststück eines Straubinger Fachbüros.

Er hat bald ausgedient. 2022 soll der Wasserhochbehälter durch einen Neubau ersetzt werden / Quelle: Klaus Wiendl

Er steht auf 833 Metern Höhe und ist nur über den Wiesseer Höhenweg erreichbar. Doch er ist in die Jahre gekommen, der Hochbehälter aus dem Jahr 1961. Bislang waren andere Projekte im Ort vordringlicher, sagte jüngst Kämmerer Franz Ströbel im Gemeinderat. „Doch jetzt müssen wir was machen“. Zumal auch die Wassergebühr laut Satzung immer für vier Jahre kalkuliert werden müsse, da „die Wasserversorgung eine kostendeckende Einrichtung ist“. Zwar seien andere Projekte für die Gemeinde im Ort vordringlicher gewesen, „doch jetzt müssen wir was machen“.

Dem Gemeinderat lagen zwei Modelle zur Finanzierung des Hochbehälters vor. Laut Betriebswirtin Bettina Listl aus Straubing von der Kommunalberatung Hurzlmeier GmbH, soll der Neubau über der Prinzenruh gut 1,5 Millionen Euro Kosten und im Jahr 2022 begonnen werden. Dann hat er 60 Jahre seinen Dienst getan, wenn auch nur noch teilweise, wie Bürgermeister Peter Höß (Wiesseer Block) die Dringlichkeit unterstrich. „Wenn wir ihn nicht bauen würden, müssten wir mit dem Wasserpreis runtergehen. Wir können uns aber glücklich schätzen, dass die Situation so ist, wie sie ist“. Und die zeigte anschaulich Listl, wie sich die Wassergebühr zusammensetzt. Da ist die Rede von „Globalberechnung und Gebührenbedarfsberechnung sowie Vergleichsberechnung“. Mit langen Zahlenkolonnen präsentierte Listl die Bemessungsunterschiede zwischen Geschoß- und Grundstücksflächen.

Günstiger Wasserpreis und “hervorragende” Qualität

Diese seien letztmalig im Jahr 2002 bei der Berechnung berücksichtigt worden. „So ergibt sich im Vergleich zu damals eine Erhöhung des Zuschlages für die Grundstücksfläche und eine Verringerung des Zuschlages für die Geschossfläche“. Bei der Nachkalkulation der Jahre 2015 bis 2018 sei festgestellt worden, dass in diesem Zeitraum die Wassergebühr pro Jahr mit 130.000 Euro zu hoch angesetzt wurde, so Betriebswirtin Listl.

Dieses Guthaben von über einer halben Million Euro will die Gemeinde nun mit den Neubaukosten des Hochbehälters verrechnen. Diesem Umstand sei es zu verdanken, dass die Wassergebühr rückwirkend ab 2019 bis 2022 nur um 2 Cent auf insgesamt 1.32 Euro angehoben werden soll. „Wenn der Bau des Hochbehälters 2 Cent pro Kubikmeter mehr ausmacht, bedarf es eigentlich keiner langen Diskussion“, erklärte der Rathauschef, denn der Ort könne über das „hochqualitative Wasser sehr dankbar“ sein.

Der Hochbehälter steht über der Prinzenruh und versorgt Wiessee mit nitratfreiem Trinkwasser / Quelle: Klaus Wiendl

„Wir haben in kommunaler Hand eine hervorragende Wasserversorgung“, ergänzte Klaudia Martini (SPD), „das wird hoffentlich auf Ewigkeit so bleiben“. Bei diesem geringen Preis von 1,32 Euro pro 1.000 Liter nitratfreies Wasser „braucht man keine Kästen mit Sprudelwasser kaufen“. Wegen seiner Verordnung sei das Trinkwasser das bestkontrollierte Nahrungsmittel.

Crash zwischen Gmund und Wiessee

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Auf der B318 zwischen Gmund und Bad Wiessee kam es heute Mittag zu einem schweren Unfall. Jetzt ist klar, was genau passiert ist.

Auf der B318 zwischen Bad Wiessee und Gmund kam es zu einem schweren Unfall / Quelle: Klaus Wiendl

Heute Mittag gegen halb eins war ein 56-jähriger Wiesseer von Gmund Richtung Bad Wiessee unterwegs. Auf Höhe von Holz wollte er nach links in ein Grundstück einbiegen. Dabei übersah der Wiesseer den entgegenkommenden Kleintransporter eines 45-jährigen Wiesseers.

Die Fahrzeuge krachten ineinander. Die beiden PKW-Fahrer genau dahinter konnten nicht mehr bremsen und fuhren – glücklicherweise mit nur geringer Geschwindigkeit – in die beiden Unfallfahrzeuge.

Zwei Insassen wurden beim Unfall leicht verletzt und ins Krankenhaus nach Agatharied gebracht. Außerdem mussten zwei Autos abgeschleppt werden. Der Sachschaden beläuft sich auf rund 20.000 Euro. Zur Verkehrsregelung und dem Abbinden von ausgelaufenen Betriebsstoffen war die Feuerwehr Bad Wiessee mit 20 Mann vor Ort.

Ursprüngliche Meldung

Zwischen Bad Wiessee und Gmund kam es soeben zu einem schweren Unfall. Offensichtlich sind zwei Fahrzeuge ineinander gekracht. Noch sind weder Rettungskräfte noch Polizei vor Ort. Aktuell geht in beide Richtungen nichts mehr. Es entsteht ein großer Rückstau.

Weitere Informationen folgen.

Söder ist für 5G-Ausbau

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Großer Auftrieb in der Lantenhammer Destillerie. Der Bezirk Oberland des Wirtschaftsbeirats lud zu einem Fachgespräch über den Mittelstand nach Hausham – und Ministerpräsident Markus Söder erschien. An seiner Seite: Landtagspräsidentin Ilse Aigner. Söder sprach sich – im Gegensatz zu so mancher Tal-Gemeinde – klar fürs 5G-Netz aus.

Klaus-Dieter Graf von Moltke im Dialog mit Markus Söder / Quelle: Klaus Wiendl

Nachdem beide vom Firmenchef durch die „Erlebnis Destillerie“ geführt wurden, frotzelte Anton Stetter bei der offiziellen Begrüßung im überfüllten Saal, man sei erfolgreich, obwohl man einen Grünen Landrat und einen Bürgermeister der Freien Wähler habe. Söder darauf ironisch: „Man merkt diese positive Grundstimmung des Chefs, der seine Produkte gut kennt“. Sachlicher wurde es bei der Podiumsdiskussion mit Klaus-Dieter Graf von Moltke, Chef des Unternehmerverbandes des Landkreises Miesbach und Kornelia Kneissl vom Bezirk Oberland, als es darum ging, „worauf es für den Mittelstand jetzt ankommt – Erfolgsfaktoren für die Region”.

Das war Söders Thema, denn die Zeiten ändern sich seiner Meinung nach so schnell, dass er zweifle, ob man in Deutschland verstanden habe, „was da vorgeht“. Hier sei man in den letzten Jahren etwas zu sicher geworden, obwohl in der Welt gerade eine extrem neue technologische Auseinandersetzung stattfinde und in Deutschland dabei nur wenig spürbar sei. Doch nicht Großkonzerne, wie von Wirtschaftsminister Peter Altmaier gefordert, würden Deutschland wieder fit machen, sondern die Exporte des Mittelstands. Daher sei für ihn klar, so Söder, „nur nationale Wirtschaftspolitik ist gute Mittelstandspolitik. Wer den Mittelstand stärkt, stärkt Deutschland“. Wichtig sei der innovative technische Sprung. Deswegen habe Bayern eine Hightech-Agenda aufgesetzt. Schließlich soll der Bereich Künstliche Intelligenz (KI) vorangebracht werden.

Die Einführung neuer Technologien dauert Söder zu lang

Deshalb sei es auch wichtig, dass Deutschland bei der Vergabe des 5G-Hochleistungsnetzes dabei ist. Nutznießer sei der Mittelstand. Am meisten Sorge mache ihm eine beginnende Lähmung der Republik, bei der man die technischen Sprünge nicht mehr schaffe. „Es wird bei uns schnell etwas erfunden, aber die Umsetzung dauert Jahre“. Als Beispiele nannte der CSU-Chef Stromleitungen, Ladesäulen, auch Schienen und Straßen gehen nicht voran. Die Aufstellung von Funkmasten benötige nur einen Tag, „aber bei uns dauert das zwei Jahre“.

Ohne seinen Namen auszusprechen, wandte sich Söder an Landrat Wolfgang Rzehak von den Grünen, „ich meine sie“. Denn Söder habe die gleichen Probleme wie Rzehaks Parteikollege und Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann. Auch der würde sich „immer über die Naturschützer beschweren, die den Ausbau der Windräder verhindern“.

Auch Landrat Wolfgang Rzehak (vorne) war unter den Zuhörern / Quelle: Klaus Wiendl

„Wenn das in unserem Land so weitergeht, dass man die Unmengen an Geld nicht ausgeben kann, weil wir Monate und Jahre brauchen, bis einfachste Genehmigungen erteilt werden, brauchen wir uns nicht wundern, wenn wir verlieren“. Daher müssten Staat und staatliche Verwaltungen besser werden, um wettbewerbsfähig zu sein. Beispiel für Söder ist die 5G-Infrastuktur und die notwenigen Funkmasten dafür. Bei dem unterirdischen Breitband sei „man gut auf dem Weg“, nicht so bei Funkmasten, die den Leuten Sorgen bereiten.

„Jeder, der glaube, der müsse frei von 5G werden, der wird frei von der Zukunft sein“. Man müsse „zukunftsoffen sein“ und nicht im „Gestern leben“. Natürlich gebe es in dem Programm der Staatsregierung dazu die Beteiligung der Bevölkerung, jedoch verhindern, so Söder, die vielfachen Widersprüche einen schnellen und flächendeckenden Handyempfang. Das politische wie staatliche Handeln müsse „fundamental beschleunigt“ werden. Den Kommunalpolitikern werde bald die Lust vergehen, wenn sie ständig „in diesem Korsett gefangen sind“.

Söder stellt Kassenbon-Pflicht in Frage

Während man in Deutschland noch nicht sicher sei, wie man auf die digitale Herausforderung regieren könne, ist die Einführung der Kassenbon-Pflicht die wichtigste politische Entscheidung. Ob diese die ultimative Antwort auf die „Mittelstands 4.0 Kompetenzzentren ist, bezweifle ich ernsthaft“, obwohl er als ehemaliger Finanzmister natürlich für eine „gute Kassenführung ist“.

TV-Medien nutzten den Auftritt Söders in Hausham / Quelle: Klaus Wiendl

Über die Digitalisierung kam der Ministerpräsident zum Wachstum. Dieses könne man nicht verordnen, „das muss wachsen“. Die Aufgabe der Politik dagegen sei es, für mehr Wohnungen und bessere Verkehrswege zu sorgen. „Das muss schnell gehen und Blockaden aufgelöst werden“. Der Widerspruch sei eben, dass man keine Fläche verbrauchen dürfe, aber Wohnungen und Kindergarten bauen soll. „Das wird schwer werden“. Man müsse die Widersprüche definieren und die Doppelmoral aufbrechen. “Viele Leute fordern das eine und machen selbst was anderes“.

“Soli abschaffen”

Was Deutschland noch brauche, seien niedrigere Steuern. Es sei absurd zu glauben, der Solidaritätszuschlag wäre eine gerechte Sache. Doch der nütze nur einigen und nicht allen.

Wenn der Soli von allen bezahlt wurde, muss er auch für alle abgeschafft werden.

Über die freie und kritische Presse, zu der sich Söder bekannte und Hass-Kommentare wie gegen die Grünen-Politikerin Renate Künast verurteilte, streifte er das derzeit drängendste Problem, den Klimawandel. Dieser sei hierzulande „nicht so dramatisch“, meinte Söder, „jedoch weltweit würde er Probleme“ nach sich ziehen. Wie dies „ausgeht“, könne er nicht vorhersagen. Aber ein „bisschen Wirtschaftspatriotismus für die eigenen Produkte und das eigene Land ist auch wichtig“.

Bevor Söder wieder zum nächsten Termin aufbrach, bekam er von Stetter noch ein symbolträchtiges Geschenk überreicht. Denn man habe bei sozialen Medien erblickt, dass Söder Steaks liebe. Zum Würzen bekam der dafür eine Steak-Soße mit Whisky. Nachdem der CSU-Chef öfter „in Berlin unterwegs“ sei, wurde ihm noch „das Kraut gegen Dummheit“ einer Partnerfirma ausgehändigt. Das könne Söder dann „in Berlin einsetzen“.

Anton Stetter als Mitinhaber der Destillerie beim Rundgang mit seinen Gästen Ilse Aigner und Markus Söder / Quelle: Klaus Wiendl
Die Referenten des Nachmittags: Ministerpräsident Markus Söder und Landtagspräsidentin Ilse Aigner / Quelle: Klaus Wiendl
Anton Stetter konnte einen vollen Versammlungsraum seiner Destillerie vermelden / Quelle: Klaus Wiendl

Tegernsee auch nachts sicher …

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Die DLGR Gmund passt auf, dass im Tegernsee nichts passiert und hilft, wenn doch mal jemand in Not gerät. Nachts hatten die Helfer es bisher aber schwer. Oft fehlte es an Beleuchtung und Hindernisse sind nur schlecht auszumachen. Das wird sich nun ändern.

Die DLGR ist jetzt für jeden Einsatz perfekt gerüstet.

Der Tegernsee ist ein beliebter Badesee. Und das nicht nur am Tag. Vor allem im Sommer sind viele mit dem Boot, per Stand-Up Paddle oder sogar schwimmend auch in den Abendstunden noch auf dem See unterwegs. Deswegen muss die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft Gmund, kurz DLGR, auch in der Nacht für Sicherheit sorgen.

Die Dunkelheit birgt aber auch deutlich höhere Gefahren: Oft fehlt es an Beleuchtung. Vor allem umherschwimmende Äste erschweren dann die Suche. Sogar eine der Tegernseer Liegebänke wurde einmal nach einem Waldfest an der Kaltenbrunner Wasserrettungsstation angespült, erinnert man sich bei der DLGR.

Doch seit Jahresanfang freuen sich der Verein über ein von der Aueralm gesponsertes Radarsystem. Mit Hilfe des weißen Radartopfes auf dem Geräteträger des Rettungsbootes können nun bei jeder Witterung Hindernisse oder in Not geratene Wassersportler über große Entfernung ausgemacht werden. Die Wasserretter können seither auch bei kaum vorhandener Sicht mit weit weniger Gefahr und ohne lange Suche schnell den in Not geratenen zur Hilfe eilen.

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